Dorffest Gadegast Dorffest Gadegast: Erna und Frieda erkunden das Fernsehprogramm

Gadegast - Mit Spannung erwartet wurde am Samstagnachmittag das Programm zum traditionellen Dorffest in Gadegast. Die Gäste wurden nicht enttäuscht, denn die Akteure spulten ein einstündiges Programm ab, auf den Brettern die ja bekanntlich die Welt bedeuten sollen. Abwechslungsreich, witzig und voller toller Ideen, so könnte man das „Unterhaltungsfeuerwerk“ kurz und knapp beschreiben, denn die Macher sind bekannt für ihren Einfallsreichtum.
Ein Abend vor der Glotze
Es sollte ein gemütlicher Fernsehabend werden. Erna (Karin Friedrich) und Frieda (Birgit Fischer), hatten es sich in ihren Sesseln bequem gemacht, vor sich auf dem Tischchen jeweils einen Piccolo-Sekt und Erdnuss-Chips. Mit der Programmzeitschrift auf dem Schoß zappten sie sich durch die „Ost- und Westkanäle“. Aber längst nicht alles sagte ihnen zu, sie waren äußerst wählerisch und wollten nur die Highlights sehen, sehr im Sinne und der Geschmacksrichtung des Publikums bei dieser ganz speziellen Art des „Public viewing“.
Das jährliche Dorffest wird vom Heimat- und Sportverein Gadegast organisiert, Vorstandsvorsitzende ist Gabriele Schulze. Schon Monate vorher beginnen die Vorbereitungen, Ideen werden gesammelt und schließlich zur „Vorführreife“ gebracht, Kostüme werden beschafft oder selbst geschneidert.
Verantwortlich für das etwa einstündige Programm sind Carola Huß und Wilma Werner, ein bewährtes und erfahrenes Team. Adriane Clemens betreut die Kinder und Jugendlichen. Immer wieder wird geprobt, denn zur Generalprobe kurz vor dem Heimatnachmittag muss alles „sitzen“. Die Mitwirkenden sind nicht nur Vereinsangehörige, auch talentierte Bewohner und vor allem Kinder und Jugendliche übernehmen gern bestimmte Parts.
In diesem Jahr war es ein Programm von Gadegastern für Gadegaster. Im vergangenen Jahr war der Ort Ausrichter für das Gesamtfest der Stadt Zahna-Elster.
Als erstes entschieden sich die beiden Fernsehdamen für den Abendgruß mit dem Sandmännchen (Mirko Löbnitz). Nach Einschlafen war ihnen aber längst nicht zumute und auch die Kinder waren sicherlich begeistert vom Märchen mit dem Froschkönig.
Allerdings mächtig aufgepeppt und untermalt mit frechen, umgeschriebenen Songs, einer eigenwilligen Prinzessin, deren Luftballon kraftlos war und dem Frosch, der allerdings etwas hochstapelte und schlichtweg schwindelte. Vermutlich, weil er kein Küsschen bekam, sondern die Schlosswache gegen eine Mauer schmiss.
Immerhin reichte es dann noch für eine Verwandlung zum „Anton aus Tirol“. Mit der zweiten Strophe des bekannten Liedes verabschiedete sich der kleine Geselle mit Spitzbart und Zipfelmütze, stieg auf seinen Tretroller und verschwand aus dem Zelt.
Hitparade und Musikantenstadl
Erna und Frieda waren so „märchenhaft“ angetörnt, dass sie jetzt unbedingt etwas Flottes sehen wollten. Kein Problem, die ebenfalls aufgeweckten Kinder wirbelten mit „Let’s dance“ zu flotten Rhythmen über die Bühne, Regie führte Margit Hecht, die Kindertanzgruppe betreute Adriane Clemens.
Mit „Antonia“ und Supertalent
Ebenfalls sehenswert war der Musikantenstadl, moderiert von André Fischer. Er hatte die bayerischen Tanzfrauen eingeladen, Anton war deshalb nicht dabei, dafür aber „Antonias“ gleich im Doppelpack. Als „Supertalent“ setzte sich ein Duo mit dem Hit „Ich und Du“ durch. Die Stimmung war schon mächtig gestiegen, da rollte ein Feuerwehr-B 1.000 mit Sondersignal und Blaulicht auf die Festwiese, weil eine Ölspur zu beseitigen wäre.
Das war schnell erledigt, aber die Gadegaster Kameradinnen und Kameraden, darunter auffallend viele Neuzugänge, hatten einfach noch keine Lust, ihren Einsatz zu beenden. Kurzerhand schnappten sie sich ihre Besen, eilten aufs Parkett, verwandelten sich unter anderem in die „Village People“ und vollführten ihr „Besenballett“ mit nahezu akrobatischen Tanzeinlagen.
Hitparade aufgefrischt
Was wäre ein Fernsehabend ohne die Hitparade. Nicht ganz so schnell wie Dieter Thomas Heck sprach sein Double und Fast-Namensvetter Thomas Jäger. Aber die Künstler waren mehr als echt! So die „Goldene Stimme aus Prag“, Karel Gott und seine kleine Partnerin Darinka (Wilma Werner und Diana Schreiber). Mit schmeichelhaften Stimmen forderten sie auf: „Fang das Licht“.
Mit viel Beifall wurden die Künstler vom Gadegaster Publikum verabschiedet und auch Erna und Frieda erhoben sich schweren Herzens aus ihren Fernsehsesseln. Um die etwas schwer gewordenen Knochen und Gelenke wieder auf Trab zu bringen. Und den endgültigen Schwung gab es dann beim Tanzabend auf dem Parkett im Festzelt. (mz)


