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Nach Explosion in Harzstadt Nach Explosion in Blankenburg im Harz: Unterkünfte für Opfer alle gefunden

Von Benjamin Richter 19.12.2019, 20:30
Wo der Balkon war, gähnt nun ein schwarzes Loch.
Wo der Balkon war, gähnt nun ein schwarzes Loch. dpa

Blankenburg - Alle sind untergekommen: Nach der Explosion in einem Wohnhaus vor einer Woche hat die Stadt Blankenburg (Landkreis Harz) eine zeitweilige neue Bleibe für die 50 Anwohner gefunden, die nicht mehr in ihre Wohnungen zurück können. Sie kommen bei Familienangehörigen, in Ferienwohnungen, Hotels oder möblierten Wohnungen unter. Das teilte Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit.

Durch die Explosion war ein Mensch getötet worden. Dabei handelt es sich um den 78 Jahre alten Mieter der Wohnung, wie Oberstaatsanwalt Hauke Roggenbuck am Donnerstag vermutete. Bislang war das nur vermutet worden. „Das Institut für Rechtsmedizin in Magdeburg hat den Toten jetzt identifiziert.“ Laut des vorläufigen Gutachtens der Einrichtung ist der Mann durch ein sogenanntes Inhalationstrauma ums Leben gekommen, „also durch die Einatmung heißer Brandgase“, erläuterte Roggenbuck. Er sagte außerdem, dass die Ermittler nur eine Gasflasche am Ort der Explosion gefunden hätten. „Diese ist jetzt Gegenstand der Untersuchungen.“ Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, dass „mehrere Flaschen mit Flüssiggas“ sowie Weltkriegsmunition gefunden worden seien.

Wie geht es nun für die Mieter und den Wohnblock weiter? „Ab dem 7. Januar wollen wir mit den Mietern neue Verträge schließen“, kündigte Thomas Kempf, Geschäftsführer der Blankenburger Wohnungsgesellschaft, an. Er gab das Ziel aus, spätestens bis Februar neue Wohnungen für die betroffenen Mieter zu finden. Derzeit dürfen die Mieter einzeln und nacheinander ihre Wohnungen betreten, um Habseligkeiten aus dem Gebäude zu holen. Dabei werden sie von Mitarbeitern der Wohnungsgesellschaft begleitet.

Ob der Häuserblock komplett oder in Teilen abgerissen wird, dazu trafen Breithaupt und Kempf keine Aussage. An den Hausnummern 2 und 3 könne er sich eine Sanierung der Aufgänge nicht mehr vorstellen, sagte Kempf lediglich. Eine detailliertere Vermessung soll in der zweiten Januarwoche folgen, anschließend soll ein 3D-Modell des Wohnblocks erstellt werden. Dieses soll das ganze Ausmaß des Schadens erkennen lassen. „Davon ist auch die Schadenshöhe abhängig“, merkte Kempf an.
Die Stadt Blankenburg hat ein Spendenkonto für die betroffenen Mieter eingerichtet. Bislang, berichtete Heiko Breithaupt, haben 170 Spender Geld überwiesen - insgesamt 15.500 Euro. (mz)

Bei der Explosion in einem Mehrfamilienhaus in Blankenburg im Harz ist der 78 Jahre alte Mieter einer Wohnung ums Leben gekommen. Das teilte Oberstaatsanwalt Hauke Roggenbuck am Donnerstag mit. Bislang wurde dies nur vermutet.

Mittlerweile gebe es ein vorläufiges Gutachten, wonach der Mann bei dem Unglück vergangene Woche durch ein sogenanntes Inhalationstrauma - das Einatmen heißer Brandgase - gestorben sei.

Explosion in Blankenburg: Keine Weltkriegsmunition in Wohnung von 78-Jährigem

„Die Explosion und die dadurch bedingten Einwirkungen auf den Körper haben voraussichtlich zum Tod geführt“, sagte Roggenbuck. Bei der Explosion in dem Wohnblock waren zudem 15 Menschen verletzt worden.

Zudem sei nur eine Gasflasche am Explosionsort gefunden worden, hieß es am Donnerstag weiter. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie zur Explosion geführt hatte. Zunächst hatte die Polizei mitgeteilt „mehrere Flaschen mit Flüssiggas“ sowie Weltkriegsmunition gefunden zu haben. Auch der Fund der Munition stellte sich später als Irrtum heraus. (dpa)