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Fußball Fußball: Hettstedt sucht noch einen Knipser

Von WOLFRAM BAHN 12.07.2011, 17:12

HETTSTEDT/MZ. - Die verschlungenen Trainerwege haben Ulf Buchmann schon zu vielen Vereinen geführt. Der 43-jährige Fußball-Lehrwart war in Arnstedt, eine Zeit lang in Lüttchendorf und zuletzt in Schackstedt. Nun ist Buchmann zu seinen Wurzeln zurück gekehrt. Er ist wieder beim FSV Hettstedt gelandet, dort, wo er 1996 als Nachwuchstrainer angefangen hat. "Ich bin in meiner alten Fußballheimat angekommen", räumt er unumwunden ein. Und er hat auch gleich seinen Co-Trainer Olaf Drobny mitgenommen, mit dem er seit sechs Jahren ein Gespann bildet.

Zitterpartie in Landesliga

Dass der hoch aufgeschossene Buchmann wieder in der Wipperstadt angeheuert hat, hat nicht nur mit den persönlichen Kontakten zu tun, die er nie hat abreißen lassen. Das hängt vor allem mit der Strategie zusammen, die die FSV-Verantwortlichen für die Zukunft anpeilen. "Wir wollen stärker als bisher auf den Nachwuchs setzen", sagt Oliver Schlenker, Vereinspräsident des Fußball-Landesligisten. Da sei Buchmann, den man auch menschlich schätze, als Trainer aus dem DFB-Stützpunkt in Staßfurt die ideale Lösung, findet auch Präsidiumsmitglied Dieter Hrbal.

Die Spitze des Hettstedter Traditionsvereins hofft jedenfalls, dass es mit dem neuen Trainer "eine richtig gute Saison wird und wir viel Spaß haben", so Schlenker. In der zurückliegenden Spielzeit war nämlich den FSV-Anhänger nicht viel nach Lachen zumute. Trainer Danny König wurde zur Winterpause entlassen, weil die Mannschaft zu wechselhaft auftrat und der FSV in der unteren Tabellenhälfte herumdümpelte.

Doch auch unter seinem Nachfolger Andreas Pietzonka, der bis Ostern übergangsweise amtierte, lies es nicht besser. Im Gegenteil. Erst am letzten Spieltag konnte der FSV nach einem 4:2-Auswärtssieg in Bennstedt die Klasse sichern. "Solch eine Zitterpartie wollen wir nicht nochmal erleben", sagt Schlenker. Gleichwohl sind die Hettstedter durch Krankheiten und Verletzung immer wieder arg gebeutelt worden. Dazu kam der häufige Ausfall von Frank Langwinski und André Schminder, die als Bereitschaftspolizisten oft an Wochenenden im Einsatz waren. Beide sind inzwischen gewechselt.

Pelaj machte Sache gut

In der neuen Saison soll deshalb mehr Kontinuität her. Trainer Buchmann soll um die "Alten" wie Wiele, Braune, Dannat und Müller ein eingespieltes Team formen, dass wieder oben mithalten kann. Zumindest in der ersten Tabellenhälfte will der FSV landen. "Wir werden sehen, wie sich die Truppe zusammenfindet", bleibt Buchmann aus der Erfahrung seiner Trainerlaufbahn heraus vorsichtig. Vier neue Spieler wurden bereits geholt. Zwei davon, der Abwehrstratege Kaulmann und Mittelfeldspieler Hoffmann, hat Buchmann aus Schackstedt nach Hettstedt gelotst. Sie sollen die Defensive stabilisieren. Frank, der aus Lüttchendorf kam, soll das Tor sauber halten. Vom FC Aschersleben hat der FSV den Stürmer Borris geholt, der aus Harkerode stammt. "Wir wollen vor allem Spieler, die aus der Region kommen", sagt Präsident Schlenker. Der Verein sucht vor allem noch nach einem richtigen Knipser, auch, um die eklatante Auswärtsschwäche der letzten Saison vergessen zu machen.

In Hinterhand hat Buchmann mehrere Leute aus dem eigenen Nachwuchs. Einer davon, Adrian Pelaj, wurde schon ins "kalte Wasser geschmissen" und hat seine Sache gut gemacht. Er hat nun sogar die Boxhandschuhe ausgezogen, obwohl er Landesmeister war.