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SG Reppichau SG Reppichau: Ins Auge stechend

Von Marcus Bräuer 21.07.2015, 18:35
SGR-Trainer Sven Schreiter (l.) bekommt an der Seitenlinie ab sofort Unterstützung von Tobias Gallasch (r.).
SGR-Trainer Sven Schreiter (l.) bekommt an der Seitenlinie ab sofort Unterstützung von Tobias Gallasch (r.). Hartmut Bösener Lizenz

Reppichau/MZ - Den offiziellen Einstieg in die Saisonvorbereitung hat die SG Reppichau erst gestern Abend vollzogen. Um 18.30 Uhr fanden sich die Spieler im Waldstadion zusammen. Doch fit wirkten die meisten schon am vergangenen Sonnabend. Da nämlich spielte die SGR bereits eine Testpartie, setzte sich problemlos mit 5:0 gegen den SC Vorfläming Nedlitz durch. Trainer Sven Schreiter hatte den Spielern Hausaufgaben mit auf den Weg gegeben. Für die Grundlagenausdauer. Im Mannschaftstraining will er sich vor allem darum kümmern, dass die zahlreichen neuen Spieler schnell das taktische Konzept lernen.

Tritt auf die Euphoriebremse

Wohl keine andere Mannschaft wird in der Landesklasse Staffel fünf so sehr beäugt wie die SG Reppichau. Natürlich liegt das an den sechs zum Teil hochkarätigen Neuzugängen. Spieler, die „nicht für die Bank geholt“ wurden, wie Trainer Schreiter vor einigen Wochen sagte. Ins Auge stechen natürlich vor allem Jeffrey Neumann und Kevin Jersak. Sie kamen von Verbandsligist Grün-Weiß Piesteritz. Für Jersak ist es die Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Doch mit der Verpflichtung von Neumann ist Schreiter ein echter Coup gelungen. Zudem verstärkte er die Abwehr mit den Verpflichtungen von Thomas Berger, Stefan Schulze und Sebastian Eßbach. Nicht zu vergessen der erfahrene Mittelfeldspieler Sebastian Porada. Der fügte sich im Test gegen Nedlitz gleich gut ein, traf zum 1:0. Neumann steuerte zwei Tore bei, Schulze eins.

Also gleich vier Tore von Neuzugängen. „Dafür, dass wir noch nicht zusammen trainiert haben, lief es spielerisch schon ganz gut“, fand Schreiter. Doch er war bemüht, schnell auf die Euphoriebremse zu treten. Er weiß um die Erwartungen, die dieser Kader bei vielen Außenstehenden hervorruft: „Wir haben noch viel Luft nach oben.“

Gegen Nedlitz fehlte Tobias Gallasch. Aber nicht im Sturm - sondern an der Seitenlinie. Gallasch ist ab sofort Schreiters Co-Trainer. „Ich finde diese Lösung sehr gut. Er hilft mir. Galli hat Fußballsachverstand“, lobt Sven Schreiter seinen neuen Assistenten.

In der letzten Saison musste er sich häufig um alles allein kümmern. Da kam Gallaschs Angebot wie gerufen. „Dadurch, dass wir mehr Spieler haben, habe ich gesagt, dass ich ihn unterstützen will“, erzählt Gallasch. Gegen Nedlitz musste er aber kurzfristig absagen. Vor dem Spiel der ersten Mannschaft hatte Gallasch für die zweite Mannschaft auf dem Platz gestanden und sich bei einer Abwehraktion die Schulter ausgekugelt. „Die Schmerzen sind noch da, aber es wird besser“, sagt er.

Attraktiverer Fußball

Der Unfall ist noch mal ein Fingerzeig, warum Gallasch als Spieler kürzertreten will. „Ich will Verletzungen aus dem Weg gehen“, sagt er. Im privaten Bereich sei es mehr geworden. „Familie und Kinder, das muss alles unter einen Hut gebracht werden“, sagt Gallasch. Natürlich wird er als Co-Trainer fast genauso lange auf dem Sportplatz sein, wie als Spieler. Aber er setzt sich eben nicht mehr der Gefahr aus, danach in die Notaufnahme zu müssen. „Nur wenn wirklich allerhöchste Not am Mann ist, würde ich mir die Schuhe noch mal anziehen“, sagt er.

Beim breiten Kader, über den der Landesklassist verfügt, ist es schwer vorstellbar, dass diese Not entstehen könnte. Gallasch wünscht sich, dass die Mannschaft „attraktiveren Fußball spielt als im letzten Jahr“. Dass alle auf die SGR schauen, wundert ihn ein bisschen: „Schließlich sind wir nicht der einzige Verein, der neue Spieler geholt hat.“ Aber es sind eben die namhaftesten. Gallasch weiß aber, dass nur Namen keine Spiele gewinnen: „Wir müssen vor allen Dingen gut zusammenspielen.“