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Dramatisches Finale im Harz-Kreispokal Dramatisches Finale im Harz-Kreispokal: Gewalttätige Auseinandersetzungen nach Reinstedter Sieg

Von Detlef Anders 21.06.2014, 14:56
Glücklich liegen sich die Reinstedter in den Armen. Der letzte Wegelebener Schütze hat beim Elfmeterschießen das Tor verfehlt.
Glücklich liegen sich die Reinstedter in den Armen. Der letzte Wegelebener Schütze hat beim Elfmeterschießen das Tor verfehlt. Detlef Anders Lizenz

Quedlinburg/MZ - In einem hart umkämpfen Pokalfinale um den Hasseröder Kreispokal, bei dem Harzligist FSV Reinstedt gegen die stark aufspielenden Harzklasse-Meister Meteor Wegeleben erst in der fünften Minute der Nachspielzeit der Ausgleich gelang, fiel die Entscheidung erst nach einem dramatischen Elfmeter-Schießen.

Vorjahressieger Reinstedt verteidigte als ersten Team im Harz den Pokal. Überschattet wurde das Spiel von wüsten Beschimpfungen der Fans untereinander, die in Tätlichkeiten mündeten und bei denen die Ordner des Quedlinburger SV als Ausrichter des Endspiels am Ende die Unterstützung von mehreren Streifenwagenbesatzungen der Polizei benötigten, damit die Reinstedter Spieler den Rasen verlassen konnten.

„Sportlich war es schönes Endspiel mit allem, was sich der Fan wünscht. Blöd ist nur, wenn es solche Begleitumstände gibt“, schätzte Detlef Rutzen, der Präsident des Kreisfachverbandes Fußball, ein.

Reinstedt - Wegeleben 6:5 n.E.

Tore: 0:1 Eilert (24.), 1:1 Groth (48.), 1:2 Brakebusch (70.), 2:2 Holzmann (90.), 2:3, Brakebusch, 3:3 Elle, 3:4 Eilert, 4:4 Holzmann, 4:5 Walter, 5:5 Fischer, 6:5 Harnisch

Reinstedt: Harnisch, Raabe, Dahl, Elle, Jakobs (62. Klanert), Sperling, Groth, Brunner, Holzmann, Radtke (65. Brantin, 120. Dähne), Fischer

Wegeleben: Riethausen, Lodahl (72. Gerloff), Michaelis, Brakbusch, Walter, Rappe, Eilert, Kasten (61. Schulmeyer), Schmidt, Romankewitz, Stibane

Schiedsrichter: Hans-Joachim Blank, Reiner Sechting, Berndhard Mende

Zuschauer: 243 im GM-Stadion Quedlinburg

Vor 243 Zuschauern ging Wegeleben durch ein Tor von Marcus Eilert nach Vorlage von Kevin Rappe in Führung (24.). Erst jetzt schien Reinstedt munterer zu werden, konnte jedoch Chancen von Tino Holzmann (26.) und Daniel Brunner (45.) nicht nutzen. Kapitän Simon Groth machte es kurz nach der Pause besser und glich nach Holzmann-Vorlage aus. Die Wegelebener Bemühungen wurden schließlich mit dem 2:1 durch André Brakebusch belohnt (69.).

Mit zunehmender Spieldauer wirkten die Wegelebener müder. Erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit erzielte Holzmann nach Vorlage von Brian Klanert den umjubelten Ausgleich und erzwang die Verlängerung. „Ich habe meine Uhr bei allen längeren Unterbrechungen angehalten“, erklärte Schiedsrichter Hans-Joachim Blank das für manchen Fan zu lange Nachspielen. „Schluss ist, wenn der Schiri abpfeift“, fand Rutzen.

Die Nickligkeiten nahmen in der Verlängerung zu und Wegelebens Benjamin Gerloff musst mit roter Karte vom Platz. Groth für Reinstedt und Kevin Rappe für Wegeleben verpassten eine Entscheidung, so dass es in das Elfmeterschießen ging. Zuvor musste der Reinstedter Frank Brantin mit Achillessehnenriss in Klinikum. Der für ihn eingewechselte Benjamin Däne sorgte mit einem verschossenen Elfer für einen Schock in den FSV-Reihen. Dann verwandelten Brakebusch und Marcus Eilert für Wegeleben sowie Gunnar Elle und Tino Holzmann für Reinstedter. Ihr Keeper Hannes Harnisch parierte den Elfer von Marco Schmidt. Daniel Fischer brachte Reinstedt nach vorn. Als Udo Romankewitz für Wegeleben verschoss, jubelte der FSV schon, doch Kapitän Groth zeigte Nerven und verschoss. Michael Walther glich so für Wegeleben aus. Hannes Harnisch brachte Reinstedt nach vorn, und als Kevin Rappe das Tor verfehlte, stand der Pokalsieger fest.

„Wahnsinn“, kommentierte Reinstedts Trainer Frank Röder. „Es ist ein Sch...-Gefühl, wenn man so kurz vor Schluss den Ausgleich bekommt“, meinte Wegelebens Marcus Eilert. „Wir haben eine gute Leistung gezeigt. Irgendwann reißt jede Serie mal“, bedauerte Teamkamerad Romankewitz nach der ersten Saisonniederlage. „Für meine Begriffe hatte Wegeleben über weite Strecken die bessere Spielanlage. Sie haben aber viele Situationen aber nicht konsequent zu Ende gespielt“, urteilte Rutzen. „Wegeleben war nicht schlecht. Es war ein schwerer Kampf“, lautete das Fazit von Reinstedts Kapitän Groth, der von Quedlinburgs Oberbürgermeister Eberhard Brecht den Kreispokal erhalten hatte.

Wegelebens Udo Romankewitz wirft sich vergeblich in den Schuss von Simon Groth, der aber vom Torhüter gehalten wird. Erst nach der Pause traf Groth.
Wegelebens Udo Romankewitz wirft sich vergeblich in den Schuss von Simon Groth, der aber vom Torhüter gehalten wird. Erst nach der Pause traf Groth.
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