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Karate Karate: Japanischer Meister gibt Unterricht

21.05.2014, 19:24
Immer mittendrin: Masakazu Kuramoto gibt den Karateka der Wittenberger Kampfkunstschule „Shu Ha Ri“ intensiv Unterricht.
Immer mittendrin: Masakazu Kuramoto gibt den Karateka der Wittenberger Kampfkunstschule „Shu Ha Ri“ intensiv Unterricht. thomas tominski Lizenz

Wittenberg/MZ/TT - Die Kommandos sind kurz, der Blick prüfend. Masakazu Kuramoto ist ohne jeden Zweifel der Chef im Dojo. Die Schüler der Wittenberger Kampfkunstschule „Shu Ha Ri“ hängen an seinen Lippen und versuchen, den bekannten Karatemeister aus Japan (6. Dan) nicht zu enttäuschen. Der 56-Jährige macht jede Übung vor. Exakt, ohne jeden Schnörkel. Die Bewegungen sind fließend, der Atemfluss ist einstudiert. Sekunden später schreitet der Meistertrainer durch die Reihen und greift korrigierend ein. Mal steht die Hand nicht im exakten Winkel zum Körper, mal ist der Oberkörper nicht richtig gespannt.

Nach 90 Minuten hartem Training ehren die Schüler ihren Meister mit einer Meditation - selbstverständlich auf japanisch! „Time is out“, ruft der Meister in die Menge und verlässt mit einer tiefen Verbeugung das Dojo. Kuramoto ist bereits zum dritten Mal in der Lutherstadt. Der Chef der Kampfkunstschule, Gerd Richter, gehört in Okinawa zu seinen Stammgästen. Der Träger des sechsten Dan schätzt das Engagement Richters, der das Goju-Ryu Karate stilecht an seine Schüler weitergibt. Der drahtige Japaner liebt die Deutschen. Sie sind fleißig, zielstrebig und sehr ernst. „Vor allem harte Arbeiter“, fügt er hinzu. Die Arbeit mit den Jugendlichen hat ihm Spaß gemacht. „Sie waren sehr diszipliniert“, lobt der Meister, der heute bereits wieder im Flieger sitzt. Das nächste Ziel seiner Reise heißt Moskau. Hier unterrichtet er an acht Tagen in verschiedenen Dojos.

Frisch geduscht und glücklich kommen die ersten Schüler aus den Umkleidekabinen und bedanken sich mit einer Verbeugung bei ihrem Lehrer für den tollen Unterricht. Amrei Müller spricht von sehr harten 90 Minuten. Die 16-jährige Gymnasiastin hat vor neun Jahren mit dem Karate begonnen. „Mein Vater hat mich zum Schnupperkurs geschickt“, blickt die Blondine zurück, die vom Angebot „total beeindruckt“ war. Von Kuramoto hat sich Amrei Müller viel abgeschaut. „Jetzt weiß ich, dass ich meine Technik noch sehr verbessern muss“, gibt sie offen zu. Bis zum schwarzen Gürtel (derzeit blau) ist es deshalb noch ein weiter Weg. Philipp Löffelholz hat zum Anfang seiner sportlichen Karriere Handball gespielt. „Da war ich nicht so gut“, erklärt er. Nach mehreren Jahren Training trägt er den blauen Gürtel mit einem schwarzen Streifen. Der 18-Jährige will künftig alles daran setzen, dass der Gürtel ganz schwarz wird. Den Wechsel vom Handball zum Karate hat er nie bereut. „Hier kann ich mich besser ausprobieren.“

Sensei Kuramoto steht bereits wieder im Dojo und gibt Kommandos. Die Gruppe Ü 50 hat Unterricht. Mit einfachen Erwärmungsübungen geht es am Montagabend los. Dann steigt er voll ein.