Roseburg bei Rieder Roseburg bei Rieder: Am Ostersonntag sind Familien willkommen

Rieder - Die Region ohne die Roseburg? Ein unvorstellbarer Gedanke für den Förderverein der Burg, der mit einem neuen Vorstand, vielen Ideen und hoch motiviert an die Arbeit geht. „Wir haben eine neue Satzung beschlossen, aus der alles raus ist, was den Verein hemmt“, sagt die neue Vorsitzende Bettina Fügemann. „Die Mitglieder freuen sich, dass es weitergeht, und die Eigentümerin hat uns nochmals ihre Unterstützung zugesagt.“
Die erste Veranstaltung steht am 16. April auf dem Plan: „Osterspaß für die ganze Familie“ heißt es an dem Sonntag ab 14 Uhr. Es folgen der „Muttertag auf der Roseburg“, die „Märchenrosenzeit“ am 1. Juli, eine Aufführung des Nordharzer Städtebundtheaters acht Tage später, das Kürbisfest zu Halloween am 28. Oktober und der „Advent auf der Roseburg“, der im vergangenen Jahr ausfallen musste, weil der Verein am Ende seiner Kräfte war.
Wir bewahren ein Stück Heimat"
„Nachdem alles stagnierte, hoffen wir jetzt auf Resonanz und neue Mitglieder“, sagt Andrea Dube, die zweite Vorsitzende und Schatzmeisterin des Vereins. „Es hat ja auch Vorteile, wenn man im Förderverein mitmacht. Es ist ein angenehmes Miteinander, und wir bewahren mit der Roseburg ein Stück Heimat und Heimatgefühl.“
„Die Burg ist wie ein kleines mittelständisches Unternehmen“, sagt Fügemann. So soll sie auch geführt werden, was aber allein mit ehrenamtlichen Helfern nicht funktioniert: „Es läuft ein Antrag bei der Arbeitsförderungsgesellschaft Harz für fünf Personen, und wir hoffen, dass er von der Koba bestätigt wird.“ Gebraucht werden diese Mitarbeiter vor allem für die Pflege des großen Landschaftsparks.
Bisher lag diese Last zum Großteil auf den Schultern von Birgit George, die sich - so hofft der Vorstand - auch weiter darum kümmern soll: „Wir wollen eine Gärtnerin einstellen“, so Fügemann. „Man muss jemanden haben, der da sein Herzblut reinlegt. Der Park wäre nicht in diesem Zustand, wenn Frau George nicht wäre“, fügt Andrea Dube hinzu.
Zur Pflege der Anlage braucht der Verein Geld. Einnahmen aus den Eintrittsgeldern für den Park, Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Fördermitteln könnten durch weitere Förderprogramme verstärkt werden. Dazu soll es Anfang April ein Treffen des Vereinsvorstandes mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Heike Brehmer, dem CDU-Landtagsabgeordneten Gunnar Schellenberger, dem Ballenstedter Bürgermeister Michael Knoppik und dem Ortsbürgermeister Ully Dube aus Rieder geben. Dann soll darüber nachgedacht werden, ob die Roseburg in Programme zur Förderung des ländlichen Raums integriert werden kann.
Teil des Gartenträume-Projekts
Die Roseburg ist Teil des Gartenträume-Projekts in Sachsen-Anhalt, und so setzt der Vereinsvorstand auf eine gute Zusammenarbeit auch hier. Ein Gartenträume-Parkseminar, das vom 13. bis 15. Oktober im Schlosspark Ballenstedt und auf der Roseburg stattfindet, sei zugleich ein erstes gemeinsames Projekt von Förderverein und Stadt. Das Gartenseminar soll filmisch begleitet werden; Anfragen an das Filmmuseum und das Wolterstorff-Gymnasium in Ballenstedt seien gestellt. Beide Einrichtungen arbeiten schon seit einigen Jahren zusammen.
Kooperationen und Vernetzungen sind aus Sicht des Vorstands unerlässlich, soll es mit der Roseburg gut vorangehen. „Ich habe mit Ballenstedter Vereinen gesprochen, ob sie mitmachen wollen“, sagt Bettina Fügemann. So will der Verein nicht nur selbst Veranstaltungen organisieren, sondern die Burg auch für andere Interessenten öffnen.
Komödie unter freiem Himmel
Das Nordharzer Städtebundtheater wird mit eingebunden, zum dritten Mal und mit Erfolg, so Fügemann. In diesem Jahr wird das Theater keine Musik, dafür einen Komödienklassiker unter freiem Himmel präsentieren: Am 9. Juli steht die „Pension Schöller“ auf dem Programm.
„Wir wollen die Verbindung zum Theater pflegen und die Roseburg als Veranstaltungsort im Harz forcieren“, sagt die Vereinsvorsitzende, die sich die Roseburg auch gut als Filmkulisse vorstellen kann: „Wir haben mit der Mitteldeutschen Medienförderung gesprochen. Wenn Drehorte für Märchenfilme gesucht werden, soll die Roseburg mit angesprochen werden.“ Immerhin war sie schon einmal Drehort: für „Hans Röckle und der Teufel“, den die Defa 1974 in die Kinos brachte.
Auch mit Busunternehmen gebe es Kontakte, dazu Verhandlungen mit Hotels: Pauschalreisende sollen sich mit lohnenden Angeboten die Parks und Gärten der Region erschließen; der Verein denkt an den Schlosspark Ballenstedt, den Landschaftspark Degenershausen, die Roseburg, die Stiftsgärten oder den Brühl in Quedlinburg. „Wir streben eine Vernetzung an, weil es nur so geht“, sagt Fügemann.
Daneben will der Förderverein den Park der Roseburg für freie Trauungen öffnen. „Es gibt Kontakte zu Traurednern, und ich denke, das wird zunehmen: Der Park bietet ja alles, von der keltischen Hochzeit bis zur konservativen freien Trauung ist hier alles möglich“, so die Vereinsvorsitzende. (mz)