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Trauer um Musiker Hans-Wilhelm Vogt aus Wernigerode stirbt mit 88 Jahren: Musiklehrer komponierte viele Lieder über den Harz

02.11.2020, 09:58
Hans-Wilhelm Vogt war 21 Jahre als Musiklehrer an einer Wernigeröder Schule tätig, in den 1980er Jahren wurde er Direktor der Kreismusikschule berufen.
Hans-Wilhelm Vogt war 21 Jahre als Musiklehrer an einer Wernigeröder Schule tätig, in den 1980er Jahren wurde er Direktor der Kreismusikschule berufen. Harzklub

Wernigerode - Der Harzklub und der Heimatbund Oberharz trauern um Hans-Wilhelm Vogt. Der Wernigeröder Komponist und Interpret starb laut einer Pressemitteilung der beiden Vereine bereits am 1. Oktober im Alter von 88 Jahren.

„Sein Herz galt unserer Harzer Heimat. Er fühlte sich von Jugend an dem Harzer Liedgut mit seinen Jodlern eng verbunden“, heißt es in der gemeinsamen Presseerklärung von Michael Ermrich und Oliver Junk, Ehrenpräsident und Präsident des Harzklubs, sowie Rüdiger Kail vom Heimatbund Oberharz.

Hans-Wilhelm Vogt war 21 Jahre als Musiklehrer an einer Wernigeröder Schule tätig. Zu Beginn der 1980er Jahre wurde er zum Direktor der Kreismusikschule berufen. Bereits zu dieser Zeit sei ihm sein Ruf als „Jodlervogt“ vorausgeeilt.

Hans-Wilhelm Vogt war 21 Jahre Musiklehrer und 17 Jahre Musikschul-Direktor

Neben seiner 17-jährigen Tätigkeit als Direktor habe er sich in seiner Freizeit und später im Rentenalter unermüdlich dem Harzer Brauchtum gewidmet, erinnern die Unterzeichner.

Als musikalischer Leiter und Förderer unterstützte er die „Harzer Folkloristen“, die „Heimatgruppe Elbingerode“, die „Sing-, Spiel- und Jodlergruppe Wernigerode“ und die „Harzer Kramms“.

„Es gibt kaum eine Heimatgruppe, die nicht eine der 50 Kompositionen der Vogt’schen Harzlieder sangen und heute noch singen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Melodien wie „Wir bringen Grüße vom Harzer Land“ oder „Kommst du mal in die bunte Stadt“ stammen von Vogt. Die Erfolgsgeschichte von Hans-Wilhelm Vogt spiegele sich in unzähligen Schallplatten, CDs, DVDs und vielen Rundfunk- und Fernsehauftritten wider.

Dabei habe „Jacky“ Vogt, wie er von seinen Heimatfreunden genannt wurde, stets einen hohen Anspruch an die Qualität und die Präzision der dargebotenen Stücke gehabt. Die regelmäßige Teilnahme als musikalischer Begleiter seiner Gruppen an den Harzer Jodlermeisterschaften in Altenbrak, Clausthal-Zellerfeld und Hesserode gehörten für ihn zum Pflichtprogramm.

Voigt wurde für seine Verdienste mit dem Verdienstordens der Bundesrepublik ausgezeichnet

Für seine außerordentlichen Leistungen erhielt Vogt die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie den Kunst- und Kulturpreis der Stadt Wernigerode. Mit seiner Arbeit für die Pflege und Weiterentwicklung der Harzer Folklore habe er den Menschen etwas ganz besonders geschenkt, so die Vertreter von Harzklub und Heimatbund Oberharz:

Lebensfreude und Lebensmut beim Musizieren und beim Zuhören, das Bewahren von Werten, die Erinnerung an die alten Harzer, an ihr Leben und ihre Berufe von einst. (mz)