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Fußball Fußball: Helden erhalten Nachschlag

Von THOMAS TOMINSKI 03.11.2011, 18:02

WITTENBERG/MZ. - Uwe Ferl schwebt immer noch auf Wolke sieben. "Das war sensationell", bewertet der Cheftrainer des FC Grün-Weiß Piesteritz den 2:0-Erfolg seiner Schützlinge gegen den Chemnitzer FC II. Die "Helden" haben ihre Portion Nachschlag erhalten. Nach dem Sonntagsbier stand am vergangenen Montag trainingsfrei auf dem Programm. Für Ferl persönlich besitzt dieser Sieg einen ganz hohen Stellenwert. Beim Warmmachen verdreht sich Keeper Daniel Zschiesche das Knie und erreicht mit Müh und Not die Ersatzbank, Wladimir Penev (Gelb-Rot) und Wellington (Rot) stehen bereits vor dem Pausenpfiff unter der Dusche. "Die Krönung ist", erklärt Ferl, "dass Chemnitz fünf Kicker aus der Ersten eingesetzt hat. Diese Mannschaft spielt bekanntlich in der 3. Liga." Mit zwei Viererketten kämpfen die Piesteritzer die CFC-Reserve nieder und lassen dabei nicht eine Torchance zu. Alles in Butter? "Nicht ganz", meint der Chefcoach, der nach gründlicher Videoanalyse noch ein paar Fehler im Spielaufbau entdeckt hat.

Von der internen Strafe gegen Wellington - bei der Pressekonferenz nach dem CFC-Spiel angekündigt - sieht der 53-Jährige inzwischen ab. Der Brasilianer habe zwar "eine große Dummheit" begangen und nach einer Rangelei "völlig zu recht" die Rote Karte kassiert, doch andererseits sieht Ferl keinen Anlass, den Abwehrchef "in der Öffentlichkeit an den Pranger zu stellen". "Wellington hat sich im Verein große Verdienste erworben. Es gibt ein paar hinter die Löffel, dann ist die Sache abgehakt."

Torwart wird fit gemacht

Daniel Zschiesche befindet sich auf dem Weg der Besserung. "Der hat den Ball direkt auf die Fußspitze bekommen", beschreibt Teamkollege Heiko Wiesegart die Situation, der den Schmerzensschrei des Keepers noch im Ohr hat. "Daniel bekommen wir bis Sonntag wieder hin", sagt Ferl, der volles Vertrauen in die Fähigkeiten von Mannschaftsarzt Thomas Winkler besitzt. Das Thema Besetzung der Viererkette ist abgeschlossen. Daniel Gallin plus Florian Freihube bilden die Innenverteidigung, Mathias Niesar, der gegen den Chemnitzer FC II eine tolle Leistung zeigte, und Nils Naujoks übernehmen die Außenpositionen. Tobias Klier hat es auch geschafft. "Er wird definitiv in der Anfangsformation stehen", sagt sein Trainer, der damit die zuletzt guten Leistungen des 27-Jährigen würdigt. Da Penev den FC Grün-Weiß am Sonntag nur als Zuschauer begleiten kann, werden die Karten im Sturm neu gemischt. Ladislav Stefke und Tim Hebsacker sind ganz heiße Kandidaten, der Chefcoach räumt Philipp Scopp, der in Auerbach einen Treffer erzielte, und Michael Müller ebenfalls gute Chancen ein.

Selbstbewusster Neuling

Seit der 1:2-Niederlage bei Aufstiegsaspirant Auerbach wissen die Grün-Weißen, dass sie mit den "Großen" in der Oberliga Süd mithalten können. "Wenn die Mannschaft diszipliniert und gut organisiert spielt, kehren wir aus Bautzen nicht mit leeren Händen zurück", ist FC-Coach Ferl überzeugt. Der 53-Jährige hat den Gastgeber FSV Budissa Bautzen (7.), der Anstoß erfolgt am Sonntag um 13.30 Uhr, zwar nicht beobachten lassen, doch bei Trainerkollegen Erkundigungen eingeholt. "Ich bin überzeugt, dass wir den Gegner richtig ärgern können."

Ziel heißt Aufstieg

Davon will FSV-Trainer Dirk Rettig, der im September das Amt vom entlassenen Thomas Baron übernommen hat, nichts wissen. "Wir wollen endlich den ersten Heimdreier in dieser Saison einfahren", meint er, denn Bautzen habe immer noch den Aufstieg in die Regionalliga im Blick. Rettig weiß, wo Wittenberg auf der Landkarte liegt und hat die Grün-Weißen in Auerbach und Leipzig unter die Lupe genommen. Einschätzung: Teamgeist und Einstellung stimmen. "Das wird richtig schwer."