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Fußball-Verbandsliga Fußball-Verbandsliga: Chancenverwertung als größte Baustelle

Von Detlef Liedmann 10.03.2015, 16:08
Alexander Gründler (beim Schuss) ist mit 15 Treffern Amsdorfs bester Torschütze.
Alexander Gründler (beim Schuss) ist mit 15 Treffern Amsdorfs bester Torschütze. detlef liedmann Lizenz

Amsdorf - Am Montag hatte sich Matthias Michler mit Kevin Gierz zu einer Übungseinheit verabredet. „Kevin hat Spätschicht, ist aber sehr ehrgeizig“, so der Trainer des Verbandsligisten 1. FC Romonta. Ehrgeizig seien auch andere. Nur hat dieser Ehrgeiz nicht ausgereicht, um den Schillerpark in Dessau am Samstag mit etwas Zählbarem zu verlassen. „Da sind wir einfach noch nicht abgezockt genug.“

Nicht abgezockt genug

Vor allem Alexander Gründler hatte es auf dem Fuß, seine Farben zum Sieg zu schießen. Einmal traf er die Querlatte, einmal den Pfosten. Stattdessen gelang auf der Gegenseite Benjamin Girke mit einem Sonntagsschuss das Tor des Tages und die Muldestädter gingen mit 1:0 als Sieger vom Platz. „Da ärgert man sich natürlich, zumal wir gegen Mannschaften, die in der Tabelle in unserer Region stehen, schon viel zu viele Punkte liegen gelassen haben“, so Trainer Michler. Aktuell ist Amsdorf 13. Am Sonntag hat sich Michler den Auftritt das Tabellenführers Barleben bei der Zweiten des Halleschen FC angesehen. Und ist zu der Erkenntnis gekommen, „dass der Spitzenreiter auch nicht besser gespielt hat als wir.“ Der Unterschied: Die Randmagdeburger nutzten eine ihrer Chancen zum knappen Erfolg an der Saale.

Saisonziel (noch) nicht erreicht

Wenn zum Beispiel Gründler, er liegt mit 15 Treffern auf Rang vier der Torschützenliste, etwas abgezockter wäre, könnte er es laut Michler auf mehr als 20 Tore bringen. Michler sieht das Problem der mangelnden Chancenverwertung aber als grundlegendes Manko seiner Mannschaft. „Fast immer dann, wenn wir den Gegner beherrschen, gelingt es uns nicht, den Sack zuzumachen.“ Die Zahl der deshalb liegen gelassenen Punkte nennt Michler „unterirdisch“. Auch deshalb steht Amsdorf derzeit nur auf Platz 13, ist vom ausgegebenen Saisonziel - einstelliger Tabellenplatz - momentan neun Zähler entfernt. Und wenn es ganz dick kommt, gerät die Mannschaft sogar noch in Abstiegsgefahr. Zwar sind nach hinten scheinbar komfortable acht Punkte Luft, doch die können schnell aufgebraucht sein.

Härtetest am Wochenende

Zumal am Sonnabend mit dem Tabellenzweiten Grün-Weiß Piesteritz auch keine Laufkundschaft nach Amsdorf kommt. Aber: „Gegen Mannschaften, die oben stehen, haben wir eigentlich immer gut ausgesehen“, so Michler. Zuletzt erreichten seine Schützlinge zu Hause gegen Preussen Magdeburg einen Punkt. Vor allem, weil sie defensiv taktisch stark agierten. Und auch gegen Piesteritz müssen die Amsdorfer von Beginn an hellwach sein. Sonst ergeht es ihnen wie den Arnstedtern, die vor knapp zwei Wochen nach sieben Minuten schon 0:3 zurücklagen und am Ende mit 2:5 als Verlierer vom Platz gingen. Wen er am Sonnabend auf den Platz schicken wird, wusste Michler gestern freilich noch nicht zu sagen. Fest steht nur, dass Piotr Hernacki nicht dabei ist. Der Defensivmann hat ihn Dessau die gelb-rote Karte gesehen. Was sich Michler wünscht gegen die Grün-Weißen, neben einem Erfolgserlebnis? „Einen besseren Schiedsrichter als in Dessau.“

Schiedsrichter in der Kritik

Und Michler meint damit nicht einmal die Leistung, welche der 26-jährige Dustin Leske von Medizin Uchtspringe abgeliefert hat. „Aber wie der junge Mann gegenüber den Spielern und Verantwortlichen aufgetreten ist, das habe ich noch nicht erlebt“, so Michler. Am Sonnabend jedenfalls kommt mit Johannes Schipke aus Queis ein Mann nach Amsdorf, der noch drei Jahre jünger ist als Leske. Schipke indes bringt die Erfahrung von sieben Spielen in der NOFV-Oberliga mit, leitete zuletzt obendrein drei Partie der U-19-Bundesliga Süd Südwest. (mz)