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Länderspiel Wittenberg gegen Vatikan Länderspiel Wittenberg gegen Vatikan: Luther und Katharina pfeifen

Von Thomas Tominski 31.03.2017, 17:29
So sehen die Eintrittskarte, das schwarz-gelbe Spieltrikot, präsentiert von Kapitän Daniel Pflug (2. v. l.), und das Mannschaftsshirt aus. Coach Karl-Heinz Röthel wird am 17. Juni beim Rückspiel gegen die Vatikan-Auswahl aktiv von Trainerlegende Eduard Geyer unterstützt.
So sehen die Eintrittskarte, das schwarz-gelbe Spieltrikot, präsentiert von Kapitän Daniel Pflug (2. v. l.), und das Mannschaftsshirt aus. Coach Karl-Heinz Röthel wird am 17. Juni beim Rückspiel gegen die Vatikan-Auswahl aktiv von Trainerlegende Eduard Geyer unterstützt. Thomas Tominski

Wittenberg - Karl-Heinz Röthel gibt seinen „Helden von Rom“ eine zweite Chance. „Ich bin in meiner Trainerlaufbahn nach einer Niederlage noch nie so stolz gewesen“, blickt der Coach des Wittenberger Benefiz-Teams zurück, der beim Rückspiel gegen die Fußball-Auswahl des Vatikans am 17. Juni um 17 Uhr im Arthur-Lambert-Stadion auf der Trainerbank prominente Unterstützung erhält.

„Eduard Geyer ist an der Seitenlinie bekanntlich kein Plüschtier“, betont Röthel und fügt an, dass er keine Angst hat, dass die Chemie nicht stimmt. Laut ersten Planungen wird Geyer im Vorfeld des zweiten Ländervergleichs auch eine Übungseinheit im Volkspark leiten.

Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Fix dagegen sind das Auftakttraining am 12. April um 18 Uhr in Piesteritz sowie ein Testspiel des Benefiz-Teams am 14. Mai um 10 Uhr beim SV Seegrehna. Aus Sicht Röthels sei es nicht die feine englische Art trotz der Vorgabe 2:0-Heimsieg (0:1 im Hinspiel) zum Beispiel die Verbandsliga-Elf des FC Grün-Weiß oder das Landesliga-Team von Eintracht Elster gegen die Kicker des Vatikan auflaufen zu lassen.

Wer vor zwei Jahren in Rom die Hitzeschlacht gemeistert hat, erhält am 17. Juni wie erwähnt die Möglichkeit zur „Wiedergutmachung“.

Auf der Mannschaftsliste stehen 21 Namen. Kapitän ist erneut Daniel Pflug, der stolz ist, dass die Kosten für das gesamte Event Sponsoren aus der Region übernehmen. „Wir sind froh, dass viele Unternehmen Interesse am Sport haben“, so Pflug. Die italienische Fußball-Mannschaft landet am 16. Juni in Berlin-Tegel und übernachtet im Ruderclub der Lutherstadt.

Eintrittskarten für das Rückspiel Wittenberger Benefiz-Elf gegen Vatikan-Auswahl werden ab dem 2. Mai in der Geschäftsstelle des Kreissportbunds (Markt 20) sowie im Modefachgeschäft „Stilata di Moda“ (Coswiger Straße 28) zum Preis von vier Euro verkauft. Kinder bis 14 Jahre haben am 17. Juni freien Eintritt.

Am Sonntag um 9 Uhr findet in der Katholischen Kirche der Lutherstadt die Heilige Messe mit Pfarrer Markus Lorek statt. Eine Stunde später fahren die Kicker aus dem Vatikan nach Berlin weiter und sehen sich die Hauptstadt Deutschlands an.

Zur Mannschaft des Gegners gehören sechs Betreuer und 17 Fußballer. Nach dem Match im Stadion treffen sich beide Teams um 19 Uhr im Brauhaus zum sportlichen Erfahrungsaustausch.

Für Sonnabend stehen der Besuch des Panometers „Luther 1517“ sowie eine Stadtführung auf dem Programm. Um 16 Uhr treffen sich beide Teams - die Gäste heißen offiziell Rappresentativa Dipendenti Vaticani - im Stadion, eine Stunde später erfolgt der Anpfiff.

Die Gastgeber haben sich etwas Besonderes ausgedacht. „Dank an meinen Bruder Raik. Der hatte eine tolle Idee“, sagt der sportliche Leiter der Benefiz-Teams, René Stepputtis, bei der gestrigen Pressekonferenz im Wittenberger Brauhaus. Das Spiel leiten Alrik und Fabian Luther zusammen mit Katharina Kruse, die im Landesverband Brandenburg organisiert ist.

Der Entwurf der Eintrittskarte ist ebenfalls fertig. „Wir erwarten 1.000 Zuschauer“, meint Stepputtis selbstbewusst, denn dieser Ländervergleich sei ein regionales Highlight.

Coach Röthel denkt gern an die Rom-Reise im Juli 2015 zurück. Er spricht von unvergesslichen Erlebnissen, dem Empfang im Vatikan und der Sightseeing-Tour mit dem Mini-Luther durch die italienische Hauptstadt. „Wir sind der lebende Beweis, dass Menschen unterschiedlicher Konfessionen fair und locker miteinander Sport treiben können“, so Röthel, der in der Region den FC Grün-Weiß Piesteritz, VfL (heute VfB) Gräfenhainichen, VfB Zahna, Rot-Weiß Kemberg und Hellas Oranienbaum betreut hat.

„Das erste Training ist in Laufschuhen“, droht er mit einem Schmunzeln im Gesicht an, denn die Elf des Vatikan sei jung und konditionell im Vorteil. „Ich habe mein Trikot schon abgegeben, damit frisches Blut in die Mannschaft kommt“, ergänzt der 52-Jährige Stepputtis.

Bereits Wochen vor der Partie kündigt Röthel an, dass es seine letzte Partie auf der Trainerbank sein wird. Deshalb sei es eine besondere Ehre, wenn Eduard Geyer neben ihm Platz nimmt. „Ende des Jahres wechsele ich ins Rentnerdasein“, sagt er und fügt wiederholt an, dass er sich vom Fußball mit einem Sieg verabschieden will. (mz)