1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Wittenberg
  6. >
  7. Handball im Landkreis Wittenberg: Handball im Landkreis Wittenberg: Gräfenhainichen weiter mit weißer Weste

Handball im Landkreis Wittenberg Handball im Landkreis Wittenberg: Gräfenhainichen weiter mit weißer Weste

Von Andreas Hübner 08.01.2019, 11:16
Izabella Rzeszotek (5), von Aktivist Gräfenhainichen, wühlt sich durch die Coswiger Abwehr und vollendet mit einem Tor.
Izabella Rzeszotek (5), von Aktivist Gräfenhainichen, wühlt sich durch die Coswiger Abwehr und vollendet mit einem Tor. Thomas Klitzsch

Coswig - Die Handballerinnen der BSG Aktivist Gräfenhainichen haben auch am Sonnabend ihre weiße Weste verteidigt. In Coswig gelang ihnen vor etwa 150 Zuschauern am Ende ein überlegener Auswärtssieg.

Doch einfach haben es die Blau-Roten den Spitzenreitern der Sachsen-Anhalt-Liga aus der Heidestadt keineswegs gemacht. Insbesondere in den Anfangsminuten schienen die Favoriten nicht wirklich ins Spiel zu kommen. Die Gastgeber waren nach kurzer Zeit durch zwei Siebenmeter in Führung gegangen und mussten schon dann zwei Zeitstrafen in Folge in Kauf nehmen.

Diese beiden Chancen nutzte das Bertuleit-Team allerdings nicht. Während die Gastgeber die ersten zwei Minuten gänzlich ohne Gegentreffer absolvierten, standen auch nach der zweiten Strafzeit gerade Mal ein Tor von Fanny Weber und ein Pfostentreffer von Michelle Sander auf der Abrechnung der Heidestädter. Als Kesrin Müller in der 8. Minuten im Nachfassen für die Hausherren zum 6:2 vollendete, weckte das bei dem einen oder anderen heimischen Zuschauer sicher etwas Hoffnung.

In den folgenden Minuten aber demonstrierten die Gräfenhainichenerinnen ihre Überlegenheit beeindruckend. Innerhalb von neun Minuten konnten die wieder von Trommlern aus dem Publikum unterstützten Damen zehn Mal jubeln und ihren eigenen Kasten sauber halten. Insbesondere Carolin Böhme präsentierte sich im Zentrum als Spielmacherin während dieses Powerplays in bestechender Form.

Neben dem - von der 29-Jährigen forcierten – schnellen, aggressiven und abwechslungsreichen Spielaufbau, entwickelte sie auch aus der zweiten Reihe eine enorme Torgefährlichkeit und traf gleich mehrmals selbst, was in einem Halbzeitstand von 12:20 für die Gäste resultierte. „Die haben uns mit ihrer Spielqualität besonders in der ersten Halbzeit den Schneid abgekauft“, resümierte Coswigs Coach Klaus Tubbesing.

Doch die junge Coswiger Mannschaft gab sich nicht auf und präsentierte sich trotz des klaren Rückstandes kämpferisch. Als besonders effektiv erwies sich die Manndeckung Böhmes zu Beginn der zweiten Hälfte. Tina Dittrich hatte damit zwar alle Hände voll zu tun, zerstörte den Spielaufbau und die damit verbundene Torgefährlichkeit der Favoriten aber nahezu komplett. „Eigentlich haben wir auch für solche Situationen Lösungen“, kommentierte Jens Bertuleit. „Die wurden dann aber nicht richtig gespielt.“

Fast 20 Minuten lang wurde der Acht-Tore-Abstand nicht ausgebaut. Lediglich einmal konnte Böhme sich tatsächlich aus Dittrichs Betreuung lösen, verfehlte aber knapp die Maschen. Erst nachdem der Coach in den Schlussminuten Böhme auswechselte, beruhigte sich das Aufbauspiel wieder, was zu weiteren Treffern und zum Endstand von 24:35 führte.

Dieser Sieg gegen den Tabellenletzten war zwar niemals wirklich in Gefahr, aber ein hartes Stück Arbeit. „Wir haben es uns mit zu vielen kleinen Fehlern selbst schwer gemacht“, so Bertuleit. „Unsere Spielerinnen haben bewiesen, dass sie auch als Tabellenletzter zumindest phasenweise auf Augenhöhe waren“, lobte Tubbesing sein Team.

(mz)