Ringen Ringen: Meißner kontert Vizemeister
eisleben/MZ - Die Ringer der RWG Mömbris-Königshofen hatten es eilig am Sonnabend. Gegen den KAV Mansfelder Land gewinnen, ab ins Hotel und am Sonntag weiter nach Luckenwalde. Der Plan ging auf. Ein 6:25 aus Eisleber Sicht stand am Ende im Protokoll dieses Kampfes in der 1. Bundesliga. Doch Gefahr droht der Riege aus der Lutherstadt nicht mehr. Als Siebter haben die Schützlinge des Trainerduos Holger Quandt und Johann Barutsch den Klassenerhalt sicher.
Denn Aue als Schlusslicht kann den KAV an den letzten beiden Kampftagen nicht mehr überflügeln. Als Zugabe zur freudigen Nachricht gab es 1000 Euro für die Nachwuchsarbeit. Und etwas fürs Auge, bevor es rund ging auf der Matte. Vier Gymnastinnen des KSC Tabea Halle präsentierten ihre international erfolgreiche Choreografie „Die Schlange“. „Und diese Beweglichkeit wünsche ich auch den Eisleber Ringern heute Abend“, so Tabea-Manager Detlef Marx. Ja, Beweglichkeit brauchten die Gastgeber, waren doch die Hessen mit fünf deutschen Spitzenringern und fünf internationalen Topathleten angereist. Gleich der erste Kampf brachte den Höhepunkt des Abends, als Krysztof Bienkowski, polnischer Meister in Diensten des KAV, auf Tim Schleicher traf, kein Geringerer als einer von nur drei deutschen Ringern bei Olympia 2012 und Dritter der Europameisterschaft. Der vorgezogene Kampf der Klasse bis 66 Kilo Freistil, Schleicher fuhr danach sofort ins Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft, bescherte Ringen vom Feinsten. Letztlich triumphierte Bienkowski mit 5:2 Punkten. Dann aber gab es dreimal nichts zu holen, obwohl die Eisleber Kämpfer ihr Bestes gaben. Immer wieder bewundernswert, wie der erst 16-jährige Christian Borgwardt sich Woche für Woche in den Dienst der Mannschaft stellt , wohl wissend, dass er gegen die gestandenen Ringer der Klasse bis 55 Kilo auf verlorenem Posten steht. So auch gegen Krasimir Krastanow. Gut verkaufte sich Robert Glor in der Klasse bis 120 Kilo Freistil beim 2:4 gegen den deutschen Juniorenmeister Robin Ferdinand. Und auch Emanuel Krause (60 Kilo Freistil) hielt gegen den internationalen Spitzenmann Ivan Djorev gut mit, bevor er böse ausgekontert wurde und so auf Schultern verlor.
Dann noch einmal ein Highlight: In der Klasse bis 96 Kilo Greco hatte es Olrik Meißner, am 22. Dezember wird er 41 Jahre alt, mit dem deutschen Vizemeister Felix Radinger zu tun. Nachdem Meißner in die Bodenlage musste und Radinger seine gefürchtete Rolle ansetzte, konterte der Routinier ausgebufft zu einer Zweierwertung, die er taktisch klug über die Zeit brachte. „Radinger hat Robert im Hinkampf böse ausgerollt. Ich habe das genau beobachtet und wusste, wie ich ihn heute packen kann“, so Meißner. 5:11 hieß es so bei Halbzeit der zehn Kämpfe. Dann aber kam der Express aus Hessen richtig ins rollen. Weder Arne Brömme noch Lars Levermann, Marcus Breitschuh, Fabian Jänicke oder Florian Rau konnten ihre Kämpfe gewinnen. Lediglich Rau (84 Kilo Freistil) steuerte gegen den mehrfachen deutschen Meister Peter Weisenberger einen Punkt zum Mannschaftsergebnis von 6:25 bei. „Hier hätten wir auch in momentan möglicher Bestbesetzung keinen Sieg geholt“, gab sich Andreas Kraus, sportlicher Leiter des KAV, nach dieser Niederlage überzeugt.