Jubiläum und Festumzug Jubiläum und Festumzug: Rottleberode feiert die vergangenen 1.050 Jahre

Rottleberode - „Darf’s noch ein Gläschen sein?“ Zur Feier des Tages schenkt Eckhard Heyse noch einmal nach. Direkt am Ufer der Thyra, mitten in Rottleberode, hat es sich der Bäckermeister mit einigen anderen gemütlich gemacht. „Wir sitzen öfter hier“, sagt er. „Hier ist es schön ruhig“, fügt Sabine Gornig hinzu.
Doch an diesem Tag ist es mit der Ruhe vorbei: Blasmusik ertönt, der Erzbischof von Mainz zieht ein, Ritter in scheppernden Rüstungen, Pferdekutschen und Feuerwehrfahrzeuge. Rottleberode feiert 1.050. Geburtstag und die Picknick-Runde ist mittendrin.
Letzter großer Festumzug in Rottleberode ist schon 50 Jahre her
„Fünfzig Jahre gab es sowas nicht mehr“, kommt Eckart Heyse ins Schwärmen. Die 1.000-Jahr-Feier hat er noch lebendig vor Augen. Damals wurde eine Woche durchgefeiert: Mit Tanzabenden, Reitturnieren und Heimatgeschichten. Ein bisschen Nostalgie schwingt mit, wenn er zurückdenkt. Ob das diesjährige Fest das toppen kann? Heyse lacht: „Also mir hat es gut gefallen. Klar, war es ganz anders als damals.“
Damals sei im Ort noch etwas mehr losgewesen, findet Sabine Gornig, die sich aber nicht beklagen möchte. „Wir denken aber gern an alte Zeiten zurück und freuen uns, dass mal wieder etwas bewegt wurde.“
Mehr als 650 Menschen gestalten Festumzug in Rottleberode mit
Wie viel sich tatsächlich getan hat, beweist ein Blick in die Statistik: Mehr als 650 Personen liefen im Umzug mit. Auf einer Länge von rund 1,2 Kilometern gestalteten sie 45 Bilder. „Und das hat mich wirklich gefreut“, meint Tobias Zimara. Der Vorsitzende des Geschichts- und Traditionsvereins hatte den Hut auf bei der Planung des Jubiläums - und das schon seit Januar. Der große Umzug und die Fete im Hüttenhof waren nur der Höhepunkt einer Veranstaltungsreihe.
„Das Fest hat mir wirklich gezeigt, dass alle noch mal näher zusammengerückt sind“, findet der 38-Jährige. „Jeder Verein hat etwas beigesteuert und vielleicht gibt das einen Anstoß für die Zukunft.“ Nur eine Enttäuschung hat Zimara zu verschmerzen: Das große Feuerwerk, das am Samstag geplant war, durfte wegen der anhaltenden Trockenheit nicht stattfinden. „Aber das wird nachgeholt“, verspricht er.
Feuerwerk in Rottleberode wird nachgeholt
„Spätestens zu der Feier, die wir als Dankeschön für alle Mitwirkenden planen.“ Dabei dürften auch jede Menge Leute zusammenkommen. Denn Rottleberode präsentierte sich im Umzug als vielfältiges Dorf: Handwerksbetriebe waren vertreten, Sportler aller Sparten, Jäger und Schützen, aber auch Darsteller in historischen Kostümen. Ines Schmölling fiel eher durch ihren bunten Hut mit den vielen Blüten auf.
Im Umzug präsentierte sie den Kleingartenverein am alten Stolberg. „Mir gefällt, dass man selbst ein Stück Geschichte wird“, freut sie sich schon auf die Fotos, die dann zum 1.100. Jubiläum gezeigt werden. (mz)
