Anhaltende Trockenheit Anhaltene Trockeheit: Wasser für Selke bringt Fische in Not
Hausneindorf/Gatersleben - Das Sprichwort vom Tropfen auf den heißen Stein, es ist dieser Tage bei Hausneindorf wörtlich zu verstehen. Mitglieder des Angelvereins Hedersleben hatten in der vergangenen Woche mit einem Spaziergang im trockenen Selkebett auf den fatalen Zustand des Flusses aufmerksam gemacht.
Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) öffnete daraufhin am Donnerstag die zuvor mit einem Brett verschlossene Fischtreppe am Wehr bei Gatersleben. Das teilt LHW-Flussbereichsleiter Christoph Ertl am Montag auf MZ-Anfrage mit.
Dadurch floss Wasser aus dem Wehr in die Selke. So kam es, dass sich die Hausneindorfer über neues Wasser in ihrem Fluss freuen konnten. Jedoch nur für kurze Dauer: „Inzwischen ist die Selke wieder so trocken wie vorher“, stellt Ertl fest.
Wassernachfuhr ist schnell verdunstet
Während die Pfützen im Flussbett unterdessen vom Angelverein abgefischt worden sind, wird die Lage für die Tiere in den Fischteichen bei Gatersleben kritisch: Mit dem Schwall in die Selke ist auch ihre Wassernachfuhr verdunstet. „Auch der Mühlgraben kann nicht mehr in der gewohnten Weise bewirtschaftet werden“, spricht Ertl Probleme eines weiteren Wasserlaufs an.
Der LHW sei nun in Gesprächen mit dem Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt, um mit Wasser aus den Kiliansteichen bei Straßberg die ärgste Not der Gaterslebener Fische zu lindern. Viel könne aber auch das nicht bewirken. „Wir müssen auf Regen hoffen“, erklärt Christoph Ertl. Er wünsche sich ein Gewitter wie Sonntag, nur für eine längere Dauer. (mz)