Bürgermeisterwahlen Bürgermeisterwahlen: Allstedt, Südharz, Goldene Aue, Mansfelder Grund: Alle vier Amtsinhaber bleiben in ihren Chefsesseln

Allstedt/Roßla/Kelbra/Helbra - Die Sieger des Wahlsonntags heißen Jürgen Richter (Allstedt), Ernst Hofmann (Goldene Aue) und Ralf Rettig (Südharz). Die Amtsinhaber gewannen zum Teil deutlich die Bürgermeisterwahlen in ihren Kommunen. Eine Überraschung blieb aus.
Richter schaut nach vorn
Bei der Ausstellungseröffnung am Sonntagabend auf Burg und Schloss Allstedt wirkte Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) noch ganz cool: „Ich habe das Wahlprozedere ja schon zweimal mitgemacht und weiß wie das läuft.“ Das Händezittern erwartete er für den Zeitpunkt der Stimmenauszählung. Im Wahllokal 1 im Allstedter Rathaus wuchs der Stapel für seinen Kontrahenten Thomas Schlennstedt (parteilos) ziemlich schnell. 52 Prozent der Wahlberechtigten waren dort an die Urne getreten. 18.40 Uhr verkündete Wahlleiterin Andrea Kögel dann das vorläufige Wahlergebnis in der Einheitsgemeinde Allstedt. Richter erhielt 1 828 Stimmen. Das waren 58,2 Prozent. Damit ist keine Stichwahl nötig. Thomas Schlennstedt bekam 1 086 Stimmen und Kerstin Ibe (parteilos) 229 Stimmen. Für Richter war das Ergebnis Grund, mit Freunden und Bekannten „Am Bahnhof“ in Allstedt mit einem Glas Sekt anzustoßen. „Ich bedanke mich bei allen Wählern, die mir ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Ich wünsche mir für die nächsten sieben Jahre eine gute Zusammenarbeit mit den Stadträten, den Ortschaftsräten, den Ausschüssen und den Bürgern im Sinne einer Einheitsgemeinde“, so Richter in einer ersten Reaktion auf das Wahlergebnis.
Rettig glücklich - nur nicht mit Stolberg
Auch in Roßla knallen derweil schon die Sektkorken. Es ist gerade mal kurz nach 19 Uhr als sicher feststeht: Der parteilose Amtsinhaber der Gemeinde Südharz wird weitere sieben Jahre Bürgermeister sein. Ralf Rettig ist glücklich, hadert lediglich ein kleinwenig mit dem Ergebnis von Stolberg, wo seine Kontrahentin Christine Reimann klar gewonnen hat. Ansonsten sprechen die Zahlen für ihn: Bei einer Wahlbeteiligung von knapp 42 Prozent holte er 2200 Stimmen, das sind 62,88 Prozent. Eine Stichwahl in zwei Wochen ist damit nicht nötig. Reimann liegt mit 23,66 Prozent auf Platz zwei, gefolgt von Andreas Alig (6,74 Prozent) und Holger Weiß (6,72 Prozent). „Ich hatte schon damit gerechnet, dass ich es im ersten Wahlgang schaffe und freue mich nun natürlich, dass das alles so aufgegangen ist“, so der Sieger im Südharz am Wahlabend.
Hofmann: Und es ist doch spannend
Und während viele wohl dachten, die Wahl zum Verbandsbürgermeister in der Goldenen Aue sei mangels mehrerer Kandidaten nicht spannend, der musste sich von Wahlsieger Ernst Hofmann belehren lassen. „Bei uns ist es immer spannend“, so sein Kommentar. Spannend sei zum Beispiel gewesen, wie viele Leute zur Wahl gehen. Es waren am Ende 17,1 Prozent. Er ließ offen, ob ihm dieses Ergebnis gefällt. Als „Traumergebnis“ jedoch bezeichnete Hofmann, der nach eigenen Angaben seine sechste Wahl als Kandidat mitmachte, seine 90,1 Prozent Stimmen, die er von den Wählern bekommen hat. „Das schafft keine Bundeskanzlerin“, bleibt Hofmann am Sonntagabend in der Humortonlage. Und schiebt nach: „Ich werde mich nicht verändern und meine Arbeitsintensität nicht verändern.“
Mann der ersten Stunde
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra, Bernd Skrypek (CDU), bleibt weitere sieben Jahre im Amt. Laut dem vorläufigen Ergebnis der Wahl am Sonntag konnte sich Skrypek klar gegen die Mitbewerber Gunter Wakan (AfD) und Ingo Bodtke (FDP) durchsetzen. Wie Gemeindewahlleiterin Claudia Renner mitteilte, erhielt Skrypek 65,8 Prozent der abgegebenen Stimmen. Für Wakan stimmten 24 Prozent der Wähler, für Bodtke 10,2 Prozent. Damit ist keine Stichwahl notwendig. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 34 Prozent. In den acht Mitgliedsgemeinden Ahlsdorf, Benndorf, Blankenheim, Bornstedt, Helbra, Hergisdorf, Klostermansfeld und Wimmelburg waren 13 168 Bürger zur Wahl aufgerufen. 4 460 gültige Stimmen wurden abgegeben, 71 Stimmen waren ungültig, so die Mitteilung der Wahlleiterin. Die Wahl war notwendig geworden, weil die Amtszeit Skrypeks im nächsten Jahr regulär zu Ende gegangen wäre.
Der 1954 geborene Skrypek ist von Beruf Lehrer und seit Anfang der 1990er Jahre als Bürgermeister beziehungsweise Mitarbeiter der Kommunalverwaltung tätig, zuletzt als Fachdienstleiter für Wirtschaft und Sozialwesen. Bei der ersten Bürgermeisterwahl für die Verbandsgemeinde hatte der Helbraer im Dezember 2009 in der Stichwahl gegen den SPD-Kandidaten Norbert Born gewonnen. Der Zusammenschluss zu der neuen Verbandsgemeinde trat am 1. Januar 2010 in Kraft. (mz)



