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SSV Eisleben Tischtennis: SSV Eisleben - Abteilungsleiter Hans Kammann verabschiedet sich in den Ruhestand

Von Tim Aschenbrenner 13.05.2016, 17:49
Der Eisleber Hans Kammann zwischen dem Tischtennis-Nachwuchs
Der Eisleber Hans Kammann zwischen dem Tischtennis-Nachwuchs Ralf Kandel

Eisleben - Er ging leise und ohne Aufsehen, kündigte seinen Abschied als Abteilungsleiter dem eigenen Verein, dem Kreissportbund und Kreisverband Tischtennis Mansfeld-Südharz sowie dem Landesverband an - ohne dass es zur Kenntnis genommen wurde.

52 Jahre war Hans Kammann beim SSV Eisleben Abteilungsleiter. „Das ist langsam genug“, sagt er. Den Wechsel in den Ruhestand hat er lautlos vollzogen, ihn lange vorbereitet und sich seinen Nachfolger selbst gesucht. „Ich bin noch da, wenn ihr mich braucht oder Rat nötig habt, fragt mich. Ich lasse euch nicht im Stich.“ So hat er sich verabschiedet. So ist sein Stil. Dafür war er bekannt, der wohl älteste Abteilungsleiter im Landesverband.

Zahlreiche Turniere organisiert

Hans Kammann hat Tischtennis gelebt - sonst kann man wohl so lange in dieser Funktion seine Arbeit nicht machen. Nun mit 78 Jahren, gesundheitlich und körperlich angeschlagen, will er kürzer treten, sich aber dem Jugendsport in der Abteilung des SSV weiter widmen. Seine Vereinskollegen wissen das zu schätzen - wohl wissend, wie schwer jemand für den Nachwuchsbereich zu finden ist.

1952 kam Kammann im mecklenburgischen Neustrelitz zum Tischtennis, wechselte 1953 im Rahmen der Berufsausbildung in die Lutherstadt. Bei Stahl Eisleben übernahm er nach dem Studium die Aufgabe als Abteilungsleiter. Der Stadt und seinem Verein ist er bis heute treugeblieben, er war kein Wandervogel. Er gehörte zu denen, die verantwortlich dafür waren, dass es das „Stahl-Turnier“, mit Teams aus Eisleben, Eisenberg, Gera und Hettstedt über 50 Jahre lang, von 1953 bis 2003, gab.

1972 holte Kammann die DDR-Mannschaftsmeisterschaften der Damen und Herren nach Eisleben und letztlich wurden unter seiner Leitung elf Stadtmeisterschaften mit Startern aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt durchgeführt. Den Kreisverbänden gehört der Eisleber als Presseverantwortlicher bis heute an - eine Arbeit, um die sich niemand reißt. Sein Credo aber ist es: „Wenn ich etwas übernehme, dann ganz.“

Rentner im Unruhestand

Aber er war nicht nur Funktionär, sondern auch Aktiver. Er gehörte bei Stahl Eisleben zum Team mit Franz Müller, Siegfried Schaefer, Heinz Stude und Fritz Günscht, die immerhin in der DDR-Liga spielten. Er sagt von sich selbst, nie ein Spitzenspieler gewesen zu sein, aber ein Teamspieler. Er feierte auch eigene Erfolge: Seinen letzten Titel holte er sich bei den Kreismeisterschaften der Senioren in der Altersklasse 75 im Jahr 2013.

Rentner im Unruhestand kann man ihn getrost nennen. Er tritt kürzer, aber so ganz ohne geht es noch nicht, gibt er unumwunden zu. „Der Sport war mein Leben, der Tischtennissport besonders. Es war ein Glücksumstand, dass ich mit meiner Familie dieses Ehrenamt so lange ausführen durfte.“ (mz)