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Jubiläum in Elster Jubiläum in Elster: Sepp Maier kommt zum 100. Geburtstag der SV Eintracht

Von Sven Gückel 09.04.2019, 11:30
Mit Interesse blätterte der Ehrengast der Festveranstaltung, Fußball-Weltmeister Sepp Maier (links), in der noch druckfrischen Vereinschronik und ließ sich dabei durch den Vereinsvorsitzenden Matthias Jänicke mehr zur Geschichte der Eintracht erzählen.
Mit Interesse blätterte der Ehrengast der Festveranstaltung, Fußball-Weltmeister Sepp Maier (links), in der noch druckfrischen Vereinschronik und ließ sich dabei durch den Vereinsvorsitzenden Matthias Jänicke mehr zur Geschichte der Eintracht erzählen. Sven Gückel

Elster - Die Spannung hielt bis zum Schluss. Nur eine Handvoll der 260 Gäste im Saal wusste am Samstagabend, wen sich der SV Eintracht Elster als Ehrengast zum 100. Vereinsjubiläum geladen hat. Um so größer war die Freude bei den Anwesenden, als ein wahrer Strahlemann den Raum betrat.

Er ist Weltmeister, eine Torwart-Legende und trägt zudem das Herz am rechten Fleck. Auch mit 75 Jahren erzielt Sepp Maier noch immer die Wirkung, die man von einem Großen des Sports erwartet. Mit begeisterndem Beifall bereiteten die Gäste der Festveranstaltung dem Münchner einen gebührenden Empfang.

Angebot von den Alten Herren

„Wer so beliebt ist, hätte doch sicher nichts dagegen, künftig hier die Alten Herren zu unterstützen“, band Vereinsvorsitzender Matthias Jänicke Sepp Maier gleich ins Gespräch. Der zeigte sich geehrt, winkte aber umgehend ab. Die Zeiten seien längst vorbei, betonte er.

Und fügte im anschließenden Gespräch mit der MZ noch an, dass auch Stadionbesuche für ihn ein Teil der Vergangenheit sind. Ganz gleich also, ob zur selben Zeit der FC Bayern zuhause gegen Dortmund spielte, Sepp Maier kam gern nach Elster.

Wenngleich er gegenüber der MZ zugab, über Elster (Elbe) nicht viel zu wissen. „Ich kannte immer nur die diebische Elster“, scherzte er auf die für ihn bekannte Art.

Sein Tischnachbar, Reporterlegende Ulli Potofski, der Maier schon seit Jahren kennt, konnte ihm da mehr berichten. Der bekennende Schalke-Fan moderierte den Abend und weilte inzwischen schon dreimal im Ort. Am heutigen Montag wird er zudem an der Grundschule des Ortes aus einem seiner mittlerweile 15 Kinderbücher vorlesen. Alle 15 handeln ebenso wie ein Hörspiel von ihm selbstredend vom Fußball.

Der Sport mit dem runden Leder fand in der Begrüßung von Matthias Jänicke nur kurz Erwähnung. „Wir sind hier zum Feiern, nicht zum Reden“, betonte der 44-Jährige, der dem Verein schon seit 13 Jahren vorsteht. Dennoch verwies Jänicke darauf, dass der Sportverein am 19. Februar 1919 von 22 Fußballenthusiasten gegründet wurde. Zeitgleich mit den FC Valencia. Der spielt zwar in höheren Sphären, doch mit dem aktuell vierten Platz in der Verbandsliga ist man in Elster rundum zufrieden.

„Wenn ein kleiner Verein es ein Jahrhundert lang schafft, ohne Fusion oder ähnliches Bestand zu haben und dann auch noch sportlich erfolgreich ist, verdient das meinen Respekt“, sagte Sepp Maier. Heute zählt die Eintracht, die zu DDR-Zeiten in BSG Lokomotive Elster umbenannt wurde, 420 Mitglieder, wovon etwa 100 im Kinder- und Jugendbereich trainieren. „Wir sind gut aufgestellt, können Erfolge und einen guten Zusammenhalt in der Truppe vorweisen“, ergänzte Jänicke zufrieden.

Er dankte nicht nur den acht federführenden Organisatoren der Festveranstaltung, sondern ausdrücklich auch seinem Amtsvorgänger Dieter Hildebrand. Dieser hatte in mühevoller Arbeit eine umfassende Vereinschronik zusammengestellt. Erst kurz vor der Jubiläumsfeier fand die Arbeit ihren Abschluss. Auf 384 Seiten wird detailliert und bildreich die 100-jährige Geschichte von Eintracht Elster dargestellt.

Potowskis Versprechen

Eine Autogrammstunde mit Sepp Maier, der darüber hinaus für jedes private Bild gern zur Verfügung stand, eine Zaubershow sowie Darbietungen der Berliner Fußball-Rastellies Eileen und Philipp, die auch gestandene Eintracht-Spieler ins Staunen versetzte, sorgten ebenso für einen vergnüglichen Abend wie die Tombola und der spätere Tanz.

Für den hatte Ulli Potofski versprochen, als ehemaliger Teilnehmer der Tanz-Show „Let’s dance“, mit jeder zweiten Frau im Saal eine Runde über das Parkett zu drehen. Schon allein für diese Ankündigung hatte sich seine Verpflichtung für diesen Abend gelohnt. (mz)

Der Vereinschef dankt dem Autoren der  Dieter Hildebrandt (li.).
Der Vereinschef dankt dem Autoren der  Dieter Hildebrandt (li.).
Chronik
Zauberkünstler Markus Teubert begeisterte die Gäste.
Zauberkünstler Markus Teubert begeisterte die Gäste.
S. Gückel