Online-Shop Online-Shop: Heimatgeschichte trifft Kieselstein-Ohrstecker

Ballenstedt - Der Verein „heimatbewegen“ aus Ballenstedt ist dafür bekannt, unterschiedliche Persönlichkeiten und Talente zusammenzubringen, um etwas auf den Weg zu bringen. Hoftage und Begegnungen am Gartenzaun gibt es derzeit nicht, aber dafür das „Heimatkombinat“.
Auch hier spiegelt sich wider, wofür der Verein steht. Und alles begann mit einer Idee, wie man dem Autor eines Buches über die Stadt Ballenstedt helfen könnte.
Verein unterstützt Autor Horst Lange beim Vertrieb seines jüngsten Buches
Die Geschichte der Ballenstedter Altstadt von Horst Lange sollte in ein Buch gegossen werden, erinnert sich Anneke Richter. „Wir können nicht schreiben, aber layouten“, sagt sie. „Und wir wollen, dass das Buch bekannt wird.“
Aus gemeinsamer Arbeit entstand so eines der unterschiedlichen Produkte aus dem „Heimatkombinat“, „die in unserer unmittelbaren Nähe, von Freunden, Nachbarn und Seelenverwandten hergestellt werden“, wie der Verein auf seiner Internetseite schreibt.
In einem eigens eingerichteten „Online-Lädchen“, das in Coronazeiten entstanden ist, wird die breite Palette präsentiert. „Es sind erst mal die dargestellt, die wir schon haben“, sagt Vereinsvorsitzende Nicole Müller. Da ist zum Beispiel die Mediengestalterin und Designstudentin Vanessa Enigk, die für die Planung und Durchführung von Veranstaltungen und die Werbegestaltung zuständig ist.
Oder die Fotografin Jana Dünnhaupt, die ihre beruflichen Fähigkeiten einbringt. Oder eben der Rentner Horst Lange, der sich mit Herzblut seinem Hobby, der lokalen Geschichtsforschung, widmet. „Aber wir sind offen für alle“, so Müller.
Online-Shop bietet Schmuck, Kalender und Postkarten zum Verkauf an
Dennoch - ein bisschen besonders darf schon sein, was im „Online-Lädchen“ angeboten wird, und nichts, das andernorts zu haben wäre. Wie kreativ man dabei sein kann, zeigen die Vereinsmitglieder selbst, die sogar für die Scherben alten Porzellangeschirrs noch eine originelle Verwendung gefunden haben.
„Wir dürfen als Verein wirtschaftlich tätig sein, aber das darf die Gemeinnützigkeit nicht beeinträchtigen“, betont die Vorsitzende. Der Shop ist kein Selbstzweck, betont der Verein. Und schreibt auf der Internetseite:
„Unsere Verantwortung beginnt nicht erst bei den Produkten, die wir einkaufen - sie geht darüber hinaus. Unsere Überzeugung ist, am täglichen Verhalten etwas zu ändern, damit Dinge geschützt werden, welche für uns alle einen großen Wert haben.“
Ziel ist es, mittelfristig das Lädchen auszugründen. Dabei seien noch verschiedene Fragen zu klären, unter anderem: Wer macht das? Und unter welchem Label geht das alles raus? Der Onlineverkauf sei der Versuch, „in der Produktpalette Regionalität herzustellen“, sagt Nicole Müller. Perspektivisch könnten sich so viele Kleinstunternehmer zusammentun und die Fixkosten gering halten. (mz)
