Adventsmarkt Coswig : Adventsmarkt Coswig : Reger Besuch trotz Regens

Coswig - Grauer, wolkenverhangener Himmel, Windböen und immer wieder Regenschauer. Nicht gerade das ideale Ambiente für eine vorweihnachtliche Atmosphäre.

Trotzdem kommt am Sonntagnachmittag auf dem Marktplatz in Coswig festliche Stimmung auf. Weihnachtslieder erklingen, Glühwein- und Bratwurstduft wabert über das Areal und eine Eisenbahn umkreist mit kleinen Passagieren an Bord einen mit Kugeln und Lichtern geschmückten Tannenbaum.

Die Stadt an der Elbe feiert ihren Adventsmarkt. „Nachdem diese Veranstaltung etliche Jahre eingeschlafen war, haben wir diesen von den Coswigern vermissten kulturellen Höhepunkt 2004 wiederbelebt. Von Anfang an war die Resonanz sehr gut“, erzählt Organisatorin Gabriele Isermann. „Wir möchten Vereinen die Möglichkeit bieten, sich hier zu präsentieren. Aber auch die Jüngsten aus unseren Kindergärten und Schulen können zeigen, was sie an weihnachtlichen Liedern und Gedichten gelernt haben“, so Isermann.

Seinem diesbezüglichen Auftritt fiebert Dustin Becker entgegen. Der Sechsjährige besucht die Kita „Amselgarten“. Er kann es kaum erwarten, gemeinsam mit seinen Freunden die einstudierten Gesangsstücke vorzutragen. Wie Dustin berichtet, hat er „fleißig geübt“.

Was er sich zum Fest wünscht, ist ihm noch nicht ganz klar. „Einen Weihnachtswunsch muss ich mir noch ausdenken. Wir machen das immer erst kurz vor dem Heiligen Abend“, verrät der Steppke. Seine fünfjährige „Mitstreiterin“ Cathy Pannier hat da schon konkretere Vorstellungen. „Einen Spielzeughund möchte ich haben“, lautet ihr Begehren.

Betreut werden die jungen Sängerinnen und Sänger auch an diesem Tag von ihren Erzieherinnen. Eine von ihnen ist Daniela Ditrich. „Seit drei Wochen haben wir für diese Vorstellung täglich geprobt. Die Mädchen und Jungen sind mit Lust dabei. Da wird schon alles klappen“, gibt sie sich optimistisch. Kurz darauf tönt ein lautes Knattern über den Platz.

Mit der typischen, roten Zipfelmütze eines Weihnachtswichtels versehen, braust Doris Berlin (parteilos) als Beifahrerin in einem Buggy heran. Kurz zuvor hatte die Bürgermeisterin verraten, dass das für die traditionelle Kutsche bestimmte Pferd erkrankt sei und so ein Ersatzfahrzeug gefunden werden musste. Wenn auch in diesem Jahr mit mehr als einer Pferdestärke ausgerüstet, tut das ihren auf das Fest einstimmenden Worten keinen Abbruch. Anschließend begibt sie sich in einen als Märchengrotte geschmückten Raum des Museums, um dort den jüngsten Einwohnern ihrer Stadt Geschichten der Gebrüder Grimm vorzulesen.

Andre Gümpel hat die Rolle des Weihnachtsmannes übernommen. Seit 15 Jahren leitet er die Tanzgruppe „Teenie Dance“ und hat viel Freude an der Arbeit mit Kindern. „Ich habe mich freiwillig für dieses „Amt“ gemeldet. Es macht mir einfach Spaß“, sagt der Rotrock und verschwindet in der Menge, um den vielen Mädchen und Jungen Süßigkeiten und Knabbereien zu überreichen. Seine Aufgabe als Gabenbringer nimmt er auch bei Familie Gerstenberger aus Coswig wahr.

Stefanie Gerstenberger hat ihre einjährige Tochter Lilly auf dem Arm und auch sie bekommt einige Leckereien. Die Familie ist Weihnachtsmarktspezialist. „Wir besuchen in der näheren Umgebung etliche solcher Veranstaltungen. Nächste Woche geht es nach Möllensdorf. Schön ist, dass es so etwas auch in Coswig gibt“, schwärmt die Mutter.

Konkurrenz bekommt Gümpel von Steffen Beyer. Ebenfalls im Kostüm eines Weihnachtsmannes, preist er am Stand des Hundesportvereins lautstark „den besten Glühwein des Marktes“ an. Etwas abseits, in der Scheune des Lindenhof auf der Friederikenstraße, ist ein Kinderflohmarkt aufgebaut. Hinter Büchern wartet Marlene Wojna auf Interessenten. „Ich brauche Platz für neue Bücher. Und etwas Taschengeld will ich mir dazuverdienen“, begründet sie ihre Teilnahme. (mz)

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