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SG Union Sandersdorf SG Union Sandersdorf: Nicky Ebert zeigt bei seinem letzten Spiel vollen Einsatz

Von Christian Kattner 06.06.2017, 11:44
Nach zehn Jahren im Union-Trikot ist Schluss: Nicky Ebert beendete seine Fußballerkarriere mit einem 3:3-Unentschieden.
Nach zehn Jahren im Union-Trikot ist Schluss: Nicky Ebert beendete seine Fußballerkarriere mit einem 3:3-Unentschieden. Bösener

Sandersdorf - Nicky Ebert schnaufte noch einmal kräftig durch. Dass er das 3:3-Unentschieden seiner SG Union Sandersdorf gegen den FC Internation Leipzig auf dem Platz und nicht daneben erleben durfte, hatte ihn ein wenig verwundert.

„Ich dachte, dass ich vielleicht schon etwas eher ausgewechselt werde. Die 90 Minuten hätten nicht noch einmal sein müssen“, sagte der Spieler, der die Gastgeber als Kapitän auf das Feld geführt hatte.

Abschied nach mehr als 200 Spielen in Verbands- und Oberliga

Nach zehn Jahren und weit mehr als 200 Spielen in Verbands- und Oberliga sollte es sein letzter Auftritt im Union-Trikot werden. Mit einem Blumenstrauß, einem Trikot mit seinem Namen und einer Collage von Bildern aus seiner Sandersdorfer Zeit wurde er von Abteilungsleiter Wolfgang Lattauschke vor dem Spiel verabschiedet. Der Applaus der 121 Zuschauer machte deutlich, dass der ruhige, bodenständige Mittelfeldspieler es in die Herzen der Sandersdorfer geschafft hat.

Seinen letzten Auftritt im Sandersdorfer Sport- und Freizeitzentrum hatte er sich aber nicht nur etwas kürzer, sondern auch etwas einfacher vorgestellt. Als rechter Verteidiger musste er sich immer wieder den Angriffen der Leipziger erwehren. In der zweiten Minute lag der Ball erstmals im Sandersdorfer Tor, wenig später verlor Ebert den Ball erst in der Vorwärtsbewegung, um danach mit einem Foulspiel auch noch einen Elfmeter zu verursachen.

Aus seiner Sicht war es kein Strafstoß, aber zum Glück konnte Tom Niclas Herrmann den Schuss halten. Nervös sei er vor seinem letzten Spiel nicht gewesen, sollte Nicky Ebert nach dem Spiel erzählen. Viel Zeit zum Genießen blieb allerdings auch nicht. „Es war von vorn herein klar, dass das eine spielstarke Mannschaft ist“, sagte der 34-Jährige mit Blick auf das schnelle und dominante Spiel der Gäste.

Nicky Ebert spielte zum Abschied noch einmal durch

Die ließen zwar weitere Chancen aus, erzielten aber vor der Pause noch das 2:0. Und die Sandersdorfer? Das Team um Kapitän Nicky Ebert blieb in der ersten Hälfte blass. Zeit für eigene Offensivaktionen blieb diesmal aus, deshalb gab es von der Tribüne Applaus für erfolgreiche Grätschen. Als Rico Gängel in der 66. Minute zum Ausgleich traf, war ein Punktgewinn zum Abschied wieder greifbar.

Doch es war auch absehbar, dass Ebert würde durchspielen müssen. Selbst dem aufmerksamen Stadionsprecher Holger Bär war in der 61. Minute die verletzungsbedingte Auswechslung von Dan Lochmann verborgen geblieben, auch Tim Hoffmann wurde vom Feld genommen. Und als kurz darauf zudem Felix Kaltofen runter musste, war das Wechselkontingent erschöpft.

Nicky Ebert spielte also noch einmal durch, erlebte dabei das 1:3 und zwei Lastminute-Treffer von Timo Breitkopf und Moritz Alicke zum 3:3-Ausgleich. Danach war Schluss und der Mittelfeldspieler erschöpft, aber auch glücklich: „Jetzt mache ich erst einmal zwei Monate nichts und konzentriere mich auf das Privatleben.“ Dass er noch einmal das Sandersdorfer Stadion betreten wird, schloss er nicht aus. Dann aber als Zuschauer. (mz)

Nicht nur Nicky Ebert wurde am Samstag verabschiedet.

Mit Georg Cholewa erhielt vor dem Anpfiff der Partie gegen International Leipzig ein weiterer Sandersdorfer Blumen überreicht, Der 20-Jährige wird studiumsbedingt im Sommer in die USA gehen.