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Corona-Ferien in Oranienbaum-Wörlitz Corona-Ferien in Oranienbaum-Wörlitz: Wie die Heinzelmännchen in der Kita

Von Andreas Behling 15.04.2020, 07:40
In der Griesener Kindereinrichtung streicht Mandy Johannes unter anderem eine Heizungsabdeckung.
In der Griesener Kindereinrichtung streicht Mandy Johannes unter anderem eine Heizungsabdeckung. Andreas Behling

Oranienbaum-Wörlitz - Aus der Notbetreuung, die den Kindertagesstätten aufgrund der Corona-Pandemie verordnet wurde, ist vielerorts eine Tugend gemacht worden. Das zeigt eine kleine Umfrage in den Kitas der Stadt Oranienbaum-Wörlitz. „In der Tat sind unsere Erzieherinnen sehr fleißig in den Einrichtungen“, bestätigte Kita-Koordinatorin Sabrina Gumz.

Mit dem Eintritt in die ungewöhnliche Situation seien in Absprache mit den Leitungen „die Tätigkeitsfelder der Fachkräfte für die Dauer der Notbetreuung, je nach Fähigkeit und Gusto, auf handwerkliche Tätigkeiten erweitert“ worden. Gegenwärtig seien knapp 30 Notbetreuungen angemeldet. In allen sieben Kitas in Trägerschaft der Kommune werden Kinder betreut.

Unterstützung erhalten die Teams von den jeweiligen Hausmeistern der Einrichtungen und dem Bauamt. „Pädagogische Vor- und Nachbereitungen finden ebenfalls statt“, erläuterte die Koordinatorin. „Und in regelmäßigen Videokonferenzen mit den Leiterinnen werden die aktuellen rechtlichen Vorgaben zur Notbetreuung, Personalmanagement sowie größerer und kleinere pädagogische und Alltagsthemen besprochen.“

„Zwergenhaus“ Griesen: Gleich zu Beginn der Notbetreuung ist wie in allen Kitas der Stadt die gesamte Einrichtung gereinigt und desinfiziert worden. Auch die Fortführung der pädagogischen Dokumentationen steht überall auf der Tagesordnung.

„Als Leitung habe ich natürlich die tägliche Bürotätigkeit, welche trotz Corona nicht weniger wird“, berichtete „Zwergenhaus“-Chefin Anne Sonntag, die sich mit den anderen Leiterinnen einmal wöchentlich zur Videokonferenz mit der Kita-Koordinatorin zum Austausch trifft. Zudem stehe man täglich mit dem Träger in Verbindung, „um immer auf dem neuesten Stand der aktuellen Lage zu sein“.

Die Abwesenheit der meisten Kinder wurde in Griesen genutzt, um den Außenbereich zu verschönern. „Ein Zaun und ein Gartenhaus wurden gestrichen sowie der große Sandkasten vom Bauhof neu umrandet und befüllt“, so Anne Sonntag.

Vorgesehen sei zudem, in einigen Werkstatträumen die Tapeten im Sockelbereich auszubessern und mit frischer Farbe zu versehen. Doch die Theorie wird nicht vernachlässigt. „Wann immer es geht, bilden wir uns digital mit Fachfilmen und Fachvorträgen weiter.“

Anne Sonntag rechnet damit, dass jetzt nach Ostern der Notbetreuungsbedarf steigt. Knapp 60 Prozent der Eltern seien in pflegerischen Berufen tätig. „Wir alle machen das Beste aus der Situation“, versichert die Leiterin im Namen der Kolleginnen und Kollegen, „und haben jetzt Zeit für Tätigkeiten, welche sonst hinten runterfielen oder einfach nicht zu stemmen waren.“

„Rappelkiste“ Horstdorf: In der Kita stand ein Arbeitseinsatz auf dem Spielplatz ganz oben auf der Tagesordnung. Flächen wurden abgeharkt, Sträucher verschnitten, Gras angesät und gepflasterte Flächen gereinigt. Gründlich gereinigt wurden die Küche, das Kleine Rappelkistenhaus und die beiden Badbereiche. „Wir sind ein bisschen wie die Heinzelmännchen unterwegs“, schildert Leiterin Angelika Weise die Situation.

„Alle Holztüren und die Rahmen sind neu gestrichen worden. Auch der Treppe, die zum Gemeindebüro und zum Dachboden führt, haben wir uns gewidmet. Das ist gleich ein ganz anderer Anblick“, freut sie sich über die deutliche sichtbaren Fortschritte. Voll des Lobes ist sie auch über ihr Team. „Es ist toll, wie sich jeder einbringt. Das schweißt noch mal ganz anders zusammen“.

„Villa Sonnenschein“ Wörlitz: „Wir sind sehr motiviert. Die Stimmung ist gut“, sagt Petra Mücke, kommissarische Leiterin der Einrichtung. Mit dem Malern aller Räume in der Kita sei man „fast durch“. Aufgefrischt worden sei auch der Holzschutz für das Dach. Nun käme die Pflege der Sandkästen im Außenbereich an die Reihe. „Und nebenher habe ich für unsere Videokonferenzen das Skypen gelernt“, merkt sie an.

„Kinderland“ Oranienbaum: Im „Kinderland“ an der Schlossstraße ist die Zeit bislang zur Umgestaltung von Gruppenräumen und der Blumenrabatten genutzt worden. Neben diversen Ausräum- und Näharbeiten stand die Gestaltung der Glastüren auf der Tagesordnung. Ferner nahm sich das Team die Sichtung und Aktualisierung der persönlichen Angaben der Kinder vor.

„Oranienbaumer Spielgarten“: In den Räumen an der Leopoldstraße in Oranienbaum sind die Heizkörperverkleidungen entfernt und gereinigt worden. Der Pausenraum der Erzieher erhielt einen neuen Anstrich. Bastel- und Mattenkammer wurden beräumt, der Dachboden und die Garagen entrümpelt.

„Elbstrolche“ Vockerode: In Vockeroder wurden zum Beispiel alle Puppensachen, Decken, Kissen und Gardinen gewaschen. Ein leer stehender Trakt wurde entrümpelt. Gründlich gescheuert wurden die Fußböden im Bad und im Küchengang sowie die Turngeräte. Türen wurden gestrichen und ausgebessert, Teppiche gesäubert und ausgeklopft.

„Sonnenblume“ Kakau: In der Kita wurde die Zeit genutzt, um die Planungen zur Renovierung des Gruppenraums zu forcieren und notwendige Bürotätigkeiten zu erledigen. (mz)

Die kommissarische Leiterin Ramona Mücke sondiert, welche Handgriffe sie mit ihrem Team der Kindertagesstätte Wörlitz im Außenbereich durchführen kann.
Die kommissarische Leiterin Ramona Mücke sondiert, welche Handgriffe sie mit ihrem Team der Kindertagesstätte Wörlitz im Außenbereich durchführen kann.
Behling