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Berufsmesse der Diakonie Berufsmesse der Diakonie: Viele Wege führen in die Pflegeberufe

Von Rita Kunze 03.04.2017, 10:26
Ulf Koischwitz von der Evangelischen Stiftung Neinstedt stellte die angebotenen Berufe seiner Einrichtung vor.
Ulf Koischwitz von der Evangelischen Stiftung Neinstedt stellte die angebotenen Berufe seiner Einrichtung vor. Chris Wohlfeld

Halberstadt - „Hier gehst du nicht mehr weg.“ Daniela Kuske erinnert sich gut daran, was sie am Ende ihres ersten Arbeitstages in der Evangelischen Stiftung Neinstedt gedacht hat. Inzwischen absolviert die 40-Jährige dort ihr erstes Ausbildungsjahr zur Heilerziehungspflegerin.

Vor ihrem beruflichen Neuanfang hat die studierte Verwaltungsökonomin in der Justiz gearbeitet.

„Irgendwann konnte ich keine Akten mehr sehen“, erzählt sie von dem Wunsch, sich beruflich neu zu orientieren. Über den Bundesfreiwilligendienst kam sie zu ihrem neuen Job.

Fachmesse zusammen mit der Arbeitsagentur und Koba

Am Samstag berichtete sie anderen davon in Halberstadt: Die Diakonie im Harzkreis hatte dort die erste Fachmesse ausschließlich für pflegerische und erzieherische Betreuungsberufe im Landkreis Harz ausgerichtet, unterstützt wurde sie dabei von der Agentur für Arbeit und der Kommunalen Beschäftigungsagentur Harz.

Mit rund 2.500 Beschäftigten in fünf Einrichtungen ist die Diakonie einer der größten Arbeitgeber im Landkreis, der sich mit dem Diakonissen-Mutterhaus Cecilienstift in Halberstadt, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Halberstadt, der Diakonie Werkstätten Halberstadt GmbH, der Evangelischen Stiftung Neinstedt und dem Diakonie-Krankenhaus Elbingerode in Halberstadt präsentierte.

Zwischen 250 und 300 Interessenten nutzten am Vormittag die Gelegenheit, sich über die Vielfalt der Berufe und Einsatzmöglichkeiten zu informieren.

„Erstausbildung, Quereinstieg, Freiwilliges Soziales Jahr, Praktikum, Berufswechsel - viele Wege führen in die Pflegeberufe“, sagt Daniel König, Sprecher der Halberstädter Arbeitsagentur, die für die Messe ihre Räume zur Verfügung stellte und mit Ansprechpartnern vor Ort war.

Mit Bewerbungsunterlagen vor Ort

Viele Jugendliche informierten sich über Ausbildungsmöglichkeiten, aber auch Erwachsene, die über einen Berufs- oder Arbeitgeberwechsel nachdenken.

Einige hatten ihre Bewerbungsunterlagen mitgebracht - zur freudigen Überraschung von Holger Thiele, Vorstand und Geschäftsführer des Mutterhauses Cecilienstift, das den Impuls zu dieser Veranstaltung gegeben hat.

„Wir haben 440 Beschäftigte und Bedarf an Alten- und Heilerziehungspflegern. Unser Ziel ist es, jährlich zwei bis drei Auszubildende zu haben“, sagt der Geschäftsführer. „Wir haben ständig Stellen zu besetzen, bei Fach- und bei Hilfskräften.“

Die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur und der Koba sei bei der Fachmesse ein Vorteil gewesen: „Hier sind auch viele ältere Arbeitnehmer hergekommen, die nicht zufrieden sind mit ihrem derzeitigen Job. Sie können sich hier gleich über Möglichkeiten zum Berufswechsel, beispielsweise über eine Umschulung, informieren“, sagt Thiele.

Beschäftigte selbst reden über die Arbeit

Um das Interesse der Besucher zu wecken, haben die Einrichtungen bei halbstündigen Vorträgen über verschiedene Berufsfelder nicht die Personalchefs oder Geschäftsführer, sondern die Beschäftigten sprechen lassen.

Sie gaben Auskunft darüber, wie die Arbeitstage und Wochenenddienste ablaufen, wo die Berufsausbildung erfolgt und welche Voraussetzungen man für solche Berufe mitbringen muss.

„Man muss mit sehr viel Herz dabei sein“, sagt die 18-jährige Christine Zabel, die in der Evangelischen Stiftung Neinstedt zur Heilerziehungspflegerin ausgebildet wird. „Man muss viel Geduld und Beobachtungsgabe haben.“

Daniela Kuske stimmt ihr zu: „Man braucht viel Empathie, und man bekommt viel zurück: das Strahlen in den Augen der Bewohner und ihr Lächeln. Ich finde in meinem Beruf definitiv Erfüllung.“ (mz)

Sabine Brennecke von der Kita „Rappelkiste“ in der Diakonie Elbingerode zeigt Yasmin Behrens (l.), wie man spielend Teamarbeit lernt.
Sabine Brennecke von der Kita „Rappelkiste“ in der Diakonie Elbingerode zeigt Yasmin Behrens (l.), wie man spielend Teamarbeit lernt.
Wohlfeld
Nancy Irrgang von der Berufsfachschule Elbingerode stellt ihre Einrichtung Christiane und Caroline Wölki (r.) vor.
Nancy Irrgang von der Berufsfachschule Elbingerode stellt ihre Einrichtung Christiane und Caroline Wölki (r.) vor.
Wohlfeld