Handball-TuS 1947 Radis Handball-TuS 1947 Radis: Geheimnis um Trumpfkarte

Radis - Einen Trumpf will Patrick Heddrich erst am Freitagabend aus dem Ärmel ziehen. Der Spielertrainer von Handball-Oberligist TuS 1947 Radis spricht von einer großen Überraschung. „Mit Christian Telehuz und Chris Hoffmann stehen mir unsere zwei etatmäßigen Kreisläufer aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung“, erklärt der 34-Jährige, der weiß, dass „Plan C“ ein Volltreffer werden muss.
Denn der Gegner zum Saisonstart ist der amtierende Meister HG 85 Köthen. Heddrich ist vor vier Jahren selbst für das Team aus der Bachstadt auf Torejagd gegangen und denkt an das Ende seines Engagements mit Wehmut zurück. Nach einem Wadenbeinbruch ist die Saison zu Ende gewesen. „In den 14 Spielen davor habe ich über 100 Tore geschossen“, sagt er und betont, dass die Spiele gegen Köthen immer etwas Besonderes sind.
Volles Haus, tolle Stimmung, Derbyfieber auf dem Parkett - dies erwartet er auch zur Saisoneröffnung. Heddrich ist überzeugt, dass der Zweitplatzierte der Serie 2015/16 trotz des personellen Umbruchs das Zeug hat, im oberen Drittel mitzuspielen. Den Verlust von Kilian Kraft (zurück nach Bernburg) bezeichnet er als schmerzlich. „Er hat im Rückraum viele Akzente gesetzt.“
Am Freitag werden zum Saisonauftakt in der Mitteldeutschen Handball-Oberliga zwei Partien um 19.30 Uhr angepfiffen. Der HV Rot-Weiß Staßfurt erwartet den NHV Concordia Delitzsch und Meister HG 85 Köthen die TuS aus Radis. Am Sonnabend folgen fünf Partien. Insgesamt gehen in der Staffel 15 Teams auf Punktejagd.
Der Silbermedaillengewinner der Serie 2015/16 geht mit folgenden Spielern in die neue Saison: Christian Brandt, Erik Pannier, Andreas Nositschka, Lukas Knape, Dennis Schmidt, Steven Just, Carlo Wittig, Sebastian Mensch, Christian Telehuz, Max Ziemann, Robert Hanke, Chris Hoffmann, Michel Poek, Jan Höhne, Patrick Heddrich. (mz/tt)
Prinzipiell will er das Team spielerisch neu ausrichten und viele Ideen durchsetzen. Der 34-Jährige setzt auf Tempohandball und erklärt, dass Radis erst bei 70 Prozent seiner Wunschvorstellungen angekommen ist. In der Vorbereitung sind einige Testspiele ausgefallen, zudem haben diverse Leistungsträger gefehlt. Heddrich ist überzeugt, dass sich mit jedem Oberliga-Spiel die Prozentzahl ein wenig erhöht.
Da er selbst als Linksaußen auf dem Parkett steht, hat sich der Coach mit Stephan Blechschmidt einen Co-Trainer an die Seitenlinie geholt, der im Notfall korrigierend eingreifen kann. „Auf meiner Position fehlt mir die personelle Alternative“, sagt er und schiebt scherzhaft nach, dass die Knochen noch halten.
Der Stammsiebener steht. Zum Auftakt gegen Gastgeber Köthen hütet zunächst Christian Brandt das Tor, der nach Ansicht seines „Chefs“ über die größere Oberliga-Erfahrung gegenüber Neuzugang Andreas Nositschka verfügt. Kapitän Sebastian Mensch, Jan Höhne, Steven Just und Max Ziemann komplettieren das Team. Carlo Wittig soll sich mit Ziemann im Rückraum ergänzen.
Vom Auftaktgegner spricht er stets mit Hochachtung. Die HG 85 habe sich mit Lukas Krug (Dessau-Roßlauer HV) und dem früheren Radiser Spieler Sascha Timplan (HF Helmstedt-Büttenstedt) gezielt verstärkt und gehört erneut zum Favoritenkreis. Mittelfristig peilt der Verein den erneuten Aufstieg in die 3. Liga an. „Das Team spielt seit Jahren zusammen. Dies ist aus meiner Sicht der größte Trumpf des amtierenden Meisters.“
Mit zittrigen Knien fahren die Radiser am Freitag nicht in Richtung Heinz-Fricke-Halle. Der Coach betont, dass es stets sein Ziel ist, als Sieger vom Parkett zu gehen. Wenn es gegen Köthen ein Punkt wird, ist die Welt auch in Ordnung. „Unsere Fans werden Radis lautstark unterstützen.“ Auf diesen Trumpf kann er immer zählen. (mz)