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Sanierung von Plattenbauten Sanierung von Plattenbauten in Ballenstedt: Wo die Küche zum Bad wird

Von Rita Kunze 19.09.2019, 07:56
Bauarbeiter entfernen den Estrich aus den Wohnungen am Ballenstedter Pestalozziring 31-33.
Bauarbeiter entfernen den Estrich aus den Wohnungen am Ballenstedter Pestalozziring 31-33. Marco Junghans

Ballenstedt - Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer, Küche, Bad und Abstellraum, dazu ein Balkon, und das alles auf 76 Quadratmetern: So wird sich künftig ein Teil der Wohnungen zeigen, die die BAL Stadtentwicklungsgesellschaft derzeit im Pestalozziring 31-33 in Ballenstedt schafft. Aus den bisher 36 Wohnungen in dem Mehrfamilienhaus macht das städtische Unternehmen 24.

Sanierung von Plattenbauten: Ständige Nachfrage nach Drei-Raum-Wohnungen

„Wir bekommen immer wieder Anfragen nach Drei-Raum-Wohnungen“, begründet Geschäftsführer Jan Lämmerhirt die Entscheidung, die Wohnungszuschnitte grundlegend zu verändern. Auf einer Etage werden jeweils eine Drei- und eine Zweiraumwohnung geschaffen, wobei die Planer auf ein für Plattenbau-Verhältnisse geräumiges Wohnzimmer Wert gelegt und knapp 21 Quadratmeter in beiden Wohnungstypen vorgesehen haben.

Aus den vormals schmalen Küchen werden neue Bäder, die neuen Küchen sind jeweils knapp zwölf Quadratmeter groß. Mit der Schaffung von geräumigeren Wohnungen zieht die BAL die Konsequenz aus den Erfahrungen der Sanierung des Pestalozzirings 28-30.

Dort entstanden aus rund 58 Quadratmeter großen Drei-Raum- ausschließlich ebenso große Zwei-Raum-Wohnungen. Und danach kamen die Anfragen nach zusätzlichen Zimmern, sagt Lämmerhirt. „Einige wollten ein Lesezimmer, und ganz oft kam der Wunsch nach einem Bügelzimmer“, so der Geschäftsführer. Dem soll nun Rechnung getragen werden - die BAL will ihre Mieter halten.

Sanierung von Plattenbauten: Umbau war schon vor zwei Jahren geplant

Das Gebäude sei „im Wesentlichen unsaniert“ und „leer gezogen“: Vor dem Hintergrund, dass das Haus saniert werden soll, wurden keine Neuvermietungen mehr vorgenommen. „Wir wollten das Gebäude schon vor zwei Jahren sanieren, haben dann aber den Felsenkellerweg vorgezogen“, sagt Lämmerhirt.

Der Bedarf sei einfach da gewesen: Das Dach sollte neu gedeckt werden, und „wenn wir da schon ein Gerüst aufstellen, dann soll es auch für andere Arbeiten genutzt werden können“, erklärt der BAL-Chef.

Ende 2017 ließ die BAL drei Mehrfamilienhäuser im Felsenkellerweg sanieren, sie bekamen unter anderem eine Wärmedämmung und Balkone. Rund 1,7 Millionen Euro investierte die Stadtentwicklungsgesellschaft in diese Baumaßnahme.

Sanierung von Plattenbauten: Altersgerechter Umbau

Am Pestalozziring 31-33 werden es etwa 2,5 Millionen Euro sein, sagt Lämmerhirt. Dort werde „alles neu“ gemacht: Dach, Fassade, Fenster, Türen, Heizkörper, Bodenbeläge. „Nur der Rohbau bleibt“, beschreibt Lämmerhirt den Umfang der Sanierung. Zunächst werden alle Fenster und Balkone entfernt, die durch neue ersetzt werden.

Das Mehrfamilienhaus wird - wie schon 2015 der Pestalozziring 28-30 - altersgerecht umgebaut. Dazu gehört auch der Anbau von Fahrstühlen, mit denen die Wohnungen in den oberen Etagen zu erreichen sind. Die Fahrstuhlschächte werden vor den Plattenbau gesetzt. Der für den Zugang ins Treppenhaus benötigte Platz wird durch einen veränderten Zuschnitt der Zwei-Raum-Wohnungen gewonnen.

Sanierung von Plattenbauten: „Wir gehen davon aus, dass der Einzug um Weihnachten 2020 erfolgen kann“, Jan sagt Lämmerhirt

Auch wenn mit der Sanierung gerade erst begonnen wurde, sind schon jetzt mehr als die Hälfte der Wohnungen reserviert. Bis die ersten Mieter einziehen können, dauert es aber noch. Der BAL-Geschäftsführer rechnet mit einer Bauzeit, die „auf jeden Fall ein Jahr“ dauern wird. „Wir gehen davon aus, dass der Einzug um Weihnachten 2020 erfolgen kann“, sagt Lämmerhirt.

Für das Vorhaben nutzt die BAL ein Förderprogramm des Landes, mit dem Einrichtung der Aufzüge unterstützt wird.

(mz)

Der Wohnblock am Pestalozziring 31 bekommt eine „Totalsanierung“: Beinahe alles wird erneuert.
Der Wohnblock am Pestalozziring 31 bekommt eine „Totalsanierung“: Beinahe alles wird erneuert.
Junghans