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Firma plant Flächentausch Firma plant Flächentausch: Knauf will so Tagebau im Alten Stolberg langfristig sichern

01.03.2018, 09:00
Über 30 Millionen Euro flossen im vergangenen Jahr in Rottleberode in ein neues Werk für Gipsfaserplatten.
Über 30 Millionen Euro flossen im vergangenen Jahr in Rottleberode in ein neues Werk für Gipsfaserplatten. Knauf

Rottleberode - Um den Gips effizienter abzubauen, hat die Firma Knauf Deutsche Gipswerke in Rottleberode einen Flächentausch beim Thüringer Landesbergamt in Gera beantragt. Das teilte das Unternehmen jetzt in einer Presseerklärung mit. Mit dem Verfahren soll der bestehende Tagebau im Alten Stolberg langfristig gesichert werden.

Abbau in Thüringen, Produktion in Sachsen-Anhalt

Das Unternehmen baut in Thüringen ab und produziert in Sachsen-Anhalt. Ziel des Antrags „ist nicht eine Erhöhung der Rohstoffgewinnung, sondern ein effizienterer Abbau der gleichen Menge“, so Knauf-Werkleiter André Materlik. Deshalb habe Knauf vorgeschlagen, die sogenannte Tagebaufigur so zu verändern, dass sie außerhalb von Naturschutzgebieten besser in das Landschaftsbild eingepasst werden kann.

Lars Kothe, der bei Knauf für das Planfeststellungsverfahren verantwortlich ist, erläutert: „Wir wollen vor allem genehmigte Abbaufelder, die sich an Hanglagen befinden, gegen Flächen auf dem Plateau tauschen. Wir sehen so eine bessere Möglichkeit zum Erhalt des Landschaftsbildes.“ Außerdem würden die Hanglagen aufgrund des differenzierten Reliefs mehr unterschiedliche Lebensbedingungen bieten als die Flächen auf dem Plateau. „Dies kommt der Artenvielfalt zugute.“

15 Hektar Fläche sollen getauscht werden

Insgesamt geht es laut Knauf bei dem Flächentausch um 15 Hektar des insgesamt 315 Hektar großen Bergwerksfeldes. Alle Flächen befänden sich im Eigentum des Unternehmens. Derzeit bearbeite das Thüringer Landesbergamt in Gera den Antrag von Knauf. Es werde die Träger öffentlicher Belange informieren. Diese haben dann die Möglichkeit, ihre Stellungnahmen abzugeben, so Materlik weiter.

Knauf habe von Beginn an gewusst, dass ein solches Vorhaben einen langen Atem benötigt, sagt Kothe. „Den haben wir und wollen in diesem Verfahren möglichst viele Partner, Behörden, Verbände und Institutionen mitnehmen.“ Von Beginn an habe man mit hoher Transparenz gearbeitet.

Knauf hoff bis Mitte des Jahres auf erstes Signal des Landesbergamtes

„Wir sind nun gespannt, wie die Behörde das alles bewerten wird“, betont Werkleiter Materlik. Er erwartet Mitte dieses Jahres ein erstes Signal vom Landesbergamt und stehe Nachbesserungen offen gegenüber.

Materlik hatte bereits kürzlich mitgeteilt, dass der ursprünglich geplante große Flächentausch am Alten Stolberg nicht realisiert werde. Das Verfahren war bei Naturschutzverbänden umstritten. Knauf beabsichtigte 27 Hektar bereits genehmigter Abbaufläche abzugeben und im Gegenzug 27 Hektar, die außerhalb des Bergwerkfeldes liegen, in dieses einzubeziehen.

Mit Blick auf den Naturschutz habe man das Vorhaben geändert und nun den erwähnten Kompromiss gefunden, heißt es in der Presseinformation. „Das ist zwar nicht die beste Variante, aber für alle Seiten akzeptabel“, kommentierte Materlik damals die Entscheidung. (mz/fs)