Kraftsport Kraftsport: Falk Steinkopf und Klaus Grosser sind erneut Weltmeister
Wittenberg - In ihrer aktuellen Sportart, dem Bankdrücken, hatten Klaus Grosser und Falk Steinkopf eigentlich schon im vergangenen Jahr alles erreicht, was man eben so erreichen kann. Weltmeister durften sie sich nach dem Wettkampf im deutschen Herzberg nennen. „Das wollten wir aber gern noch einmal bestätigen“, sagt Falk Steinkopf.
Vier Tage Urlaub und eine Reise nach Prag war das den beiden Athleten des SV Einheit Wittenberg Ende Oktober wert. „Von der Stadt haben wir nicht viel gesehen“, erzählt Klaus Grosser. Und auch auf das gute tschechische Bier musste an den ersten beiden Tagen verzichtet werden. „Wir wollten ja nicht zusätzliches Gewicht haben“, so Steinkopf.
Der früherer Fußballer des FC Grün-Weiß Piesteritz ist ein Quereinsteiger. Als er die Fußballerschuhe vor ungefähr 25 Jahren an den Nagel hängte, brauchte er eine neue sportliche Betätigung - und fand sie im Fitnessstudio. Das Drücken von Gewichten auf der Hantelbank hat sich zu seiner Leidenschaft entwickelt.
Im Leben des 62-Jährigen spielten Hantelscheiben und Kilogramm schon viel früher eine große Rolle. Gewichtheber war er zu DDR-Zeiten bei Motor Stralsund.
Aber die ständigen Lasten macht der Körper eben nicht ewig mit. Als „Hobbydrücker“ bezeichnen sich die beiden Wittenberger mittlerweile. Doch kommt ihnen ihre sportliche Vergangenheit, der Leistungsgedanke in den unterschiedlichen Sportarten, die sie früher betrieben haben, immer noch zugute.
Der Ehrgeiz, immer alles aus sich rauszuholen, ist noch immer vorhanden. Wenngleich das im etwas reiferen Alter alles auch etwas gemächlicher abläuft. Zweimal wird pro Woche trainiert. Der Montag ist stets der aktive Trainingstag, wo vor Wettkämpfen auch schon an die eigene Leistungsgrenze gegangen wird.
135 Kilogramm ohne Equipment in Form eines so genannten Drückerhemdes waren das in diesem Jahr bei Falk Steinkopf - in Prag reichte das zum erneuten Weltmeistertitel in der Altersklasse 55 bis 59. Klaus Grosser (AK 60 bis 64) schaffte sogar 150 Kilogramm und gewann ebenfalls Gold.
Mit dem Hemd holten sie jeweils noch Silber. In den kommenden Wochen wollen es die starken Jungs etwas ruhiger angehen lassen. Ganz wichtig, egal ob Training oder Wettkampf, ist aber das „Belohnungsbier“.
In zwei Jahren soll die WM in Orlando, USA, stattfinden. „Dafür brauchen wir aber Sponsoren“, sagt Falk Steinkopf. Auch wenn sie schon alles erreicht haben, wäre das für sie ein Highlight. (mz)
