Fürstenweg nach Stolberg Fürstenweg nach Stolberg: Thyra-Brücke auf Wanderweg fehlt enorm

Rottleberode - Er ist einer der schönsten und vielleicht sogar der beliebteste Wanderweg im westlichen Landkreis Mansfeld-Südharz: der traditionsreiche Fürstenweg zwischen Rottleberode und Stolberg. Doch er hat seit 2015 einen entscheidenden Schönheitsfehler. Wegen der zerstörten Brücke über die Thyra ist er seit geraumer Zeit nicht mehr durchgehend nutzbar. Eine Interessengemeinschaft aus Rottleberode sucht nun Sponsoren aus dem Ort und der Umgebung, die den Bau einer neuen Brücke unterstützen würden.
Thyra-Brücke durch Witterungseinflüsse und mutwillige Zerstörung kaputt
Edmund Reinfeldt, einer der Initiatoren, hat das Anliegen der Interessengemeinschaft dem Ortschaftsrat vorgetragen. Die Brücke sei schon oft repariert und teils auch mit öffentlichen Mittel erneuert worden. Da sie aber „durch Witterungseinflüsse und auch durch mutwillige Zerstörung im vorigen Jahr buchstäblich ins Wasser gefallen“ sei, müssten Radfahrer und Fußgänger seitdem zwischen dem Ortsausgang Rottleberode und der ehemaligen Bäuerlichen Handelsgenossenschaft (BHG) entweder die stark befahrene Hauptstraße oder die Bahngleise nutzen. Und das sei lebensgefährlich, warnt Reinfeldt: „Bauzüge und einzelne Lokomotiven fahren immer noch.“ Touristen stiegen vom Rad ab und fragten nach dem Weg, weil sie nicht weiter kämen. „Dieser Zustand ist untragbar und unverantwortlich.“ Karin Rosemann untermauert das; sie habe mal in der Kurve an der BHG die Fahrzeuge auf der Straße gezählt: „Es waren 100 in zehn Minuten!“
Weil die Gemeinde knapp bei Kasse sei, wolle sich die Interessengemeinschaft einbringen. „Nach unseren Umfragen sind viele Mitbürger bereit, eine Spende für den Neubau der Brücke zu leisten“, sagt Reinfeldt. Dazu werde in den nächsten Tagen ein Spendenkonto eingerichtet. Auch materiell oder durch Leistungen solle geholfen werden. So würden Bauholz und verzinkte Stahlträger sowie Technik für die Arbeiten zur Verfügung gestellt, ein Architekt werde sich um die Berechnungen kümmern und die Materialliste erstellen, Vorarbeiten könnten auf dem Gelände einer Firma erfolgen. Der Heimatverein mache ebenfalls mit.
Geplanter Radweg für Stolberger Straße könnte in Fürstenweg eingebunden werden
Reinfeldt ist zuversichtlich, dass die neue Thyra-Brücke bis zum Sommer fertig sein kann. Denn im Sommer solle in Rottleberode die Stolberger Straße neu gebaut werden, dann könnte der geplante Radweg neben der Straße gleich in den Fürstenweg mit eingebunden werden. Damit es zügig voran geht, erbitte er eine schriftliche Mitteilung der Gemeindeverwaltung beziehungsweise des Bauamts, „wann wir mit dem Neubau dieser Brücke beginnen können. Die notwendigen Vorbereitungen sind in Arbeit, wir warten nur noch auf ,grünes Licht’.“
Mit ihrem Vorhaben rennt die Interessengemeinschaft offene Türen ein. Selbstverständlich stehe der Ortschaftsrat geschlossen dahinter und sie freue sich über das Engagement, sagt Ortsbürgermeisterin Helga Rummel (parteilos). „Wir werden mit Hacke und Schaufel dabei sein.“ Allerdings müsse die Gemeindeverwaltung erst die nötigen Voraussetzungen klären, etwa zum Wegerecht und den Eigentumsverhältnissen. Deshalb, sagt Reinfeldt, habe er bereits ein Schreiben an Bürgermeister Ralf Rettig (parteilos) geschickt. (mz)