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Felicitas von Hochberg Schloss Ballenstedt: Warum Felicitas von Hochberg die Ausstellung "Höfisches Wohnen" besucht

Von Felix Fahnert 05.01.2019, 14:55
Felicitas Gräfin von Hochberg neben ihrem Porträt von 1981.
Felicitas Gräfin von Hochberg neben ihrem Porträt von 1981. Meusel

Ballenstedt - Natürlich ist auch der Adel längst im digitalen Zeitalter angekommen. Und so postete Felicitas Gräfin von Hochberg bei Facebook direkt aus dem Schlossgarten in Ballenstedt ein Foto von sich neben der gusseisernen Löwenstatue, versehen mit den Worten: „Zurück zu den Wurzeln. Ein Trip in die Vergangenheit.“

Die Gräfin war zusammen mit Christel Reuther, ihrer Tante und Stifterin etlicher Gegenstände der Ausstellung „Höfisches Wohnen“, zu Besuch auf Schloss Ballenstedt. Die Verbindung hierzu ist eine ganz besondere, und muss über mehrere Ecken erzählt werden, wie Karl-Heinz Meyer vom Hausorden „Abrecht der Bär“ weiß.

Schwester von Christel Reuther heiratete Fürst von Hochberg

„Kurator der Ausstellung ist der Kunsthistoriker Carl Ludwig Fuchs“, sagt er. Fuchs ist bekannt aus der Fernsehsendung „Kunst und Krempel“, die im Bayerischen Rundfunk läuft, und kümmert sich unentgeltlich um die Ausstellung - was „ganz hoch anzusiedeln“ ist, so Meyer.

Carl Ludwig Fuchs seinerseits kennt beruflich schon seit Langem Christel Reuther, die zum einen in München eine Antiquitätengalerie betreibt, und zum anderen die Verbindung zur Familie Anhalt bildet: Denn ihre Schwester heiratete einst den Fürst von Hochberg, weswegen deren Tochter - also Reuthers Nichte - die Gräfin Felicitas von Hochberg ist. „Sie gehört damit zur Linie Anhalt-Köthen-Pleß“, sagt Experte Karl-Heinz Meyer.

Reuther: Viele Gegenstände stammen aus meinem Besitz

Kurator Fuchs jedenfalls konnte Christel Reuther schnell dazu überreden, sich an der Ausstellung „Höfisches Leben“ auf Schloss Ballenstedt zu beteiligen. „Ich bin für so etwas immer sehr zu haben. Viele der Gegenstände stammen aus meinem Privatbesitz“, erzählt Christel Reuther.

Und so befinden sich in jedem Raum zahlreiche Kostbarkeiten von Reuther - unter anderem ein Sekretär, Stühle, Tische, ein verzierter Elefantenzahn oder eine Frisierkommode. Ein Kunstwerk ist jedoch etwas ganz Besonderes: das Porträt von Felicitas Gräfin von Hochberg.

Es stammt aus dem Jahr 1981 und wurde vom Heidelberger Künstler Dick Jüngling gezeichnet. „Jetzt porträtieren wir uns alle mal“, dachte sich Christel Reuther, ebenfalls in Heidelberg geboren, damals - und gab das Kunstwerk in Auftrag, das ihre Nichte zeigt.

„Wir wollen das Schloss als Wiege Anhalts präsentieren“

Für die war das Porträt, neben ihrer familiären Verbindung zum Gebiet Anhalts, sicher ein triftiger Grund, nach Ballenstedt zu kommen. Und freilich genoss sie den Tag im Harz gemeinsam mit ihrer Tante. „Die Schlossanlage und der Park - das ist ein Traum“, sagt Christel Reuther. „Und ich bin immer wieder begeistert, was Carl Ludwig Fuchs aus leeren Räumen gestaltet.“

„Höfisches Wohnen“ soll dabei eine dauerhafte, „lebendige Ausstellung“ bleiben, wie Karl-Heinz Meyer betont. „Wir wollen das Schloss als Wiege Anhalts präsentieren.“ Die Initialzündung sei dabei vom Hausorden „Albrecht der Bär“ gekommen, und im Rahmen der so genannten Investitur, zu der der Hausorden jährlich zusammenkommt, wurden die Pläne im Mai letzten Jahres vorgestellt.

„Wir wollen zur Identität des Bundeslandes beitragen, aus Lokalpatriotismus“, sagt Meyer. Schließlich wurde auch Eduard Prinz von Anhalt, Oberhaupt des Hauses Anhalt, in Ballenstedt geboren.

Letzterer war im Übrigen auch vor Ort. Ein gemeinsames Foto mit Felicitas Gräfin von Hochberg für deren Facebook-Account durfte da natürlich nicht fehlen. (mz)