Nachwuchs startet am Wochenende: Fußball: Thomas Große, Präsident des Kreisfachverbandes Fußball Mansfeld-Südharz im Interview

Eisleben/Hettstedt - Am Wochenende starten die Nachwuchs-Mannschaften des Kreises in die Saison 20/21. Vor dem ersten Anpfiff sprach MZ-Sportredakteur Ralf Kandel mit Thomas Große, Präsident des Kreisfachverbandes Fußball Mansfeld-Südharz, über die anstehende Spielserie.

Wie viele Teams sind für die neue Saison gemeldet?

Thomas Große: Insgesamt sind es 91 Mannschaften, sieben weniger als vor der letzten Saison. Bei den A-Junioren sind es fünf (letzte Saison sechs), bei den B-Junioren erneut neun, bei den C-Junioren elf (16), bei den D-Junioren 15 (24), bei den A-Junioren 20 (15) und bei den F-Junioren 19 (17). Bei den Kleinsten, also den G-Junioren, sind es 13. Aber da können jederzeit noch Teams dazukommen. Als Staffelleiter stehen Lutz Heidenreich (B und C-Junioren), Holger Graffke (D), Klaus Gröbe (E) und Anett Heidenreich (F) bereit.

Wo gibt es die größten Probleme?

Es wird immer schwieriger, Kinder für den Fußball zu gewinnen. Schulen werden in ländlichen Gebieten geschlossen, das macht sich bemerkbar. Die Kinder sind dadurch mehr unterwegs, es fehlt an Zeit. Es gibt kaum noch Kinder, die auf der Straße oder der Wiese bolzen. Die Vereine haben es schwer, Kinder zu begeistern. Dazu kommen die Folgen von Corona. Da haben einige gemerkt, dass es mit der Playstation und auf dem Sofa bequemer, als auf dem Sportplatz ist. Vor allem schwierig ist der Sprung von den D- zu den C-Junioren. Eine Großfeldmannschaft bekommt man nur noch schwer zusammen.

Was will der KFV tun?

Wir wollen vor allem die Kleinsten noch mehr locken. Das geht mit neuen Spielformen und weniger Spielern in einer Mannschaft. Außerdem wollen wir es beibehalten, das die Jüngsten nicht Wochenende für Wochenende spielen, sondern Turniere bestreiten. Das ist für sie und die Eltern attraktiver.

In der neuen Saison wird es keine Hallenmeisterschaft geben. Warum wurden die Titelkämpfe abgesagt?

Das liegt an den Beschränkungen durch Corona. Es ist einfach von uns nicht zu stemmen, der Aufwand ist zu groß. Zum Beispiel könnten wir nur Turniere mit vier Mannschaften durchführen, da in jede Umkleidekabine nur ein Verein darf. Danach müsste alles desinfiziert werden. Wir haben das mit den Jugendleitern und Übungsleitern besprochen. Ein Großteil hat die Notwendigkeit eingesehen. (mz)