Imkerin Christina Kapke Imkerin Christina Kapke: Bienenhonig riecht und schmeckt gut

Schwemsal - Christina Kapke und die Bienen. Es ist eine lange Geschichte. „Die Bienen haben in meinem Leben schon immer eine große Rolle gespielt“, erzählt die 33-Jährige. Kein Wunder. Sie stammt aus einer Imkerfamilie. Mutter Sabine und Vater Heiko schicken ihre Bienen seit Jahr und Tag rund um Rösa in die Spur. In Schwemsal hat die Familie die Betreuung des Bee-Pass übernommen.
Die etwas andere Bienenbehausung mit dem an ein Ofenrohr erinnernden Ausflugloch und Sichtfenstern zum Beobachten der Insekten steht im Garten der Gutsscheune. Ein ordentlicher Platz, meint Christina Kapke. Ende Oktober vorigen Jahres hat sie den Bee-Pass winterfest gemacht. Da gibt es jetzt etwas Zeit zum Nachdenken über das Bienenjahr.
„Es ist alles ein Auf und Ab“, meint die Brösaerin, die es mittlerweile beruflich und privat ins sächsische Bad Düben verschlagen hat. Die gelernte Physiotherapeutin schwört auf Honig in allen Varianten. Honigmassagen sind ein Thema. Am Ende ist alles Geschmackssache. Christina Kapke ist zufrieden mit dem Bienenjahr. In der Heide lief alles ruhig. Kein Ausschlag nach oben und auch keiner nach unten.
„Die Heidebiene ist fleißig“, erklärt die Imkerin. Das Lächeln im Gesicht spricht Bände. Auch die Biene lebt mit und von der Umwelt. Zwischen Schlaitz, Krina, Schköna und in Schwemsal hatte sie einen guten Stand. Sie sammelte reichlich und ließ das Herz Christina Kapkes höherschlagen. Natürlich hat auch die Imkerin ihre Vorlieben.
„Ich mag den Sonnenblumenhonig ganz besonders“, erklärt sie unumwunden. Ein Glück, dass dieses Jahr große Sonnenblumenschläge praktisch vor der Haustür zu finden waren. Der Sonnenblumenhonig punktet mit leuchtend gelber Farbe und grober kristalliner Struktur. „Ich mag es, wenn man die Kristalle spürt, es leicht knirscht im Mund.“ Eine Imkerin kann Schwärmen.
Es ist aber nicht nur der Honig, der zum Wohlbefinden beiträgt. Imkerei ist Arbeit. Daraus macht Christina Kapke kein Geheimnis. „Aber die ganze Arbeit entschleunigt, macht dir den Kopf frei.“ In der Ruhe liegt die Kraft. Hektik überträgt sich auf die Bienen. Das kann durchaus gefährlich werden. Die Imkerin liebt die Ruhe.
Sie fährt am Bienenstock buchstäblich herunter, geht konzentriert ans Werk. Sie schwärmt vom Geschehen rund um den Schwemsaler Bee-Pass: vom gleichmäßigen Summen der Bienen, vom stetigen Kommen und Gehen. Alles Gewusel hat System. Im Falle des Bee-Pass kann das relativ gefahrlos auch durch die Sichtfenster beobachtet werden. Das soll Neugier wecken, Lust auf die Imkerei machen.
Christina Kapke hat eine weitere Trumpfkarte in ihrem Ärmel. „Ich mag den Duft, den ein Bienenvolk verbreitet, wenn der Bee-Pass geöffnet wird.“ Die Heidebiene ist nicht nur fleißig. Sie riecht auf ihre Art auch besonders gut. „Ich stehe zur Imkerei. Ich habe Spaß dabei“, erzählt die Frau.
Dafür reist die Familie weit. Große und lukrative Flächen finden Kapkes zwischen Jessen und Jüterbog. Für den späten und ganz speziellen Honig ist eben keine Reise zu weit. (mz)