Urlaub im Grünen In einer ehemaligen Knopffabrik in Kelbra betreibt Familie Aberle eine Ferienwohnung - Wie es dazu kam

Kelbra/MZ - Der hohe Schornstein der ehemaligen Knopffabrik in Kelbra ragt schon von Weitem sichtbar in den Himmel. In dem umgebauten Fabrikgebäude betreibt Familie Aberle seit einigen Jahren eine Ferienwohnung. „Wir hatten eine Grundidee bei der Sanierung. Wir hatten zwar keine Auflagen des Denkmalschutzes, aber wir haben für uns festgelegt, dass wir versuchen, die Charakteristik des Fabrikgebäudes zu erhalten“, sagt Bernd Aberle, der die Ferienwohnung gemeinsam mit seiner Frau Alexandra betreibt.
„Wir hatten das ehemalige Fabrikgebäude 2010 bei einer Zwangsversteigerung erworben. Wir suchten damals für eine fünfköpfige Familie ein bisschen mehr Platz und haben dann festgestellt, dass wir aus dem Gebäude etwas machen können. Wir hatten aber dann in den ersten Tagen gemerkt, dass es für uns alleine zu groß ist“, so Aberle.
Daraus sei dann die Idee entstanden, aus dem unbewohnten Teil eine Ferienwohnung zu machen. „Zunächst war jedoch die Idee, dass wir dort Platz haben für Familie und Freunde, die uns besuchen kommen. Später wurden aus den Freunden auch Bekannte und irgendwann Feriengäste“, erzählt der 61-Jährige. Man habe zunächst ein Jahr gebraucht, um das Haus bezugsfertig zu machen. „Wir sind dann eingezogen, als noch nicht viel fertig war. In den Jahren danach haben wir dann jedes Jahr einen Schwerpunkt gehabt: den Garten, die Ferienwohnung und zwei Jahre lang haben wir die Fassade erneuert. Insgesamt haben wir für die Sanierung des Hauses acht Jahre gebraucht“, berichtet Aberle.
Aufwendige Sanierung der Fassade und des Mauerwerks
Bei der Umgestaltung sollte die Fassade der ehemaligen Knopffabrik erhalten bleiben. Die Sanierung der Fassade und des Mauerwerks aus Ziegelsteinen sei teilweise sehr aufwendig gewesen. „Innen haben wir die Aufteilung der Räume komplett geändert. Das war hier ja eine Fabrikhalle. Die Dächer haben wir komplett erneuert, aber wir haben sie wieder als Schrägdächer gebaut, um die Form zu erhalten“, so der 61-Jährige. Als Bauingenieur beschäftige er sich eigentlich eher mit großen Bauwerken wie Staudämmen oder Tunnel, aber selten mit dem Hausbau.
„Da musste ich dann selbst noch das eine oder andere dazulernen, was aber auch viel Spaß gemacht hat“, so Aberle. Ab 2015 habe man dann mit der Vermietung der Ferienwohnung begonnen. „Es lief auch relativ langsam an. Wir machen das quasi als Hobby. Wir haben festgestellt, dass wir auf diese Art und Weise der Vermietung unheimlich nette Leute kennenlernen. Es sind meistens Naturliebhaber, entweder ältere Pärchen oder junge Familien, die die Ferienwohnung mieten“, sagt Alexandra Aberle.
Wir empfehlen unseren Gästen inzwischen, im Voraus zu buchen
Bernd Aberle
„Ursprünglich sind wir beide aus dem Rheinland, wo wir uns auch kennen gelernt haben. Durch Zufall wurde mir hier in Niederröblingen eine Arbeitsstelle als Bauingenieur angeboten in der Schachtanlage. So sind wir hier in die Region gekommen“, erzählt Bernd Aberle. Man habe die Gegend über die Jahre auch lieben gelernt. „Zunächst haben wir lange Zeit zur Miete in Wickerode gewohnt. Als wir dann das ehemalige Fabrikgebäude hier gefunden haben, haben wir daraus ein Herzensprojekt gemacht“, so Aberle.
Mit der Belegung der Ferienwohnung sei man bisher sehr zufrieden. „Über die Ferienzeit hatten wir all die Jahre das Haus immer belegt gehabt. Wir empfehlen unseren Gästen inzwischen, im Voraus zu buchen. Wir nehmen uns aber auch die Freiheit, dass wir manchmal auch alleine sein wollen“, sagt Aberle.