Helsunger Krug bei Blankenburg Helsunger Krug bei Blankenburg: Infotafel über die Geschichte der Region

Quedlinburg/Blankenburg - Teufelsmauer, Regenstein und Helsunger Moor sind vielen ein Begriff. Doch wie sind diese weithin sichtbaren Landmarken entstanden? Welche Besonderheiten weisen sie auf? Darüber informieren nicht nur die bekannten Landmarken-Faltblätter des Regionalverbandes Harz, sondern auch Infotafeln an besonders interessanten Stellen des Geoparks „Harz.BraunschweigerLand.Ostfalen“, der zu den Unesco Global Parks zählt.
Die jüngste ist nun direkt am Helsunger Krug aufgestellt worden und informiert als sogenannter Geopunkt 10 nicht nur über die lange Geschichte des dortigen Ausflugslokals. Interessierte finden darauf viele Infos zum Abbau von Torf und dessen Verwendung in der Blankenburger Teufelsbad-Fachklinik.
„Wir haben dafür große Unterstützung durch die Klinik, die Stadt- und die Kurverwaltung erhalten“, dankte Christiane Linke vom Regionalverband Harz für die Bereitstellung von Text- und Bildmaterial. Ein großes Dankeschön richtete sie vor allem an Klaus Sommer. Der Wirt des „Helsunger Kruges“ ist seit langem Fördermitglied des Regionalverbands und war sofort bereit, den Geopunkt auf seinem Grundstück aufstellen zu lassen. „Das ist eine sehr schöne Sache. Ich habe schon viele meiner Gäste gesehen, die sich die Tafel interessiert angeschaut haben“, sagte er.
Wie Christiane Linke erklärte, sollen innerhalb des Geoparks noch weitere Geopunkte beschildert werden. Ein Anfang im Gebiet der Landmarke 9 ist bereits am Salzberg in Quedlinburg, der Teufelsmauer in Neinstedt und der Roßtrappe gemacht worden. Auch vier Tafeln auf dem geologischen Wanderweg vom Kloster Michaelstein wurden bereits erneuert und überarbeitet. Finanziert wurden sie über das europäische Leader-Förderprogramm. Die restlichen sechs Geopunkte sollen im kommenden Jahr folgen.
Als sichtbares Zeichen des Geoparks „Harz.BraunschweigerLand.Ostfalen“ hatten verschiedene Projektpartner bereits im November eine große Stele an der Ortsdurchfahrt der alten B 6 in Heimburg aufgestellt. Es ist die erste ihrer Art auf dem Gebiet des von der Unesco anerkannten Geoparks -- dem größten in ganz Deutschland.
Dass ausgerechnet Heimburg als Standort dieser aus einem Sockel heimischer Gesteine und einer Stele aus Stahl samt Informationstafel bestehenden Installation ausgewählt wurde, erläuterte Klaus George, Geschäftsführer des Regionalverbandes Harz, bei der offiziellen Einweihung. „In Heimburg war eben immer was los“, so George, der damit die erdgeschichtliche Entwicklung betrachtete. „Jahrmillionen Erdgeschichte können hier aufgeblättert werden, wie in einem Buch“, erläuterte der promovierte Fachmann. Nicht umsonst wurden die drei Gesteinsarten, auf denen Heimburg einst errichtet worden war, als Sockel für die Geopark-Stele verwendet. In einem Metallgitter befinden sich Rogensteine, Muschelkalk und Buntsandstein.
Eine Infotafel gibt sowohl zur erdgeschichtlichen Entwicklung Auskunft, zum Geopark sowie zum Örtchen Heimburg. „Es soll ein sichtbares Zeichen sein, um Einheimischen und Gästen die Anliegen des Geoparks verständlich zu machen“, so George. „Wir wollen Harzbesuchern zeigen, was wir haben, auch manchmal die versteckten Dinge.“ Bürgermeisterin Ilona Maria Kresse (parteilos) wertete die Installation als Gewinn für ihren Ort: „Es ist ein schöner Blickfang. Ich bin froh, dass Heimburg damit in den Blick der Öffentlichkeit gerückt wird“, erklärte sie. Landrat Martin Skiebe (CDU) wertete die Stele als rundum gelungene Sache und einen ersten Baustein, um noch weitere Infotafeln aufzustellen. Doch dafür müssen zunächst noch einige Hürden genommen werden. Neben der Finanzierung steht die turnusmäßige Überprüfung durch die Unseco im kommenden Jahr an. Ein Kriterium ist zum Beispiel eine touristische Beschilderung an den in den Geopark hineinführenden Straßen. Allerdings stieß der Regionalverband bei der Umsetzung auf einige bürokratische Hürden. So wurde gemeinsam mit der Leader-Aktionsgruppe Harz sowie dem Amt für Landwirtschaft und Flurneuordnung an der Alternativ-Lösung gefeilt. Das Ergebnis ist seit November in Heimburg zu sehen - auf dem Gebiet der Landmarke 8 des Geoparks. Wie Klaus George informierte, konnten dafür Unternehmen aus der Region gebunden werden, darunter ein Grafikbüro und eine Metallbaufirma aus Thale.
Der Geopark „Harz.Braunschweiger Land.Ostfalen“ ist mit 9 800 Quadratkilometern der größte anerkannte Geopark Deutschlands. Er reicht von Wolfsburg im Norden bis nach Allstedt im Süden und ist ein Netzwerk verschiedenster Kommunen, Vereine und Institutionen unter anderem zur Förderung von Umweltbildungsprojekten, eines nachhaltigen Tourismus' und dem Schutz des historischen Erbes der Region. (mz)