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Sanierung und Neubau Plan für Sanierung von Lindenhof und Turnhalle: Straßberg hofft auf eine halbe Million Euro vom Land Sachsen-Anhalt

Von Kjell Sonnemann 01.05.2019, 07:56
Das Gebäude an der Hauptstraße 223 in Straßberg soll abgerissen werden. Das Haus, das sich dahinter befindet, soll zum Gemeindezentrum werden.
Das Gebäude an der Hauptstraße 223 in Straßberg soll abgerissen werden. Das Haus, das sich dahinter befindet, soll zum Gemeindezentrum werden. Sonnemann

Strassberg - Die Pläne für die Umgestaltung des Straßberger Ortskern – unter anderem soll ein Gemeindezentrum an der Hauptstraße entstehen – sind längst ausgearbeitet, die Bauarbeiten für das geschätzt 817.000 Euro teure Vorhaben könnten sofort ausgeschrieben werden.

Doch vorher braucht die Harzgeröder Verwaltung die Zusage aus Magdeburg über Fördergeld, das den Mammutanteil der Summe ausmachen soll. Darauf wartet sie nun. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, sagte Stadtbürgermeister Marcus Weise (CDU): Der Eigenanteil der Unterharz-Gemeinde von rund 270.000 Euro sei gedeckt, „alles ist durchfinanziert, das ist ganz wichtig“.

Bürgermeister Weise: Eigenanteil der Gemeinde ist gedeckt

Zu der Summe könne er zwar nichts sagen, sagte Thomas Webel (CDU), Sachsen-Anhalts Ministers für Landesentwicklung und Verkehr. Er war am Montag nach Harzgerode gekommen, um sich über verschiedene Projekt zu informieren.

Doch zu dem Harzgeröder Wunsch, Geld für Straßberg zu bekommen, sagte er: „Ich nehme das auf jeden Fall mit.“ Es sei gut, sagte Bürgermeister Weise, dass der Minister persönlich von dem Vorhaben wisse. Nun heiße es: abwarten.

Ortsteil hofft auf über eine halbe Million Euro vom Land

Fördergeld von 540.000 Euro soll aus dem Landesprogramm für kleinere Städte und Gemeinden kommen. „Wir haben 2018 schon einmal einen Antrag gestellt, sind aber nicht berücksichtigt worden“, erklärte Weise dem Minister in kleiner Runde.

Jetzt habe die Verwaltung für das Fördergebiet Straßberg ein zweites Mal einen Antrag gestellt. „Wir sind jetzt wesentlich weiter“, es lägen bereits Baugenehmigungen vor.

Beschlüsse, ob es Geld vom Land gibt, kämen „in der Regel im Herbst“, so Weise. Erst nach einem positiven Bescheid können Unternehmen für die Arbeiten gesucht werden. Baustart könnte demnach im kommenden Jahr sein, so der Verwaltungschef.

Der ehemalige Lindenhof, die Turnhalle, der alte Bahnhof - viele Gebäude in Straßberg müssen saniert werden

„In Straßberg haben wir eine besondere Struktur: Wir haben eine ganze Reihe an kommunalen Gebäuden“ an verschiedenen Stellen, erklärte Weise. Der ehemalige Lindenhof, die Turnhalle und der alte Bahnhof gehören dazu. Sie sind sanierungsbedürftig.

„Wir wollen investieren, aber die Nutzung im Ortskern konzentrieren.“ Darum sei ein Konzept für die Gebäude auf dem Grundstück an der Hauptstraße 223 in Straßberg aufgestellt worden. Das Vorderhaus an der Straße soll abgerissen werden.

Das Gebäude auf dem Hinterhof soll hingegen umgebaut werden: Es soll zu einem multifunktionalen Gemeindezentrum werden, in dessen Untergeschoss der Jugend- und der Motorsportclub Platz finden. Ein Mehrzweckraum und ein kleiner Saal im Obergeschoss sollen beispielsweise von Senioren oder für Veranstaltungen genutzt werden. Auch der Ortsbürgermeister soll ein Büro bekommen.

Bergwerksmuseum Grube Glasebach hofft auf 25.000 Euro Zuschuss

Zwei weitere Vorhaben sollen ebenfalls von der möglichen Landesförderung profitieren: 25.000 Euro würden an die Grube Glasebach gehen, und 30.000 Euro sind vorgesehen, um das Areal vor dem Lindenhof barrierefrei umzubauen.

Denn ein Investor will das Gebäude, das nur wenige Meter von dem künftigen Gemeindezentrum entfernt steht, kaufen und dort altengerechten Wohnungen einrichten.

Sabine Haberkorn von der Stadtentwicklung im Harzgeröder Rathaus sagte während der Gesprächsrunde mit dem Minister, dass die Projekte im Kern Straßbergs auch ein wichtiges Signal für andere Orte der Gemeinde seien: Die Bewohner sollen sehen, dass sich „auch in kleinen Ortsteilen etwas bewegt“ – und nicht nur in Harzgerode.

Ursprünglich war vorgesehen, so Sabine Haberkorn, das künftige Gemeindezentrum in zwei Abschnitten umzubauen: erst Gebäude, dann Außenanlagen. Darum war bereits 2018 Geld im Haushalt berücksichtigt worden. Doch im zweiten Versuch, Fördergeld zu bekommen, geht es jetzt um das ganze Projekt. (mz)