Einige Nummern größer Allstedt: Gesellenverein feiert sein 170. Jubiläum mit Gästen, Umzug und einem Minister

Allstedt - Mit etlichen großen Festwagen und bis zu 800 Mitwirkenden wird der Fastnachts-Umzug des Allstedter Gesellenvereins in diesem Jahr um einige Nummern größer ausfallen. Denn der Traditionsverein feiert sein 170-jähriges Bestehen. Und so wird es am kommenden Dienstag in Allstedt nach dem Treffen der Gesellen in Frack und Zylinder und nach dem Ausrufen und Hochlebenlassen der Altgesellen nicht nur die Marschrunde durch die Stadt mit Aufwartung bei den Gewerbetreibenden geben, sondern einen richtig großen Faschingsumzug.
Die Grundschüler sind natürlich mit dabei, die Sekundarschule gestaltet ein eigenes großes Bild, Gewerbetreibende und Vereine haben eigene Wagen geschmückt. Kurzum: Für nächsten Dienstag hat sich mindestens die halbe Stadt freigenommen.
Fastnachtsdienstag in Allstedt mit Vorfreude erwartet
Mit Spannung und Vorfreude blickt Heiko Wenkel auf den Fastnachtsdienstag. Der Vorsitzende des Gesellenvereins und seine Mitstreiter bereiten das 170-Jährige schon seit Monaten vor. Denn der Aufwand ist in diesem Jahr deutlich größer. Zur Feier des Tages werden auch etliche Gäste erwartet. So werden auch Wagen aus befreundeten Karnevalshochburgen wie Bennungen und Wallhausen und vom Partnerverein aus Bucha dabei sein.
Weil die Gefährte nicht überall durchpassen, wird sich der Umzug diesmal nur etwa 6,5 Kilometer weit über die Hauptstrecken durch Allstedt schlängeln. Vom Heimathaus am Schild aus geht es ab 12.15 Uhr unter anderem über den Markt, durch die Breite Straße, über den Bäckerplatz und durch die Fabrikstraße. Am Nachmittag rücken die Gesellen dann in den Festsaal im ehemaligen Einkaufsmarkt an der Stadtmühle ein, wo ab 14 Uhr schon mal eine große Kinderfaschings-party läuft.
Allstedt: Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) erwartet
Dort hat sich später auch Besuch aus der Landesregierung angesagt: Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hatte beim großen Allstedter Feuerwehrjubiläum im vergangenen Jahr versprochen, auch das 170-Jährige der Gesellen zu begleiten. Er wird ab 17.30 Uhr besonders aktive Vereinsmitglieder ehren. Kurz vor 19 Uhr sind dann ein Sternlauf der Gesellen und ein Feuerwerk geplant, bevor die Allstedter mit einem Tanzabend in den Aschermittwoch reinfeiern.
Weil der Fastnachtsumzug in diesem Jahr auch mit einer ganzen Reihe von Fahrzeugen bestückt ist, wird es am 25. Februar eine Vollsperrung in der Straße am Schild geben, bestätigt Allstedts Ordnungsamtsleiter Jörg Hofmann. Von 10 bis 17 Uhr ist die Durchfahrt dort voll gesperrt, damit die Wagen sich aufstellen können. Wo der Umzug dann durchrollt, wird es nur kurzzeitig zu Behinderungen kommen.
Allstedter Gesellenverein 1850 gegründet
Der 1850 gegründete Allstedter Gesellenverein pflegt eine der außergewöhnlichsten Karnevalstraditionen in der Region. Während der närrischen Zeit organisiert er Bühnenprogramme - denn die Belustigung des Allstedter Volks zählt laut den Gründungsstatuten zu seinen Aufgaben. Die Zeit des Straßenkarnevals indes läuft ganz anders ab als in den meisten anderen Vereinen, die sich um das närrische Geschehen kümmern.
Das beginnt schon damit, dass nicht der Rosenmontag oder das Wochenende davor der Höhepunkt sind, sondern traditionell der Faschingsdienstag. Und der beginnt auch eher altehrwürdig, wenn sich Gesellen und Altgesellen in Frack, Zylinder und mit schneeweißem Hemd und Handschuhen zum Gruppenfoto aufstellen und einen Schluck aus dem alten Trinkhorn nehmen. Eine Besonderheit sind auch die maskierten Bajazze, die mit ihren Klatschen Zuschauern schon mal einen frechen Klaps versetzen. (mz)