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Gesellschaft für Lebensorientierung Gesellschaft für Lebensorientierung: Leo-Verein stärker in der Homo-Heiler-Szene verwurzelt als bisher angenommen

Von Karl-Heinz Klarner 01.12.2016, 08:00
Im ehemaligen Rittergut in Bennungen hatte der Verein Leo seinen Sitz.
Im ehemaligen Rittergut in Bennungen hatte der Verein Leo seinen Sitz. Schumann

Sangerhausen - Der in der Homo-Heiler-Szene verwurzelte Verein „Leo“ aus Bennungen beschäftigt am Montag noch einmal den Jugendhilfeausschuss des Kreistages Mansfeld-Südharz. Dieser berät dann, ob er den Ausschluss des Vereins als anerkannter Träger der Jugendhilfe juristisch weiterverfolgt. Wie berichtet, hatte das Verwaltungsgerichtes Halle einer Klage von „Leo“ stattgegeben und den Ausschluss für nichtig erklärt.

„Gesellschaft für Lebensorientierung“ war wegen Haltung zu Homosexualität in Kritik geraten

Der Bennunger Verein war 2014 wegen abstruser Haltungen zur Homosexualität in die öffentliche Kritik geraten. Der Ex-Landtagsabgeordnete der CDU und evangelische Pfarrer, Bernhard Ritter, führt den Verein „Gesellschaft für Lebensorientierung“ (Leo). Im Seminarangebot wird unterschwellig unter anderem für die Heilung von Homosexualität geworben. Ritter bezeichnet in seinen Seminaren die Homosexualität als „psychisches Problem“.

Nach Bekanntwerden der skandalträchtigen Vorgänge hatten unter anderem Ex-Ministerpräsident Christoph Bergner (CDU) und der damalige CDU-Landtagsabgeordnete André Schröder aus Sangerhausen die Mitarbeit im Kuratorium beziehungsweise die Unterstützung eingestellt. Zudem schlossen die Landesverbände des Paritätischen Wohlfahrtsverbands und Bildungswerks den Verein aus. „Durch diskriminierende Äußerungen in Bezug auf die sexuelle Orientierung von Menschen schadet Leo dem Ansehen des Verbandes“, hieß es.

Leo-Verein wirbt stärker mit „Heilung“ von Schwulen und Lesben als bisher angenommen

In der Zwischenzeit hat sich ein Betroffener mit dem Thema auseinandergesetzt. In einem Internet-Blog fasst der Journalist Markus Kowalski, der aus der Region kommt, die Geschehnisse rund um „Leo“ zusammen. Dabei zeigen neue Recherchen dieses Blogs, dass der Verein stärker für die „Heilung“ von Schwulen und Lesben wirbt, als bisher gedacht. Unter anderem veröffentlicht er einen internen E-Mail-Verkehr des Vereins. (mz)

Der Blog unter: https://leowatchblog.wordpress.com