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Rettungseinsatz Grundschule Hedersleben: Rettungseinsatz der Feuerwehr stört Mittagsruhe

Von Andreas Bürkner 07.08.2016, 20:36
Unter dem Einsatz von Atemschutzgeräten wurden die ersten „Verletzten“ geborgen.
Unter dem Einsatz von Atemschutzgeräten wurden die ersten „Verletzten“ geborgen. Wohlfeld

Hedersleben - Manch Hederslebener wird am Samstagnachmittag durch die heulenden Sirenen aus dem Mittagsschlaf aufgeschreckt sein. „Es wird doch nicht im Ort irgendwo brennen?“ Allerdings könnten die seit Tagen angebrachten gelben Plakate schnell für Beruhigung gesorgt haben: Darauf teilte die Feuerwehr Hedersleben mit, dass sie zum Auftakt ihres jährlichen Festes eine Übung in der Grundschule organisiert hat. Natalie wurde dabei sogar mit einem besonderen Erlebnis überrascht.

Noch bevor die Alarmierung erfolgte, hatten Sven Gerecke und Kathleen Müller von den Wehren in Harsleben und Wegeleben die „Opfer“ aufwendig geschminkt. Damit konnten die „Wunden“ später von den Rettern sachgemäß versorgt werden.

In vier Minuten an der Grundschule

Nachdem um 14.10 Uhr der Alarm für die Wehren der umliegenden Orte ausgelöst wurde, dauerte es kaum vier Minuten, bis die einheimischen Brandschützer aus Hedersleben am „Unglücksort“ eintrafen.

Steffen Theuke übernahm die Leitung des Einsatzes und informierte sich vor zahlreichen neugierigen Zuschauern bei „Ersatz-Hausmeister“ Jürgen Fürste über die Situation. „Was ist passiert?“ „Wie viele Personen sind im Haus?“ „Wo befinden sich die Hauptschalter für Strom und Gas?“

Das waren nur einige Fragen, die Fürste geduldig beantwortete. Und der frühere stellvertretende Wehrleiter betonte: „Es befinden sich noch fünf Kinder und eine „Lehrerin“ im Gebäude.“

Besonderes Erlebnis an Grundschule Hedersleben

Mit diesem Wissen sortierte Theuke die mit Blaulicht und Martinshorn anbrausenden Fahrzeuge aus Hausneindorf, Wedderstedt, Ditfurt und Wegeleben ein.

Während einige Kameraden umgehend die Wasserversorgung sicherten, begaben sich Suchtrupps mit Sauerstoffmasken in die Schule. Florian Brettin, stellvertretender Wehrleiter in Hedersleben, koordinierte den Einsatz der Atemschutzgeräteträger (AGT). „Sie dürfen sich nur einen begrenzten Zeitraum im Haus aufhalten, dann müssen sie abgelöst werden“, erklärte er.

Binnen weniger Minuten hatten sie Jonas als erstes Opfer aus dem Schulhaus geborgen. Feuerwehrleute aus Wegeleben retteten mit der Leiter zwei Opfer aus dem obersten Geschoss des vierstöckigen Hauses. Zuvor hatte Natalie minutenlang und unüberhörbar um Hilfe gerufen. „Es war echt ein ganz tolles Erlebnis“, schwärmte sie anschließend vom Herabschweben im Rettungskorb.

Test verläuft positiv

Nachdem alle fünf Kinder in Sicherheit und verbunden waren, schleppten die Retter als letztes Opfer „Lehrerin“ Josefine Schubbert per Trage aus der Grundschule. Steffen Theuke sicherte sich jedoch ab. Er befahl: „Nochmals alle Räume kontrollieren“ und schickte mehrere Suchtrupps ins Haus.

Erst nach der Erfolgsmeldung erlebten die Zuschauer den gewünschten Wasserangriff aufs Gebäude. „Es hat alles gut geklappt, freute sich Theuke anschließend, dem die Verantwortung von Hederslebens Ortswehrleiter Eiko Rinn übertragen wurde. Er ergänzte: „Die kleineren Mängel werten wir intern aus, bevor es ans Feiern geht.“ (mz)

Es wurde auch die Drehleiter aufgebaut, um die „Eingeschlossenen“ aus dem vierten Stock zu bergen.
Es wurde auch die Drehleiter aufgebaut, um die „Eingeschlossenen“ aus dem vierten Stock zu bergen.
Wohlfeld
Der Hauptverbandsplatz füllte sich schnell (l.). Die Bergung eines „verletzten Schülers“ mittels Drehleiter.
Der Hauptverbandsplatz füllte sich schnell (l.). Die Bergung eines „verletzten Schülers“ mittels Drehleiter.
Wohlfeld
Der Hauptverbandsplatz füllte sich schnell (l.). Die Bergung eines „verletzten Schülers“ mittels Drehleiter.
Der Hauptverbandsplatz füllte sich schnell (l.). Die Bergung eines „verletzten Schülers“ mittels Drehleiter.
Wohlfeld