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Spittelwasserbrücke in Jeßnitz Spittelwasserbrücke in Jeßnitz: Baubehörde beschließt Neubau

Von Christine Färber 30.05.2016, 13:12

Jeßnitz - Spätestens im nächsten Jahr wird es eng in Jeßnitz. Zumindest für die Kraftfahrer. Die Spittelwasserbrücke wird abgerissen, eine neue Überführung gebaut.

Derzeit wird die Ausschreibung vorbereitet. Der Chef der Landesstraßenbaubehörde hofft, dass noch in diesem Jahr die Arbeit an dem Millionen-Projekt beginnen kann.

Versorgungsleitungen machen den Anfang

So ein Vorhaben will gut vorbereitet sein. Und das ist es. Denn nachdem die Leitungen für die Stromversorgung schon gezogen wurden, beginnt nun die Netzgesellschaft Bitterfeld-Wolfen, Tochter der Stadtwerke, die Trinkwasserleitung zu verlegen.

Die meisten Versorgungsstränge nämlich, durch die Trink- und Abwasser, Gas und Strom fließen und die jetzt an dem Bauwerk hängen, müssen unter die Erde.

Sie werden dann drei Meter unter dem Grund des Spittelwassers liegen. An der umfangreichen Baumaßnahme beteiligen sich übrigens der Abwasserzweckverband Untere Mulde, die Mitnetz Strom sowie die Mitnetz Gas, die annähernd zur gleichen Zeit in einer koordinierten Aktion ihre Arbeiten erledigen.

Baustart für Ende Juni angesetzt

Ende Juni jedenfalls wird der gewaltige Bohrer für das so genannte Horizontal-Spülbohrverfahren zur Verlegung der Trinkwasserleitung in Gang gesetzt. Das Werkzeug bohrt durch die Erde quasi einen Tunnel, durch den ein 162 Meter langes, extrastabiles Schutzrohr für die Wasserleitung gezogen wird.

Ein erprobtes Verfahren, sagt Netzgesellschaft-Chef Detlef Dreißig. Eins, mit dem einschlägige Unternehmen gute Erfahrungen gemacht haben.

Sogar ein breiter Fluss wie die Elbe ist mit diesem Verfahren schon untergraben worden. Aber auch die Netzgesellschaft selbst arbeitet gelegentlich damit - aktuell zum Beispiel an der Bahn-Querung in der Greppiner Thälmannstraße bei der Verlegung einer Wasserleitung.

Rund 250.000 Euro werden für das Projekt Trinkwasser in Jeßnitz investiert. „Keine Angst“, sagt Detlef Dreißig und hebt die Hände, „das wird nicht umgelegt auf den Preis, den der Verbraucher zahlt.

„Der bleibt, wie er ist.“ Auch davor, dass plötzlich kein Wasser aus dem Hahn kommt, brauchen sich die Einwohner von Jeßnitz nicht zu fürchten.

Versorgung trotzdem gesichert

Während der Bauzeit wird es keine Beeinträchtigungen in der Wasserversorgung geben, verspricht Dreißig. Das hat einen einfachen Grund: Die Stadt hat zwei Stellen, an denen Wasser eingespeist wird und zwei Systeme, die auch separat funktionieren.

Mit der Leitung an der Spittelwasserbrücke werden sie miteinander verbunden. „So haben wir letztlich eine hohe Versorgungssicherheit“, sagt Clemens Mai, Leiter des Netzbetriebes Gas und Wasser.

Übrigens: Die Netzgesellschaft Bitterfeld-Wolfen versorgt in Jeßnitz derzeit rund 3.300 Einwohner und 300 Firmen mit Trinkwasser. 2015 lag die Abgabemenge hier bei rund 116.000 Kubikmetern.

Die Netzgesellschaft ist in mehreren Ortschaften von Bitterfeld-Wolfen sowie in Jeßnitz und Roßdorf für die Versorgung mit Gas, Strom und Trinkwasser zuständig.

Die meisten Kunden übrigens sind die knapp 30.000 Wasser-Kunden in Bobbau, Wolfen, Thalheim, Greppin und Jeßnitz, gefolgt von 12.500 Stromkunden in Wolfen. (mz)