Volleyball - 2. Bundesliga Volleyball - 2. Bundesliga: Kein Mitleid mit Delbrück
bitterfeld/MZ - Es waren die spannendsten Duelle der vergangenen Saison: VC Bitterfeld-Wolfen gegen die DJK Delbrück. Dreimal standen sich beide Teams in der 2. Bundesliga und im Regionalpokal gegenüber, gerade die ersten beiden Duelle waren an Spannung kaum zu überbieten. Wie schnelllebig der Sport ist, bekamen die Delbrücker eindrucksvoll vor Augen geführt. Nach vielen Jahren Bundesligazugehörigkeit droht nun der Abstieg. Daran hat auch der VC Bitterfeld-Wolfen eine große Aktie, spätestens seit dem 3:1-Sieg am Sonntagnachmittag. „Da merkt man erst einmal, wie schnell das gehen kann“, sagt Michael Eisel.
Der Präsident des VC war zwar nicht in Delbrück dabei, verfolgte das Geschehen seiner Mannschaft stattdessen wieder einmal am Liveticker. Vom Verlauf der ersten beiden Sätze dürfte er sich an die Duelle der vergangenen Saison erinnert gefühlt haben. Der erste Durchgang ging mit 25:22 an Bitterfeld-Wolfen, der zweite mit 25:20 an Delbrück. In beiden Abschnitten hatte Ingo Häntschel Kapitän Christopher Harpke auf der Bank gelassen, stattdessen auf die Polen Piotr Kramer und Piotr Adamowicz gesetzt. „Christopher ist dann mit sehr viel Adrenalin aufs Feld gegangen“, so Häntschel.
Und das brachte den entscheidenden Vorteil in den beiden folgenden Sätzen. Mit 25:21 und 25:22 gingen die an den VC Bitterfeld-Wolfen. Die Partie war damit gewonnen. Mitleid mit dem abstiegsbedrohten Gegner hatte der VC-Trainer nicht: „Es ist schade, dass sie so viele Verletzungsprobleme haben, aber sie haben jetzt auch neun Spiele in Folge verloren.“ So wird es schwer mit dem Klassenerhalt.
Den hat die Mannschaft von Ingo Häntschel indes sicher. Dazu trug neben dem sonntäglichen Sieg in Delbrück auch der 3:1-Erfolg am Abend zuvor gegen den VCO Berlin bei. Auch hier wurde der erste Satz gewonnen, der zweite dann aber abgegeben. Die Routine der Gastgeber gegen die Talente aus der Bundeshauptstadt gab allerdings nach der zehnminütigen Pause den Ausschlag zugunsten der Mannschaft von Trainer Ingo Häntschel.
Der hatte auch hier einen stark aufspielenden Christopher Harpke auf dem Feld, der dann eben am Folgetag eine Pause bekommen sollte. Stattdessen saßen in Delbrück auch Rocco Thiemicke und Björn Vanselow, sonst Spieler der Anhalt Volleys in der Landesoberliga, auf der Bank. Doch nur Thiemicke konnte aufgrund des knappen Spielverlaufs ein bisschen Einsatzzeit bekommen. „Ich wollte das Spiel unbedingt gewinnen“, so Häntschel.
Doch es ist ein Zeichen an die Spieler des Reserveteams. Sie werden vom Trainer in den restlichen Saisonspielen auch mit Einsatzzeiten in der 2. Bundesliga bedacht. So haben sie nach ihren letzten Partien in der eigenen Liga einen zusätzlichen Anreiz. Jetzt, wo beim VC Bitterfeld-Wolfen der ganz große Druck weg, der Klassenerhalt geschafft ist, kann schon perspektivisch für die kommende Saison gedacht werden.