Tourismus am Bodetal Tourismus am Bodetal in Thale: Widerstand gegen die Spaßinsel 2.0 auf der Hubertusinsel

Thale - Wie viele Spaßangebote verträgt die Stadt Thale noch im Bodetal? Wenn es nach Steffen Raßfeld von der Freien Wählergemeinschaft Westerhausen geht, ist die Schmerzgrenze erreicht. „Ich bin gegen eine weitere Bebauung mit großen Spielgeräten am Eingang zum Bodetal“, sagte er im Hauptausschuss des Stadtrates.
Dort wurde diskutiert, ob für den Bau und Betrieb von weiteren Spielgeräten und Spiellandschaften als touristische Freizeitanlagen Planungsrecht geschaffen werden soll. „Spaßinsel 2.0 - Hubertusinsel“ ist der Arbeitstitel des Bebauungsplanes.
In Nachbarschaft zu Kletterpark und Tennisplatz
Das Vorhaben, es soll ein Bestandteil in der Seilbahnen Thale Erlebniswelt GmbH werden, ist am Eingang zum Bodetal in Nachbarschaft des Kletterparkes und des Tennisplatzes am Goetheweg geplant. Die Liste der Attraktionen auf der Spaßinsel 2.0 umfasst insgesamt neun Spielangebote.
Bootsfahrt, Wasserfallschaukel, Mini-Kinder-Achterbahn, Kinderkletter-Labyrinth und Mini-Loop-Schaukel sollen zu den vorhandenen Angeboten neu hinzukommen. Diese - Mini-Seilbahn Sky-Dive, Schaukel Comet, Nautic-Jet und das Mini-Karussel Luna-Loop - sollen aufgearbeitet werden.
„Bodetal darf sich nicht zum Disneyland entwickeln"
Bedenken gegen das Vorhaben kamen auch aus den Reihen der CDU-Angeordneten. Für die Vorsitzende des Stadtrates Cornelia Sieker (CDU) dürfe sich dieser Bereich des Bodetals nicht zum Disneyland entwickeln. Das Vorhaben würde nach ihrer Meinung nicht in die Landschaft passen. Sie wünschte sich für das Areal eine andere touristische Nutzung, ähnlich wie das neue Ferienhausdorf. Noch mehr Spielattraktionen werden auch nicht mehr Eltern mit Kindern ins Bodetal bringen, zeigte sich Eckhardt Märzke (CDU) überzeugt.
„Es geht nicht um einen Bebauungsplan, sondern nur um den Aufstellungsbeschluss dazu“, erklärte Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU). Damit könne den Investoren „in das Pflichtenheft geschrieben werden“, was die Stadt als sinnvoll erachte und was nicht. Es werden so „die Leitplanken“ zur Art der Bebauung vorgegeben, meinte er. Balcerowski: „Es ist unser gutes Recht vorzugeben, was wir uns an dieser Stelle vorstellen können und was nicht.“
Balcerowski: Wir geben vor, was gebaut wird
In der konkreten Bauplanung gehe es dann darum, mit den Investoren detailliert über das Vorhaben zu sprechen. Deshalb sei dieser Aufstellungsbeschluss als eine Art Willenserklärung des Stadtrates wichtig. Er erinnerte daran, dass die Investoren Stück für Stück ihre Vorstellungen umsetzen könnten, wenn keine Bauplanung der Stadt vorliegen würde. Der Bau von Einzelbauwerken sei nämlich ohne einen solchen Bauplan möglich.
Der Hauptausschuss Thale sprach sich mit einer Gegenstimme und einer Stimmenthaltung dafür aus, dass der Stadtrat dem Aufstellungsbeschluss zustimmen sollte. (mz)