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Supermoto Supermoto: Harzerin Doreen Respondek im Sturzpech

Von Detlef Anders 05.08.2013, 20:40
Schwierige Verhältnisse herrschten nach dem Platzregen in der Klasse S1. Jens Wiedemann gewann nach einer furiosen Aufholjagd.
Schwierige Verhältnisse herrschten nach dem Platzregen in der Klasse S1. Jens Wiedemann gewann nach einer furiosen Aufholjagd. anders Lizenz

Reinstedt/MZ - Packende Zweikämpfe, High-Speed auf Asphalt und in scharfen Kurven, weite Sprünge und Überholmanöver im Off-Road-Teil, aber auch Dramatik und Stürze - die Läufe zur Internationalen Deutschen Meisterschaft im Supermoto hatten auf dem Harz-Ring in Reinstedt all dies zu bieten. 180 Motorsportler aus zehn europäischen Nationen waren am Wochenende in Aktion zu sehen.

Darunter war auch Doreen Resondek aus Ermsleben als einzige Fahrerin aus dem Harz. Sie ging bei dem Amateuren Lokal an den Start und erlebte die Dramatik ihres Sports. Sie hatte sich als einzige Frau im Feld der 25 Fahrer mit Startplatz sieben eine gute Ausgangsposition erarbeitet. „So einen guten Startplatz hatte ich noch nie, aber ich bin schon im ersten Off-Road-Teil gestürzt.“ Als Vorletzte kam sie aus dem Gelände und kämpfte sich auf Platz 18 vor. Auch im zweiten Rennen konnte sie als Siebente starten. „Aber diesmal ist vor mir einer gestürzt und ich bin als Letzte aus dem Off-Road raus. Aber ich habe mich noch auf Platz 13 vorgekämpft“, berichtete sie stolz. Erst vor drei Jahren, mit 30, hat die ehemalige Fußballerin Supermoto als neuen Sport für sich entdeckt. „Ich bin trotzdem mehr als zufrieden. Ich war zwei Sekunden schneller als sonst“, sagte die Rennfahrerin, die auch in der Langstrecken-Supermoto-WM fährt.

„Außer bei einem Straßenrennen haben wir nie so viele Fahrer wie auf dem Harz-Ring“, bekannte Frank Hengst, der Organisationschef vom MSV Riesa im ADAC. Die Fahrer lieben die Strecke, weiß er. Diesmal seien besonders die erste Rennen der hubraumoffenen Klasse S2 und der S1 (bis 450 Kubik) interessant gewesen. Nach einem Platzregen in der Mittagspause standen noch Pfützen auf dem Asphalt und im Gelände, das dadurch schmierig war. „Da trennt sich die Spreu vom Weizen.“ Bei der S1 war der Asphalt bereits trocken, aber das Gelände schmierig. Viele Fahrer fuhren vorn mit Regenreifen und hinten mit Slicks, einige nur mit Regenreifen. Die sind aber wie Radiergummi in trockenen Asphaltkurven. Der Meisterschaftsführende, Lucas Höllbacher aus Österreich, setzte nur auf Slicks und nutzte den Grip-Vorteil auf dem Asphalt. Er gewann nicht nur das erste, sondern auch das zweite Rennen und baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus. Ein Fahrer musste am Samstag mit Beinbruch ins Krankenhaus. Ein nach Kreislaufproblemen in der Hitze gestürzter Fahrer erholte sich vor Ort.

600 bis 800 Zuschauer sahen die Rennen, schätzte Frank Hengst. Bei weitem nicht so viele wie anderenorts. „Wir machen das aus Enthusiasmus, nicht unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.“

„Das ist eine Top-Veranstaltung, Motorsport zum Anfassen, da ist alles offen“, schwärmte Stephan Thomas (25) aus Gommern. „Dass die da nach dem Regen die Kontrolle über die Maschinen behalten“, bewunderte Tim Böttcher aus Gernrode, der in Gommern jetzt Handball spielt. Maik Sechting kam mit Sohn Maximilian (8) aus Sangerhausen einfach mal zum Rennen: „Toll, hier kann man von oben draufgucken.“ Ob es 2014 wieder einen Lauf gibt, darauf wollte sich Frank Hengst noch nicht festlegen.

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