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Baustoffproduzent in Rottleberode Baustoffproduzent in Rottleberode: Knauf investiert weiter im Südharz

Von Karl-Heinz Klarner 18.01.2017, 16:00
Das Knauf-Gipswerk in Rottleberode
Das Knauf-Gipswerk in Rottleberode Archiv/Firma

Rottleberode - Die international agierende Knauf-Gruppe setzt ihren Wachstumskurs im Südharz fort. Der Baustoffproduzent wird in den kommenden Jahren rund fünf Millionen Euro in eine Faserplattenproduktion aus Recyclingmaterial an seinem Standort im Südharzer Ortsteil Rottleberode investieren. Das kündigte André Materlik, Werkleiter der Knauf Deutsche Gipswerke Rottleberode, gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung an. Zudem wird das Werk an der Landesgrenze zu Thüringen erstmals seit seiner Übernahme und Konsolidierung im Jahr 1990 über mehr als 200 fest angestellte Mitarbeiter verfügen.

Faserplattenwerk im Südharzer Ortsteil Rottleberode soll Anfang 2017 fertiggestellt werden

Darüber hinaus zeigte sich Materlik optimistisch, dass das neue rund 33 Millionen Euro teure Faserplattenwerk Anfang dieses Jahres fertiggestellt werden kann. Das Land Sachsen-Anhalt hatte die Investition mit 6,6 Millionen Euro bezuschusst.

„Momentan befindet sich die Anlage im Probebetrieb. Ich gehe davon aus, dass wir im ersten Quartal 2017 die zwei- bis dreischichtige Regelproduktion einführen können“, blickt Materlik voraus. Während für die Besetzung der ersten beiden Schichten bereits 50 Mitarbeiter eingestellt wurden, gebe es für die dritte Schicht noch 15 freie Stellen zu besetzen.

Das Unternehmen ist mit der Entwicklung überaus zufrieden. „Da wird bereits echte Qualitätsarbeit geleistet“, lobt der Werkleiter die Belegschaft. Die im laufenden Probetrieb hergestellten Gipsfaserplatten, die insbesondere als Fußbodensystem eingesetzt werden können, seien bereits von einem Prüfinstitut zertifiziert und für den Verkauf freigegeben. Erste Probebaustellen seien bereits beliefert worden. Darunter auch Baustellen in der Region des Südharzes, wie zum Beispiel die Villa Park Hohenrode in Nordhausen. Weitere, wie das Schloß in Heringen, sollen folgen. In Rottleberode werden die höherwertigen Brioplatten hergestellt. Diese zeichneten sich durch ein eingefrästes Nut- und Federsystem aus.

Rohstoffvorkommen im Südharz spielt Rolle für Entscheidung für Neubau in Rottleberode

Bei der Entscheidung für den millionenschweren Neubau in Rottleberode haben auch die Rohstoffvorkommen im Südharz eine Rolle gespielt. Während die Produktionsanlage und der Firmensitz in Sachsen-Anhalt ist, liegt das Gipsvorkommen des Werkes in Thüringen.

Die Gipsindustrie ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren im Südharz. Wie aus einer Studie des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung in Berlin hervorgeht, arbeiten über 330 Frauen und Männer im Harz in diesem Industriezweig. Bei Umweltverbänden stößt der Abbau des Rohstoffes immer wieder auf Kritik. Sie befürchten massive Schäden durch den Abbau in den Tagebauen im Naturpark. (mz)