Fussball-Landesliga Fussball-Landesliga : Zweiter gegen Erster

Westerhausen - Dass Westerhausen als Aufsteiger in die Landesliga am fünften Spieltag in der Spitzenpartie Calbe empfängt, hätten vor der Saison wohl die wenigsten erwartet - dass die TSG ganz vorn steht, allerdings schon. Vor Saisonstart wurde das Team von einigen Trainern als Titelkandidat genannt, darunter von Alexander Kopp, Trainer von Einheit Wernigerode. „Die TSG Calbe hat sich ordentlich verstärkt“, wusste er.
Respekt vor Mannschaft
Auch Westerhausens Trainer Karsten Armes hält große Stücke auf die Mannschaft aus dem Salzlandkreis: „Mit dem Spiel gegen Calbe treffen wir zum zweiten Mal in Folge auf einen Liga-Favoriten.“ Er ist sich sicher, kennt er die TSG doch aus vier Vergleichen in den letzten beiden Jahren. Dabei blieb Armes sogar ohne Niederlage - mit drei Siegen und einem Remis.
In der letzten Saison noch auf Platz acht, ist davon auszugehen, dass Calbe in diesem Jahr weiter oben einkommt. Schließlich machten die Gäste im Sommer ihre Hausaufgaben und gewannen Spieler mit großen Qualitäten hinzu. Matthias Buszkowiak ging mit der Empfehlung von 38 Oberligaspielen zur TSG.
Gute Ausbildung
Ausgebildet wurde der 24-Jährige teilweise in der Fußballschule von Rasenballsport (RB) Leipzig sowie beim 1. FC Magdeburg. Christian Baartz kam aus Schönebeck und bestritt trotz erst 21 Jahren schon 55 Spiele in der Verbandsliga. Auch er wurde in der Jugend vom 1. FCM ausgebildet. Ebenfalls knapp 50 Spiele in der Verbandsliga kann Lucas Michaelis vorweisen, der von der Reserve von Askania Bernburg wechselte.
Lucas Dübecke empfahl sich bei Lokalrivale SV Förderstedt für höhere Aufgaben, er traf in den letzten drei Jahren 32 Mal in der Landesliga Nord und ist mit 21 Jahren auch noch sehr jung.
Nicht überbewerten
Schon wegen der Neuen ist davon auszugehen, dass Calbe weiter oben bleibt, auch wenn die vier Siege in den ersten Spielen zwar eindrucksvoll waren, aber nicht überbewertet werden sollten. Heyrothsberge musste erst sehen, in welche Richtung es diese Saison geht, bei Olvenstedt ist fraglich, ob es eine ähnlich starke Runde wie in der Vorsaison spielen kann, als es als Aufsteiger die Vizemeisterschaft gewann. Stahl Thale musste sich nach dem Umbruch im Sommer erst finden. A
m letzten Wochenende holte Calbe einen 3:0-Arbeitssieg gegen Schlusslicht Kreveser SV, wo sich die TSG zwar nicht mit Ruhm bekleckerte, aber im Stile eines Spitzenteams das Spiel für sich entschied. Calbes Trainer Marko Fiedler sprach danach von einem „harten Stück Arbeit“. Dass ein Sieg gegen Krevese kein Kinderspiel ist, merkte auch die Wolfsbergelf. Nach 0:1-Rückstand gewann sie die Partie gegen den Abstiegskandidaten mit 3:1, tat sich aber lange Zeit schwer.
Nahezu perfekt
Für Westerhausen lief der Auftakt indes nahezu perfekt, aber die nächsten vier Spiele werden zeigen, in welche Richtung es geht. Mit Calbe, Bismarck (A), Irxleben und Halberstadt II (A) treffen sie demnächst auf Gegner, von denen drei momentan unter den besten vier Teams der Liga liegen.
Doch nach der Leistung vom letzten Wochenende könne Westerhausen optimistisch auf die nächsten Spiele schauen, findet Trainer Karsten Armes und gibt die Marschrichtung vor: „Wir gehen erhobenen Hauptes in die Partie, denn in Wernigerode haben wir gezeigt, dass wir mithalten können. Wir wollen versuchen, unser Heimspiel erfolgreich zu bestreiten.“
In Punktspielen gab es noch keine Vergleiche mit der TSG, trotzdem ist Calbe in Westerhausen ein Begriff: Beide Teams standen sich bei Westerhausens erstem Auftritt im Landespokal 2010 in der zweiten Runde gegenüber. Dabei zog die TSG mit 2:1 ins Achtelfinale.
Richtig glücklich mit der Leistung des Unparteiischen schienen damals nur wenige Zuschauer, weshalb Westerhausen früh die Segel streichen musste. Den Achtelfinaleinzug hat das Team aber in dieser Saison nachgeholt. (mz)