Der Corona-Überblick Der Corona-Überblick: Tests in Wittenberger Pflegeheim
Wittenberg - Ein weiterer Bewohner eines Pflegeheimes im Landkreis ist positiv auf das Coronavirus getestet worden - bereits am Dienstag. Nach Angaben aus dem Landratsamt, die das Wittenberger Kursana Pflegeheim bestätigt, war der Betreffende Patient im Paul-Gerhardt-Stift und sollte entlassen werden. Bei ihm erfolgte vorsichtshalber ein Abstrich, mit genanntem Ergebnis. Der Erkrankte wird weiter in der Klinik behandelt.
Inzwischen sind laut Susanne Göbel, stellvertretende Amtsärztin, sämtliche 26 Bewohner des Bereichs - einer Demenzstation - getestet worden. Sie sind nicht infiziert. Das trifft auch auf einen Teil des Personals zu. Das ist allerdings noch nicht komplett auf der sicheren Seite: Einige Befunde stehen noch aus, so Göbel.
Sollten die alle negativ bleiben, wird nach jetzigem Stand der Dinge nicht das ganze Heim „abgestrichen“, sondern nur besonders gefährdete alte Menschen, die etwa zur Dialyse müssen oder zur Chemotherapie.
Das gilt nach den Worten von Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) nicht nur für das Kursana-Heim, sondern für sämtliche Pflegeheime im Landkreis Wittenberg. In dem schwer getroffenen Heim in Jessen hat sich unterdessen die Lage stabilisiert, dort gibt es - wie in der gesamten Stadt - seit Tagen keinen positiv getesteten Corona-Fall mehr. Göbel: „Wir haben in dem Heim noch einmal sämtliche Bewohner und das Personal abgestrichen. Bleibt es dabei, dass sich niemand weiteres infiziert hat, stellen wir die Tests dort ein.“
Auch generell ist die Situation im Landkreis stabil, seit zwei Tagen gibt es keinen neuen Corona-Fall. „Es ist uns gelungen, die Infektionsketten schnell und gut zu ermitteln“, begründet die stellvertretende Amtsärztin den Erfolg. Damit das möglichst so bleibt, ist das Personal im Gesundheitsamt erheblich aufgestockt worden. „Wir haben zurzeit 16 Ermittler.“
Vor dem Hintergrund der allmählich wieder beginnenden Schule fordert die Medizinerin alle Lehrer, die einschlägige Symptome haben, auf, sich auf das Virus testen zu lassen. Dringend empfehlen Gesundheitsamt und Landrat überdies, Schutzmasken zu tragen - sowohl im Schulbus als auch in der Schule. Deren Beschaffung müsse freilich „eigenverantwortlich erfolgen“.
Zur Not, so der Landrat, reiche auch ein Schal, der Mund und Nase bedeckt: „Ich habe die Erwartung, dass die Eltern so viel Verständnis haben, das zu organisieren.“ Ab kommendem Donnerstag fährt der Busverkehr im Landkreis wieder nach dem regulären Fahrplan, der sogenannte Betreuungsverkehr entfällt.
In den Schulen sollen die üblichen Abstandsregelungen eingehalten werden. Die Rede ist auch von zusätzlicher Reinigung und Desinfektionsmittel-Lieferungen. Bekanntlich beginnen zunächst die Abschlussklassen, ab 4. Mai sollen laut Landrat die 9. und 11. Klassen hinzukommen. (mz)