Tradition zum Schulabschluss Tradition zum Schulabschluss: Esskastanie als Abschiedsgeschenk

Ermsleben - Das Pflanzloch ist vorbereitet und wird noch einmal kräftig gewässert. Dann setzen die Schüler der Klasse 10a mit Unterstützung von Corinna Ballin, Mitarbeiterin bei den Mitteldeutschen Baumschulen, die Esskastanie ins Erdreich auf der Wiese vor dem Schulhaus.
Der gut dreieinhalb Meter hohe, etwa sechs bis sieben Jahre alte „Baum des Jahres 2018“ ist das Abschiedsgeschenk der Abschlussklasse an ihre Schule, die Sekundarschule „Ludwig Gleim“ in Ermsleben.
Daran erinnert auch ein Stein mit der Aufschrift „10a AK18“, der in der Nähe des Baumes seinen Platz findet.
Tradition zum Schulabschluss: Es wurd auch schon renoviert
An der Sekundarschule in Ermsleben ist es Tradition, dass die Abschlussklassen der Einrichtung zum Ende ihrer Schulzeit ein Geschenk machen.
„Diese Tradition gibt es bestimmt schon 15 Jahre“, sagte Schulleiter Siegfried Göschel.
Dabei hätten die Zehntklässler beispielsweise Klassenräumen renoviert und oft auch Arbeiten an den Sportanlagen durchgeführt.
Tradition zum Schulabschluss: Vorher Ideen gesammmelt
Die insgesamt 19 Schüler der 10a hatten für ihr Geschenk auch zunächst Ideen gesammelt, berichtete Klassensprecher Daniel Roth.
Ursprünglich sei dann überlegt worden, die vorhandene und durch einen ehemaligen Lehrer mit einem Gemälde gestaltete Sitzecke zu sanieren.
„Die ist nicht mehr so schön“, erklärte der Klassensprecher.
Schnell habe sich aber gezeigt, dass das finanziell, vor allem aber personell - alle Schüler steckten noch in der Prüfungszeit - nicht zu schaffen gewesen wäre. Deshalb wurde die Idee favorisiert, einen Baum zu pflanzen.
Tradition zum Schulabschluss: Anstoß gab ein Zeitungsbericht
Welchen? Den Anstoß dafür gab ein Zeitungsbericht über das Pflanzen des „Baumes des Jahres“ auf dem Waldhof Silberhütte, erzählte Iris Meyer, Vorsitzende des Elternrates der Klasse 10a und Schulelternratsvorsitzende.
„Baum des Jahres 18, Abschlussklasse 18 - das passt“, so Iris Meyer weiter. „Wir waren denn bei den Mitteldeutschen Baumschulen in Reinstedt und haben gesucht und gesucht.“
„Wir wollten“, ergänzte Klassenlehrerin Carmen Reisberg, „unbedingt eine Esskastanie nehmen.“ Letztlich fand sich dann auch ein solcher Baum.
Tradition zum Schulabschluss: Aus der Klassenkasse finanziert
Der Kauf der Esskastanie wurde aus der Klassenkasse finanziert, erklärte Carmen Reisberg. Die Mitteldeutschen Baumschulen seien der Klasse hier finanziell entgegengekommen.
„Das war schon ein toller Preis“, so die Klassenlehrerin, die sich über diese Unterstützung ebenso freut wie über die Hilfe der Firma Beyer aus Reinstedt. Der Steinmetzbetrieb habe einen Findling aufgearbeitet und diesen nach den Wünschen der Klasse beschriftet.
Übrigens: Die 10a war die erste Klasse, die an der Sekundarschule zum Abschied einen Baum gepflanzt hat. „Das war eine Premiere“, so Carmen Reisberg.
Tradition zum Schulabschluss: 10b hat neue Sträucher gepflanzt
Auch die zweite zehnte Klasse, die 10b, hat für ihren Abschied ein grünes Geschenk gewählt: Die Schüler haben dafür gesorgt, dass die Lücken in der Hecke am gründen Klassenzimmer der Schule wieder geschlossen wurden und dafür neue Sträucher gepflanzt.
Ihre Abschlusszeugnisse bekommen die Schüler der beiden zehnten Klassen der Ermslebener Sekundarschule übrigens am Freitag, 22. Juni. (mz)