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Gut gelaunt im Stau Love-Sea-Festival am Kelbraer Stausee: Besucher strömen auf das Festivalgelände

Von Helga Koch 02.08.2018, 17:23
Aus allen Richtungen strömten die Gäste des Love-Sea-Festivals zum Stausee in Kelbra. Bevor sie jedoch mit dem Zeltaufbau beginnen konnten, mussten sie zur Kontrolle.
Aus allen Richtungen strömten die Gäste des Love-Sea-Festivals zum Stausee in Kelbra. Bevor sie jedoch mit dem Zeltaufbau beginnen konnten, mussten sie zur Kontrolle. Maik Schumann

Kelbra - Während sich ab Donnerstagmorgen das Festival-Gelände am Kelbraer Stausee füllt, gibt es vor allem eins: Staus auf allen Zufahrtsstraßen. Egal, aus welcher Richtung. Stadtauswärts reiht sich in Kelbra Stoßstange an Stoßstange, über hunderte Meter. Die Autos kommen von sonst woher: aus Sachsen, Thüringen, Niedersachsen, Berlin und natürlich aus Sachsen-Anhalt.

Die meisten sind vollgepackt bis unters Dach: mit Zelten, Luftmatratzen, Bettzeug, Campingstühlen und Getränken. Große Lautsprecherboxen sind auf Dachgepäckträgern festgezurrt, Anhänger mit Notstromaggregaten und sogar Kühlschränken beladen. Aus den offenen Autofenstern dröhnen Bässe. Vier Tage Love-Sea-Festival, die Partygäste wollen gerüstet sein. Im Stau zu warten, schadet der allseits guten Laune kein bisschen.

Security-Mitarbeiter kontrollieren die Fahrzeuge beim Love-Sea-Festival

Weil zeitiges Erscheinen die besten Plätze sichert, sind neben den Mansfeld-Südharzern die Nachbarn aus Nordhausen und dem Kyffhäuserkreis im Vorteil. Lilli (17) und Oskar (18) aus Allstedt warten geduldig in einer der fünf Schleusen, die alle Fahrzeuge passieren müssen. „Ich war voriges Jahr schon mal zum Festival hier“, erzählt Lilli gut gelaunt, als beide ausgestiegen sind.

Security-Mitarbeiter tasten in jedem Fahrzeug den Fußraum ab, schauen auf die Rückbank und in den Kofferraum. Waffen aller Art sind ebenso tabu wie Gasflaschen oder Schwunghämmer mit Spitzen. „Ein Messer habe ich schon gefunden“, sagt Jacqueline Männel vom Security-Team.

Was auf dem Festival-Gelände verboten ist, werde aus dem Verkehr gezogen: „Da kommt ein Aufkleber mit dem Namen drauf, die Leute können die Sachen vor der Abreise abholen.“ Die 23-jährige Chemnitzerin hat schon vor zwei Jahren zum Security-Team in Kelbra gehört und erinnert sich, dass sie damals bei den Kontrollen viele Drogen gefunden hätten. Aber Alkohol dürften die Gäste natürlich mitbringen.

Pia Müller verteilt in einer der Schleusen Pfandmarken und blaue Müllsäcke, Lilli und Oskar klebt sie einen Aufkleber auf die Windschutzscheibe. Die Pfandmarken müssten mit dem mindestens halbvollen blauen Müllsack bei der Abreise abgegeben werden, erzählt die Sangerhäuserin. Sie habe kürzlich ihr Abi gemacht, will Sportwissenschaften studieren und ist beim Festival zum ersten Mal dabei. „Ich arbeite hier aber nur einen Tag, ab Freitag feiere ich selbst mit!“

„Es macht Spaß, schöne Partys zu feiern“

Jeder kann sich auf dem weitläufigen Gelände aussuchen, wo er sein Zelt aufstellt. Schattige Plätze gibt es sowieso kaum. Dafür ragen schon einige Pavillons in die Höhe. Sebastian (28) und Fabian (21) aus Eisenach sind morgens halb acht losgefahren, ihr Zelt steht. „Wir haben noch ein Zelt für zwei Mädels mitgenommen, die erst abends nachkommen“, sagt Sebastian, während er mit Fabian das zweite Zelt aufzustellen versucht. Vorerst vergeblich.

„Wir sind Bau-Legastheniker“, lacht der 28-Jährige, der voriges Jahr schon mal zum Love-Sea-Festival im Südharz war und mit Fabian in einem Musikclub arbeitet. Unterwegs habe er sich zwei Gin-Tonic und „ein Bierchen“ gegönnt, Fabian sei gefahren. „Wir haben aber auch viel Wasser mit dabei. Wir wollen das Festival ja auch in vollen Zügen genießen“, sagt Sebastian.

Ein paar Meter weiter richten sich Sarah, Andreas, Julian und Roman aus Göttingen für die nächsten Tage ein. „Ich bin das dritte Mal hier“, erzählt der 25-jährige Andreas, der als Koch in einem Pflegeheim arbeitet. Die Fahrt sei dank der Autobahn 38 überhaupt kein Problem. „Es macht Spaß, schöne Partys zu feiern.“ Und es sei witzig, mit Freunden zu campen.

Robin (21), Student aus Erfurt, ist zum vierten Mal beim Festival dabei. Nun aber zum ersten Mal als einer von über hundert DJ’s und Live Acts, die bis Sonntag für Partystimmung sorgen wollen. „Ich spiele House und Electronic Dance Music, Sonntag von sechs bis sieben. Das passt zum Sonnenaufgang“, sagt er und lacht. (mz)