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Verbandsligaderby Verbandsligaderby: Edelweiße und Amsdorfer mit offenem Visier

Von Detlef Liedmann 18.04.2016, 08:56
Marcel Großmann schirmt hier das Leder gegen Amsdorfs Torschützen Pawel Kudyba ab.
Marcel Großmann schirmt hier das Leder gegen Amsdorfs Torschützen Pawel Kudyba ab. Detlef Liedmann

Arnstedt - Es war wie immer, wenn Arnstedt und Amsdorf im Derby der Verbandsliga Fußball aufeinandertreffen. Am Ende kochten die Emotionen hoch und die Meinungen gingen auseinander. Handspiel durch Amsdorfs Patrick Stamm und deshalb Elfmeter; und nie im Leben eine Rote Karte gegen Paul Lührs, sagten die einen. Alles korrekt, die anderen. Letztlich lag die Entscheidung darüber bei Schiedsrichter Dustin Leske und seinen Assistenten. Und die lautete: Kein Handspiel Stamms, aber später Kopfstoß durch Lührs gegen Stamm und deshalb Rot. Einzig das Ergebnis stand nach 95 Minuten unumstößlich wie die Anzeigetafel: 2:2 hieß es am Sonntag.

Ein torloses Remis erreicht -und doch gewonnen. Wohl nur im Fußball gibt es diese ungewöhnliche Konstellation. So auch am Sonnabend in der Verbandsliga Fußball Sachsen-Anhalt. Da trennten sich die Mannschaft vom Oscherslebener SC und das Team vom VfB Sangerhausen torlos. „Sieger“ der Partie waren aber die Gäste aus der Kreisstadt. Sie halten die Oscherslebener weiter auf Distanz. Sieben Spieltage vor Ultimo haben die Sangerhäuser sieben Zähler mehr auf dem Konto, ein durchaus beachtliches Polster. Ob es reicht, wird sich zeigen. (rak)

315 Zuschauer erlebten ein Derby voller Leidenschaft und ohne langes Abtasten. Dennoch dauerte es 21 Minuten bis zur ersten echten Chance. Arnstedts Matthias Härtl erwischte die Eingabe von Patrick Illiger noch, Amsdorfs Keeper David Tretropp klärte mit dem Fuß. Fünf Minuten später ein klassisches Missverständnis zwischen Tretropp und Linford Klinowsky. „Du musst“, rief der Keeper, doch Klinowsky zog den Kopf ein. Und Härtl profitierte. Doch die Amsdorfer machten das, was sie Mannschaft unter Recardo Egel gelernt haben: Sie steckten den Kopf nicht in den Sand. Nach 36 Minuten hieß es 1:1. Piotr Hernacki erkämpfte den Ball. Über Jan Eberhardt und Max Binsker kam das Leder auf halbrechts zu Pawel Kudyba - Ausgleich. Nach der Pause ging der offene Schlagabtausch weiter.

Die erste Chance hatte wieder Härtl (46.), doch quasi im Gegenzug schoss Kudyba den 1. FC Romonta in Führung. Bei Binskers Eingabe sah die Abwehr der Edelweißen, inklusive Torwart Tobias Witte, nicht gut aus. Dennoch hielt Witte seiner Mannschaft den Punkt fest. Erst scheiterte Max Binsker (54.), dann Binsker, Kudyba und Kevin Gierz (75.), später auch Alexander Gründler (80.), der den Ball im zweiten Versuch an die Querlatte köpfte. Querlatte war auch das Stichwort für Arnstedts Kapitän Peter Freund, als er in der 60. Minute die Kugel an die selbige nagelte. Abwehrchef Freund avancierte in der letzten halben Stunde zum Offensivmann, scheiterte erst an Tretropp (83.), um in der Nachspielzeit per Kopf noch den Ausgleich zu markieren.

„Das muss man anders lösen in dieser Situation“, monierte Amsdorfs Trainer Egel. Und: „Die spielerisch bessere Mannschaft ist heute nicht als Sieger vom Platz gegangen.“ Arnstedts Co-Trainer Christian Meise mag das anders gesehen haben. Aber: „Heute hat das Derby alles gebracht, was man sich für so eine Begegnung wünschen kann. Und es war ein richtig gutes Fußballspiel.“ Widersprechen wollte da letztlich niemand. (mz)

Nach Abpfiff der Partie hat bei Spielern und Schiedsrichtern offenbar noch Redebedarf bestanden.
Nach Abpfiff der Partie hat bei Spielern und Schiedsrichtern offenbar noch Redebedarf bestanden.
Detlef Liedmann