Zwischenfall auf Weide bei Ilsenburg Zwischenfall auf Weide bei Ilsenburg: Hat flüchtige Raubkatze eine Kuh getötet?

Ilsenburg - Eine Kuh ist in Ilsenburg möglicherweise Opfer eines Luchses geworden. Sie ist von ihrem Halter Lothar Eyermann am Samstagmorgen tot auf der Weide entdeckt worden. Neben ihr muhte das 14 Tage alte Kälbchen - unverletzt. Eyermann glaubt, dass ein Luchs das Kalb fressen wollte. „Als die Mutter ihr Junges verteidigte, hat sie einen Leber- oder Pansenriss erlitten und ist daran eingegangen.“
Aus dem Maul und dem After der vierjährigen Highland-Angus-Kreuzung lief Blut heraus, und eine Zitze war abgebissen. Das könne aber auch ein Fuchs gewesen sein, der den Kadaver in der Nacht fand, sagt Ole Anders, der Luchsbeauftragte des Nationalparks Harz. Anders sicherte zur Klärung dieser Frage DNA-Spuren der Bissstelle.
„Bisher habe ich noch keinen Luchsangriff auf Rinder erlebt“, sagt Ole Anders
„Bisher habe ich noch keinen Luchsangriff auf Rinder erlebt“, sagt Anders. Andererseits sei aber noch immer eine durch den Sturm befreite Raubkatze aus dem Gehege an der Rabenklippe in der Nähe unterwegs. Und diese könne durchaus für den Angriff verantwortlich sein - zumal ein ebenfalls ausgerissenes Luchsweibchen am Freitagabend nur wenige hundert Meter entfernt eingefangen wurde.
Verwertbare Spuren der Wildkatze gibt es indes nicht: Weder sind an dem Kälbchen Biss- oder Kratzwunden zu sehen noch an seiner Mutter. Auch Spuren von Luchstatzen waren nicht zu finden, und eine in der Nacht zum Sonntag am Kadaver aufgestellte Wildkamera brachte keine Hinweise. Sollte es sich aber doch noch herausstellen, dass eine Luchsattacke zum Tod der Kuh geführt hat, bekommt der Rinderzüchter laut Anders den Schaden vom Land ersetzt. (mz/iku)