Fußball: Fußball: Spitzenspiel in Hedersleben

QUEDLINBURG/MZ/DAN. - Beide Teams sind wie der gegenwärtige Tabellenführer Stahl Thale II nach sechs Spieltagen noch ohne Niederlage. In der vergangenen Saison musste Neinstedt mit einer 0:4-Klatsche wieder nach Hause fahren, revanchierte sich aber durch einen 2:1-Heimsieg im April.

Hedersleben hat mit seinem neuen Trainer Ralf Weinholdt bislang eine starke Serie hingelegt und den Aufstieg fest im Visier. Neinstedt ist als Tabellendritter bislang noch ohne Punktverlust. Ihnen fehlen derzeit noch drei Punkte, die ihnen das Sportgericht für das in der Vorwoche nicht ausgetragene Spiel zuerkennen wird.

"Abgesagt", so hieß es am vergangenen Samstag hinter der Harzliga-Ansetzung zwischen Germania Neinstedt und der SG Bad Suderode / Gernrode II. Doch eigentlich hätte es ausgetragen werden müssen, berichtete Neinstedts Abteilungsleiter Johannes Siedersleben. Die Spielgemeinschaft war nur mit acht Spielern angereist. Drei Spieler hatten sich am Vormittag telefonisch bei SG-Trainer Holger Bialek abgemeldet, einer war schließlich einfach nicht erschienen. "Wir haben null Bock", hätten sie laut Siedersleben erklärt, der diese Einstellung als "Frechheit" bezeichnete. Laut Reglement werden nur Spiele mit weniger als sieben Spielern nicht angepfiffen. Die unsportliche Einstellung werde üblicherweise mit 150 Euro Geldstrafe und 3:0-Wertung für den Gegner geahndet. Das Rückspiel müsse dann in Neinstedt ausgetragen werden. Doch Siedersleben ärgerte, dass Zuschauer Eintritt zahlten und das Geld erstattet werden muss.

Gernrodes Fußball-Chef Michael Clemens bedauerte den Vorfall auf MZ-Anfrage und versprach eine Auswertung. Auch SG-Trainer Bialek, der sogar das Spielformular schon ausgefüllt hatte, war der Vorfall peinlich. Er habe mehrfach versucht, seine Spieler auch mit Unterstützung des Neinstedter Trainers zum Auflaufen zu bewegen. Erfolglos. Es war wohl Angst, sich zu sehr zu blamieren, stimmte Bialek der Vermutung zu. In der vergangenen Saison hatte die SG noch um den Staffelsieg mitgespielt und war am Ende Vizemeister, jetzt muss das Team wohl gegen den Abstieg spielen.

Problem der SG sei, dass acht Spieler langzeitverletzt sind und durch Arbeit oder Studium immer wieder Spieler fehlen. "Wir haben in der letzten Saison sehr guten Fußball gespielt und wir dürfen unser gutes Ansehen nicht wieder kaputt machen", appelliert der Trainer an seine Spieler. Einer seiner Langzeitverletzten wird am Samstag gegen Thale II jedoch wieder auflaufen können. Die Thalenser haben mit 29 Treffern in sechs Spielen den erfolgreichsten Angriff der Liga. In der vergangenen Saison hatte die SG zu Hause 2:1 gewonnen, auswärts aber 0:3 verloren. Die Spiele werden am Samstag erstmals bereits um 14 Uhr angepfiffen.