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SG Reppichau vs. Klieken SG Reppichau vs. Klieken: Thomas Berger spielt gegen "Familie"

Von Marcus Bräuer 27.05.2016, 13:01
Thomas Berger (am Ball) will mit der SG Reppichau den Landesliga-Aufstieg schaffen - ob er dann weiterspielt, weiß er aber noch nicht.
Thomas Berger (am Ball) will mit der SG Reppichau den Landesliga-Aufstieg schaffen - ob er dann weiterspielt, weiß er aber noch nicht. Hartmut Bösener

Reppichau - Thomas Berger war noch ein junger Fußballer, gerade erst bei den Männern etabliert, als er den Aufstieg feierte. Mit TuS Kochstedt war das, es ging in die Landesklasse. „Das war ein tolles Erlebnis“, sagt der heute 30-Jährige. Als beste Mannschaft eine Saison zu beenden, weckt ein Gefühl, das wohl jeder Spieler erleben möchte. Berger ist nun drauf und dran, noch einmal in den Genuss dieses Gefühls zu kommen.

SG Reppichau könnte Aufstieg schaffen

Im Sommer 2015 wechselte Thomas Berger von Blau-Weiß Klieken zur SG Reppichau. Die SGR steht drei Spieltage vor dem Saisonende mit fünf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze der Landesklasse Staffel fünf. Meisterschaft und Aufstieg sind zum Greifen nah. „Ich habe zwar einige Jahre in der Landesliga gespielt“, erzählt Berger, „aber dahin aufgestiegen bin ich noch nicht.“ Beim TSV Mosigkau kickte er zuerst, an der Schwelle zum Erwachsensein schloss er sich TuS Kochstedt an. In der Saison 2006/07 lief er für eine Saison für den CFC Germania 03 auf - jenem Verein, der nun erster Verfolger der SGR ist. Dann wechselte er zu Germania Roßlau, ehe er sich vier Jahre Blau-Weiß Klieken anschloss.

Für Thomas Berger schließt sich am kommenden Sonnabend ein persönlicher Kreis. Reppichau empfängt seinen Ex-Klub Klieken (Anpfiff: 15 Uhr). Wobei „Ex“ nicht negativ gemeint ist. Ganz und gar nicht. „Ich habe noch einen sehr guten Kontakt nach Klieken, auch wegen meiner Frau, die dort im Verein Zumba-Kurse leitet“, erzählt Berger. Bei seiner Hochzeit gehörten viele Kliekener Fußballer zu den Gästen. „Für mich ist Klieken wie eine Familie“, sagt er.

Klieken ist unangenehmer Gegner

Diese Familie will nun aber Berger und seiner neuen Mannschaft die Aufstiegssuppe versalzen. Der Tabellenfünfte ist ein unangenehmer Gegner. Reppichau bekam das im Hinspiel - bei dem Thomas Berger übrigens verletzt fehlte - zu spüren. In einem der spannendsten Duelle dieser Saison setzte sich die SGR erst durch ein Tor von Jeffrey Neumann in der Nachspielzeit mit 4:3 durch. „Ich gehe davon aus, dass es auch diesmal ein sehr enges Spiel wird“, sagt Berger, der extra Urlaub nimmt, um dabei sein zu können.

Dass Berger für die SGR ein wichtiger Spieler ist, bewies er nicht nur durch sein 1:0-Siegtor gegen Rot-Weiß Kemberg in der Vorwoche. Trainer Sven Schreiter schätzt die Erfahrung des Schlakses.

Gewinnen und hoffen - so sieht es beim CFC Germania 03 nicht nur in dieser Woche aus. Die Köthener stehen auf dem zweiten Platz der Landesklasse Staffel fünf, kommen aber einfach nicht näher an Reppichau heran, da auch der Spitzenreiter in Serie gewinnt. Am Sonnabend hat der CFC Rot-Weiß Kemberg zu Gast (Anpfiff: 15 Uhr). Ein Sieg ist Plicht, denn gelingt der nicht, kann Reppichau mit einem Erfolg gegen Klieken Meisterschaft und Aufstieg feiern. Der TSV Elbe Aken ist bei der SG Trebitz zu Gast. (brä)

Wie geht es weiter für Berger?

Stehen Berger und der ebenfalls im vergangenen Sommer gekommene Stephan Schulze gemeinsam in der Innenverteidigung, sind gegnerische Chancen Mangelware. Auch deshalb wären wohl alle im Verein froh, wenn Thomas Berger auch bei einem eventuellen Aufstieg in die Landesliga bleibt. Berger ist sich aber noch nicht sicher, wie es mit ihm in der kommenden Saison weitergeht. „Lust habe ich schon“, sagt er, „aber ich arbeite in vier Schichten und ich weiß, dass die Landesliga noch mehr Aufwand bedeutet.“ Er wird sich für diese Entscheidung nicht mehr lange Zeit lassen können, denn es ist davon auszugehen, dass die SGR bei einem eventuellen Aufstieg schnell Planungssicherheit haben will.

Zunächst steht für Thomas Berger nur eines an: Den Aufstieg perfekt machen. „Wir haben jetzt zwei Heimspiele, da sollten wir nichts anbrennen lassen“, sagt er. Wenn der Aufstieg klappen sollte: Welchen Wert hätte der im Vergleich zu dem mit Kochstedt? „Mit Kochstedt war es top und jetzt, in meinem Alter, wäre es noch mal ein schöner Erfolg.“ (mz)